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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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nichts hätte verbergen können. »Wasser zu reinigen ist eine unserer Fertigkeiten.«
    Calum schloß die Augen, wie für ein innerliches Aufstöhnen oder ein verzweifeltes Stoßgebet. Acorna hatte durch ihre Erfahrungen mit Kisla Manjaris und Didi Badinis Versuchen, sie zu töten, zwar schon eine ganze Menge über Menschen gelernt, aber sie war immer noch viel zu vertrauensselig. Diese Leute hier mochten sich im Zuge ihrer kurzen Unterhaltung zwar ein wenig entspannt haben, aber sie hatten als rachedurstiger Mob angefangen. Und falls in dieser Gegend des überschwemmten Planeten Wasserreinigung zufällig Mangelware war, könnte Acorna sich schnell als unfreiwillige Einwohnerin von Rushima wiederfinden.
    Wenigstens hatte sie »unserer« statt »meiner« Fertigkeiten gesagt, so daß die Rushimaner möglicherweise nicht auf den Gedanken kamen, daß sie die Macht besaß, das Wasser ganz allein zu reinigen.

    Er trat unauffällig ein wenig zur rechten Seite der Schottöffnung, wo sich die Schleusenkontrollen befanden.
    Wenn sie nur nah genug herankommen konnte, um durch das offene Außenschott zu springen, könnte er das Energiefeld aus- und wieder eingeschaltet haben, bevor irgend jemand anderer sie erwischen konnte. Mit den Fingern einer Hand gab er ihr ein kaum merkliches Zeichen, so rasch wie möglich an Bord der Acadecki zu kommen. Selbst die paar Leute, die aus ihren Booten herausgestiegen waren, würden sich nicht so schnell durch das Wasser bewegen können, wie Acorna es vermochte.
    »Können Sie uns sagen, was mit Ihrem Planeten passiert ist?
    Es muß ja irgend etwas Katastrophales vorgefallen sein«, erkundigte sie sich mit ihrer süßen und beruhigenden Stimme.
    Selbst Calum fühlte, wie seine Anspannung nachließ. Er blinzelte. Der Sprecher, dem noch Wasser von den Mundwinkeln herabtriefte, musterte Acorna mit erheblich weniger Feindseligkeit, als er Calum entgegengebracht hatte.
    »Diese Sternenfahrermistkerle da«, er stieß einen Finger himmelwärts, »sin’ gottverdammte Abbürster!«
    »Hä?«
    »Schutzgelderpresser«, übersetzte der jüngere Mann, der die Registrierung der Acadecki vorgelesen hatte. »Sie ham’
    angeboten, uns gegen Gebühr Wettervorhersagedienste zu leisten. Und als wir geantwortet ham’, daß wir sie nicht brauchen würden, weil unser Klima so gleichmäßig ist – «
    »Hat diese Schlampe am Kom – «
    »Frau«, dolmetschte der jüngere Mann. »Hämisch gekichert hat sie und gemeint, daß uns dann wohl ein paar Klimaveränderungen bevorstehen könnten. Seither ham’ wir nichts als Regen gehabt… unsere ganze Winteraussaat ist abgesoffen, bevor wir auch nur das Geringste ernten konnten.
    Und jeder Versuch, in dem hier«, er deutete auf das Flutland,

    »irgendwas Neues anzubauen, hat sowieso keinen Sinn. Und wenn wir es mit Reis versuchen, würden die uns einfach rösten.«
    »WER?« brach es mit solcher Ungläubigkeit und Empörung aus Calum und Acorna heraus, daß ihr Chor einen besseren Beweis für ihre Unschuld lieferte, als es noch so viele wortgewandte Beteuerungen je vermocht hätten.
    »Sternenfahrer«, ertönte es von allen Seiten her. »Sie ham’
    unser Wetter völlig verkorkst.«
    »Sternenfahrer? Ich dachte, die wären nur eine politische Protestgruppe«, wunderte sich Calum.
    »Sie haben ›Regen gemacht‹?« Acorna war immer noch fassungslos und warf Calum einen fragenden Blick zu, gleichzeitig bewegte sie sich aber verstohlen näher zur Rampe hin.
    »Kannst du das Wetter so manipulieren?« fragte sie Calum mit solcher Ungläubigkeit, daß es bei mehreren der Umstehenden verbittertes Gelächter hervorrief.
    »Auf jeden Fall nicht auch nur annähernd so gezielt«, erwiderte Calum, »und man müßte zudem auf der Grundlage von ohnehin schon bestehenden Wetterlagen arbeiten.«
    Der Sprecher lachte hohl auf: »Na ja, sie ham’ irgend so ‘nen Oberguru mit ‘ner Menge aufm Kasten. Die Hälfte unserer Felder ham’se unner Wasser gesetzt, un’ die andere Hälfte zu Wüsten verdorren lassen. Un’ das wird so lange nich’ besser wer’n, bis wir se bezahlen.«
    »Das ist Nötigung«, stellte Acorna angewidert fest. Sie hatte auf Kezdet eine Menge über Nötigung, Erpressung und ähnliche Aktivitäten erfahren, aber in diesen Fällen waren stets industrielle oder wirtschaftliche, nie jedoch ökologische Druckmittel benutzt worden. Von der umstehenden Menge war humorloses Gelächter zu hören, aber Calum war dennoch erleichtert, daß die beim Eintreffen der

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