Die Fahrt Zu Den Sternen
Nachrichten nach draußen schicken oder nur ihre Bordkommunikation abhören? Wir sollten der Shenjemi-Föderation eine Warnung zukommen lassen, was auf Rushima passiert – und wir sollten auch Maganos um Hilfe anfunken.«
»Vielleicht«, stellte Markel in Aussicht. »Um aber genug Sendestärke zu kriegen, müßte ich die Hauptstromkreise anzapfen, und so ein Energiestoß könnte ihnen möglicherweise auffallen. Laßt mich mal sehen, wer gerade Dienst schiebt…«
Er steckte sich seinen Komempfänger wieder ins Ohr und lauschte einen Moment lang. Kurz darauf leuchteten seine Augen auf wie die eines Kindes, das irgendeinen Streich plant.
»Ooooh, ist Nueva vielleicht wütend!« berichtete er grinsend.
»Sie macht allen mächtig die Hölle heiß und droht den nächsten Blindgänger in den Weltraum zu schmeißen, der es schafft, noch einen Gefangenen zu verlieren. ›Sie‹«, Markel stieß sich mit dem Daumen an die stolzgeschwellte Brust,
»›müssen gefunden werden.‹ – O Mann!« Einen Augenblick lang setzte er sich kerzengerade auf, entspannte sich dann aber wieder. Das Funkeln allerdings war jetzt aus seinen Augen verschwunden. »Sengrat hat Nueva gerade darauf aufmerksam gemacht, daß mein Verbleib nach dem Umsturz nie geklärt wurde… und Ximena hat ihn daran erinnert, daß ich mich mit den Versorgungsschächten und verborgenen Winkeln des Schiffs sehr gut auskenne und überall meine eigenen Schleichwege habe.« Die Art und Weise, wie er ihren Namen betonte, warnte Acorna, daß Ximena etwas Besonderes für Markel war oder gewesen war. »Die stehen wirklich voll und ganz auf Nuevas Seite; sie sind keine bloßen Mitläufer, die nur ihre Haut retten wollen«, sagte er betroffen. »Sogar Ximena…
und dabei habe ich sie mal gemocht. Ich kann solche Leute einfach nicht verstehen.«
»Ich auch nicht«, tröstete Acorna ihn.
»Ihr seid zwar ein Pärchen von bezaubernder Einfalt«, meldete sich Johnny zu Wort, »aber ich für meinen Teil würde lieber wissen, was sie mit dieser Information anzufangen gedenken und wie Markel glaubt sie uns vom Leib halten zu können – ich weiß genau, was dieser Blick in deinen Augen zu bedeuten hat, Junge«, sagte er und zerzauste dabei beifällig Markels Kopfhaar.
»Nueva war gerade im Begriff, jemanden ins Bordbelüftungssystem reinzuschicken, was in dem Irrgarten hier ein richtiges spannendes Versteckspiel gegeben hätte. Wir hätten den Suchtrupps ganz schön einheizen können«, erläuterte Markel. »Aber dann hat Sengrat gemeint, daß sie doch besser Gas einsetzen sollten. Er unterschätzt mich immer noch.« Noch während er sprach, durchwühlte er schon ein weiteres seiner Ausrüstungsverstecke und tauchte mit mehreren Atemmasken in der einen und Sauerstoffflaschen in der anderen Hand wieder auf.
Acorna lächelte. »Die brauchen wir nicht.«
Johnny warf Acorna einen verwunderten Blick zu.
»Sie ist eine Ki-lin«, meldete sich Dr. Hoa, der während Markels aufgeregtem Bericht wieder aufgewacht war, mit leiser Stimme zu Wort. »Ihr Horn reinigt Wasser und Luft und heilt. Stimmt’s nicht, höchst huldvolle Dame Ki-lin?«
»Ich bin keine Ki-lin, Dr. Hoa, aber der Rest stimmt«, gab sie zu.
»Seht ihr? Sie hat meine Hände und Arme geheilt, hat ungeschehen gemacht, was die mir angetan haben.« Der Wissenschaftler schob einen Ärmel hoch, um einen etwas runzligen, aber ansonsten gesunden Unterarm mit ein paar Flecken blasserer Haut zu enthüllen, die an die Stelle der vormaligen tiefen Verbrennungen getreten waren. »Und den Rest von mir auch«, stellte er mit einiger Überraschung fest, als er merkte, daß er sich ohne Schmerzen aufsetzen und bewegen konnte.
»Und meine Knöchel«, ergänzte Markel mit großen Augen, als er dies endlich entdeckte. »Meine Knie tun auch nicht mehr weh, und mein Rücken auch nicht.« Er sah Calum vorwurfsvoll an. »He – du hast also doch üble Schürfwunden abgekriegt, als du dich durch das Luftloch gequetscht hast, nicht wahr? Und du hast mir einzureden versucht, daß ich mir das nur eingebildet hätte, während in Wahrheit Acorna dich geheilt hat?«
»Wir dachten, du könntest möglicherweise Schwierigkeiten haben, damit umzugehen«, rechtfertigte Calum sich. »Manche Leute glauben nicht…«
Markel sah ehrfürchtig zu Acorna hinüber. »Nicht mal, wenn sie es selbst sehen? Was für ein Riesenplus für unsere Seite!
Die werden dich nie in die Hände bekommen, Acorna. Nicht, solange ich noch atmen kann.«
»Und ich werde
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