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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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in sichere Entfernung zurück, die Kanonenmündung ständig auf den Eisklipper gerichtet.
    Niemand behelligte die Enterer. Wären sie von ihrer Sicherheit nicht völlig überzeugt gewesen, hätten sie sich gar nicht erst auf das gekaperte Schiff begeben. Das Paar wanderte über das Deck, ignorierte die säuerlichen und bösen Blicke der Matrosen, inspizierten Takelage und Holzarbeiten. Obwohl selbst im Besitz von Skimmern und Strahlern, waren sie sichtlich beeindruckt.
    Der Befehlshabende war hochgewachsen, kräftig und zu Ethans Überraschung nicht mehr der Jüngste. Nicht so alt wie Balavere Langaxt, aber älter als sonst jemand an Bord der Slanderscree. Sein Junker oder Leibwächter umklammerte sein Schwert krampfhaft mit der Rechten und versuchte, seine Nervosität zu verbergen. Keiner der beiden trug einen Strahler. Natürlich nicht, dachte Ethan. Sie wollten nicht in eine Lage geraten, in der ihnen jemand eine dieser wertvollen Waffen abnehmen konnte. Wer immer die Kaperung der Slanderscree organisiert hatte, wußte, was er tat.
    Sowohl die Anwesenheit der Waffen als auch die Taktik, die ihre Häscher eingesetzt hatten, waren auf Tran-ky-ky fremd. Ethan äußerte sich entsprechend gegenüber Hunnar, der ihm vollauf zustimmte.
    »Es scheint in der Tat so, daß diese Leute von deinem Volk außer Werkzeugen auch Unterweisung bekommen haben.«
    Ethan fragte sich kurz, ob diese Tran eine illegale Expedition überfallen und deren Ausrüstung gestohlen hatten und ließ den Gedanken gleich wieder fallen. Die Tran waren schlau, aber es war unmöglich, herauszufinden, wie etwas so Komplexes wie ein Skimmer funktionierte, ohne irgendeine Schulung erhalten zu haben. Doch ob diese Schulung freiwillig oder unter Zwang erteilt worden war, blieb, wie praktisch alles andere, was an diesem Tag passiert war, im Bereich der Spekulation.
    Der ältere Enterer hatte im Unterschied zu Hunnars rotem einen dichten braunen Bart. Ethan ließ Ta-hoding an seinem nutzlosen Steuerrad zurück und schloß sich Hunnar, Elfa, Skua und mehreren anderen an, die ihren Besuchern gegenübertraten.
    Der seltsam kehlige Akzent war aus der Nähe besser zu verstehen. »Ich bin Corfu. Früher Corfu von Kerkoin-har.«
    »Nie davon gehört.« Die anderen schlossen sich Hunnars Eingeständnis an.
    »Das haben wenige.« Der ältere Tran schien das nicht als Schmähung aufzufassen. »Es war ein Ort, an dem es sich leben und gedeihen ließ. Nur – Corfu gedieh nicht mit ihm. Es kam zu Meinungsverschiedenheiten in ethischen Fragen. Es hieß, ich hätte einen Verwandten des Landgrafen betrogen. Es hieß, ich hätte es nicht getan. Bei einer solchen Konfrontation mußte ich unterliegen. Ich wurde verbannt.
    Ich bin nur Händler, kein Jäger. Die Verbannung ist schlimm für einen Händler, dessen Eigentum beschlagnahmt wurde. Doch entgegen dem Schicksal, das meine Feinde für mich vorgesehen hatten, überlebte ich – und fand hier eine neue Heimat.« Er wies zur Stadt, während das Schiff von dem schleppenden Skimmer gedreht und zu einem Dock gezogen wurde.
    »Yingyapin. Kein großartiger Anblick, doch das wird sich ändern. Es ändert sich.«
    »Es wird eine Menge gebaut, aber nichts, was man beeindruckend nennen könnte«, bemerkte September nachdenklich.
    Corfu sah den Hünen überrascht an und studierte eingehend dessen Gesicht. »Du sprichst unsere Sprache ohne eine Übersetzungsvorrichtung.«
    Ihr Besucher war nicht der einzige, der überrascht war. Außer Skimmern und Strahlern kannte dieser Tran also auch Translatoren und sprach so, als sei er vertraut mit ihnen. Gab es überhaupt irgendwelche Technologien, zu denen man ihnen keinen Zugang verschafft hatte?
    »Menschen sollten unsere Sprache eigentlich nur durch solche Maschinen sprechen können.«
    »Haben deine Menschenfreunde dir das so gesagt?« fragte Ethan.
    Corfu richtete seine Aufmerksamkeit nun auf ihn. »Und noch einer, der spricht.« Er musterte die Menschen, die sich um ihn versammelt hatten. »Wie viele von euch sprechen Tran?«
    Ethan verfluchte sich, weil er nicht den Mund gehalten hatte. Es war eine natürliche Reaktion, da er jetzt seit über einem Jahr Tran sprach, doch im nachhinein war ihm klar, daß er das Reden besser September überlassen hätte. Es wäre besser gewesen, ihre Sprachkenntnisse geheim zu halten. Jetzt war es zu spät. Dieser Corfu schien intelligent genug, um sich auszurechnen, daß die Menschen, die keine Translatoren trugen, auch diejenigen waren, die seine Sprache

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