Die Fahrt Zu Den Sternen
Verabredung getroffen. Wir waren einfach so verblieben, daß ich, sofern ich nicht ausdrücklich von ihr höre, daß es jetzt kein guter Zeitpunkt ist, in den nächsten paar Tagen nach Maganos kommen würde. Synchronizität, wißt ihr«, sie wedelte unbestimmt mit ihren pummeligen kleinen Händen, »alles wird sich für alle zum Besten richten; wir müssen nur in unseren Herzen den angemessenen Raum dafür bereithalten. Aber ich bin mir sicher«, ergänzte sie ehrlich überzeugt, »daß sie sich darauf freut, mich endlich auch auf dieser Ebene zu treffen.«
»Eiine Ehbene iist eine zweiidimensiionale Fläche«, erwiderte Thariinye verwirrt. »Diieser Moond ist aaber eine dreiidimensiionale Kugel.«
Karina lachte erneut. »Ich meinte auf der materiellen Ebene.
Auf der spirituellen Ebene sind wir uns schon lange nahe gewesen«, erklärte sie.
(Wovon redet sie? Bewegen sich diese Wesen etwa durch verschiedene Dimensionen?)
(Soweit man das bislang beurteilen kann, scheinen sie ebenso in drei Dimensionen zu existieren und sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit eine vierte entlang zu bewegen wie wir und alle anderen Wesenheiten), klärte Khaari ihn auf. (Du hast dich wahrscheinlich nur von irgendeiner Redewendung ihrer Sprache verwirren lassen. Wie lautet denn die Linyaari-Übersetzung für das, was sie gesagt hat?) (Ich glaube nicht, daß man das überhaupt auf Linyaari sagen kann.) Laut sagte Thariinye zu Karina des lieben Frieden willens schließlich nur eine Phrase, die er vom LAANYE als unverbindliche Allzweckfloskel aufgeschnappt hatte: »Iich weiß zwar niicht genaau, was du meihnst, aber beelassen wir es vorehrst dabeii.«
Rafiks Sorge um Acorna nahm monumentale Ausmaße an, als er sich der Maganos-Mondbasis bis auf Nahkommunikations-Reichweite genähert hatte und keine befriedigenden Antworten auf seine Erkundigungen erhielt.
Dabei war alles, was er wissen wollte, doch nur, ob Acorna immer noch dort war und ob es ihr gutging. Aber alles, was er von den in der Funkzentrale von Maganos diensthabenden Kommunikationstechnikern zu hören bekam, waren statisches Rauschen, falsch vermittelte Verbindungen und schließlich die hinhaltende Auskunft, daß sämtliche Fragen betreffend Acorna direkt an Delszaki Li weitergeleitet werden müßten.
»Schön«, erwiderte Rafik, »dann stellen Sie mich eben zu Herrn Lis Büro durch.«
Aber Delszaki Li schlief gerade… oder war in einer privaten Besprechung… oder inspizierte derzeit irgendein neues Fördergebiet und befand sich außer Reichweite des Basis-zu-Schiff-Kommunikationssystems… oder konnte gegenwärtig einfach nicht gefunden werden, je nachdem, wann Rafik ihn zu erreichen versuchte und welchen Funktechniker er damit beauftragte, seine Nachricht weiterzuleiten.
»Ich glaube Ihnen kein Wort«, erklärte Rafik daher rundheraus, als man ihm zum zweiten Mal mitteilte, daß Delszaki Li die neuen Grubenarbeiten auf der anderen Seite von Maganos besuchte. »Der Mann ist alt und gelähmt und an einen Schwebestuhl gefesselt. Er wird den Teufel tun und wie ein Zirkusfloh auf Maganos hin und her hopsen.«
»Herr Li hat einen sehr guten Schwebestuhl«, warf die Kommunikationstechnikerin ein. »Auf dem modernsten Stand der Technik. Und, äh, die niedrige Schwerkraft hier bedeutet natürlich, daß er mehr Energie hat. Wegen der, ähm, geringeren Belastung für seine Muskeln, verstehen Sie?«
»Meinetwegen können zehntausend Basarköter und Schaitane den Schwebestuhl holen!« brüllte Rafik ins Mikrofon. »Er BENUTZT diese Muskeln doch überhaupt nicht, was für einen Unterschied soll da die Schwerkraft machen?«
»Übertragung unverständlich, bitte moderieren Sie Ihre Lautstärke«, antwortete die Funkerin. »Signalempfang wird schwächer…« Ihre Stimme wurde langsam leiser und schließlich vollends von statischem Knattern übertönt.
Schäumend vor Wut gelangte Rafik zu dem Schluß, daß er offenbar wohl oder übel warten mußte, bis er auf Maganos gelandet war. Dann aber würde er die Sache selbst in die Hand nehmen!
Sogar die Landung dauerte länger als üblich; ein fremdartiges Raumfahrzeug, dessen Pilot mit den Standard-Eindockanlagen und -anweisungen vollkommen unvertraut zu sein schien, befand sich unmittelbar vor ihm in der Warteschlange und hielt den Einschleusevorgang sämtlicher nachfolgenden Schiffe auf.
»Tut uns leid, Uhuru«, meldete sich die forsche Stimme des diensthabenden Flugleitoffiziers der zweiten Schicht. »Diese Idioten genau vor
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