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Die Fahrt nach Feuerland

Die Fahrt nach Feuerland

Titel: Die Fahrt nach Feuerland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Peer das schildert, heißt das doch nichts anderes als: Jetzt geht's uns an den Kragen! Ob man das simulieren kann? Dieses Gefühl, diese Gewißheit: Hier bleibst du und hier verreckst du langsam – das kann man doch nicht spielen!«
    »Zugegeben! Aber es wird sich immerhin herausstellen, wie wir uns benehmen, wenn wir auf engstem Raum miteinander leben müssen.«
    Es begann damit, daß Losskow nicht einfach in die Rettungsinsel übersteigen ließ, sondern als erster ins Wasser sprang und – mit Schwimmweste angetan – zu ihr hin schwamm, sich an dem Rundseil hochzog und sich ins Innere wälzte. Dann blickte er aus dem Reißverschlußeingang hinaus und winkte den anderen zu.
    »Na warte! Du hast mein Bettchen naßgemacht!« rief Trosky. Dann ließ er sich in das kaum bewegte Wasser fallen und schwamm mit langen, kräftigen Zügen zur Gummiinsel. Losskow zog ihn hinein. »Nun die Damen!« rief Trosky. »Oh, ist das ein geiles Bett! Alles schwabbelt! Gleicht sich der Körperform an! Herbei, ihr Süßen!«
    Helena Sydgriff sprang ins Meer. Sie war eine gute Schwimmerin, kam schnell zur Rettungsinsel und wurde von Losskow und Trosky hochgezogen. Kaum war sie geborgen, hechtete Lucrezia ins Wasser. Ihr schwarzes Haar wehte wie eine Fahne, ehe sie eintauchte – man hatte den Eindruck, ein Segel halte sie für einen Moment in der Luft.
    »Das ist Klasse!« sagte Trosky voll Anerkennung. »Wenn so etwas ins Wasser springt, verliert Gott Neptun vor Begeisterung seinen Dreizack!«
    Lucrezia schwamm wie ein schlanker Fisch. Pfeilschnell zog sie heran, bei jedem Stoß etwas unter Wasser kommend, dann wegtauchend, keinen Widerstand gebend, das Meer einfach durchschneidend. An der Insel tauchte sie auf, lachte hell und streckte die Arme aus. Trosky hob sie hinein und ließ seine Hand auf ihren Hintern klatschen.
    »Ich weiß jetzt, wie Aphrodite ausgesehen hat, die Schaumgeborene! Davon hatten die alten Maler keine Ahnung!« sagte er. »Ja, und nun sind wir alle naß.«
    »Und wir befinden uns zwischen der Bucht von Bahia Grande von Argentinien und den Falkland-Inseln, 350 Seemeilen vom Land entfernt, allein im Meer. Das Boot ist gesunken!«
    »Kann es ja gar nicht!« lachte Trosky. »Ist doch ein Stehaufmännchen!«
    »Die Wand ist zerschlagen worden!« Losskow zog seine Schwimmweste aus. »Verdammt, das ist kein Wochenendtrip, das ist ernst! Euch wird das Lachen noch vergehen! Wollt ihr so naß bleiben! Wo sind die Frottierhandtücher, die Bademäntel? Luzi, pack den Fön aus! Wer rubbelt mich ab?«
    »Jetzt dreht er durch!« sagte Trosky.
    »Es dauert lange, bis das Zeug am Körper trocknet!« Losskow zog sein Hemd aus. Um den Hals trug er an einem goldenen Kettchen ein geschlossenes Medaillon. Es war eine alte Arbeit, ziseliert mit Blüten und Ranken. »Außerdem ist zu erwarten, daß ihr alle eine gesalzene Erkältung bekommt.«
    »Er hat recht!« Helena warf ihre Schwimmweste ab. Sie zeigte nach links und rechts. »Da ist Argentinien, dort sind die Falkland-Inseln. Und ich bin naß und muß weiterleben.«
    »Haha! Jetzt machen wir einen nackerten Ringelreihen!« rief Trosky.
    »Die nächste Küste ist 350 Meilen entfernt.« Losskow zuckte mit den Schultern. »Du mußt selber wissen, ob du in nassen Klamotten leben kannst.«
    »Ich nicht!« sagte Helena. »Und husten tu ich auch nicht gern! Ich prophezeie euch allen eine saftige Grippe! Ich für meinen Teil kann das verhindern.«
    Sie zog ihre nasse Bluse aus, löste den BH, streifte die Jeans und den Slip herunter und rutschte, völlig unbefangen in ihrer Nacktheit, auf den Knien zum Eingang. Sie hatte eine sehr weiße Haut, kräftige, runde Brüste, glatte, muskulöse Schenkel und schöne Beine. Ein hellblonder, fast weißlicher Haarflaum überzog an manchen Stellen ihre Haut.
    Trosky starrte sie mit Kuhaugen an, schluckte zweimal, sagte: »Na, da kann Feuerland nicht weit sein!« und löste die Schnalle seiner Hose. Auch Lucrezia streifte alles ab, die Wirkung ihres Körpers war bekannt, man hatte sich daran gewöhnt, man fand nur noch einmal bestätigt, zu welchen Meisterwerken die Natur imstande ist.
    Als sie nackt waren, verloren sie alle Scheu. Eine Schranke war übersprungen worden, und es war ihnen leichtgefallen, wie sie jetzt merkten. Ihre Gemeinschaft war anders geworden, geschwisterlicher, fern jeder Erotik oder gar Sexualität. Troskys kräftige Muskeln, Peters sportlich trainierter Körper, Helenas feste runde Brüste, Lucrezias schlanke Taille – sie

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