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Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karolina Halbach
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jemanden gefunden, der ihr zur Flucht verhelfen sollte – aber wer außer Sedlic konnte das schon sein, und den hatte er so gut wie auf seiner Seite –, oder sie hatte beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, was ihr durchaus zuzutrauen war. Verhalten grinste der Vogt vor sich hin. Nun denn, er würde gerne Katz und Maus mit ihr spielen, nur würde er die Rollen vertauschen, denn zur Maus war ein Weida nicht geboren.
    Der Vogt beschloss, in Ruhe Margarethes nächsten Zug abzuwarten. Er tat betrunkener, als er war, und beobachtete sie aus halb geschlossenen Augen, während sie erneut die Becher füllte und ihm einen reichte. Aufreizend sank sie auf ihre Bettstatt nieder und prostete ihm zu. Genießerisch ließ er den Wein durch seine Kehle rinnen. Falls sie plante, ihn betrunken zu machen, würde sie sich anstrengen müssen. Er hatte schon manchen Kerl unter den Tisch gesoffen. Aber er würde ihr gerne den Gefallen tun, mit ihr zu trinken, denn er wusste, dass der Wein die Weiber willfährig machte. Der Vogt wollte sie wirklich nicht mit Gewalt nehmen, aber so hatte er es schon manches Mal mit einer Frau getan, und er würde es auch diesmal tun, wenn es nötig wurde.
    Weidas Herz klopfte, als Margarethe ihm erneut zuprostete. Er begehrte diese Frau wie schon lange keine mehr. Sie war wie der Sonnentau in den Mooren, der verführerisch glitzerte, aber viele ins Verderben gelockt hatte. Doch dem Vogt war nicht bang, denn er war sich sicher, diese Wildkatze zähmen zu können. Irgendwann würde sie ihm aus der Hand fressen, und dann würden sie es richtig schön miteinander haben. Langsam erhob er sich, trat an ihre Seite und nahm ebenfalls auf dem Bett Platz. Er vermied es, sie zu berühren, dennoch rutschte sie ein Stück von ihm ab. Das Spiel hatte begonnen. Der Vogt fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er stellte sich vor, wie es wäre, Margarethe an sich zu ziehen, ihre Schenkel zu streicheln und schließlich zu öffnen. Er würde ihre Lust wohl zu wecken wissen.
    »Nun denn, Herr Weida«, riss sie ihn aus seinen Träumereien. »Ich erwarte Eure Vorschläge.«
    »Vorschläge, ja«. Er versuchte, sich zu konzentrieren. »Wie ich schon sagte, Margarethe, ich bin kein Unmensch, und jetzt, da ich sicher sein kann, dass du noch mit keinem anderen das Lager geteilt hast, will ich zu meinem Wort stehen. Ich verlange nicht mehr als ein Kind und ein wenig Achtung von dir, denn ich habe nicht vor, vor meinen Männern das Gesicht zu verlieren.«
    »Ihr meint, ich soll Euch einen legalen Welpen werfen und höflich zu Euch sein.«
    »Ähm, ja.«
    »Und danach?«
    »Was danach?«
    »Bin ich anschließend frei? Wiegt Ihr mir das Kind mit Gold auf und lasst mich ziehen?«, fragte Margarethe, die sich sicher war, dass es nie so weit kommen würde.
    Die Augen des Vogts verengten sich, als er antwortete. »Nun, zunächst einmal müsste das Kind natürlich ein Junge sein, denn Mädchen werden in der Erbfolge nicht berücksichtigt. Und gesund müsste er sein.«
    »Aber wenn es so wäre, könnte ich danach gehen, wohin ich will?«
    Weida musste lächeln. Wie naiv sie doch war! Der Vogt hatte schon vieles in seinem Leben gesehen, aber noch nie eine Mutter, die freiwillig ihr Kind zurückließ. Zudem würden Monate vergehen, bis dieses Kind geboren war. Bis dahin würde Margarethe sich an die Annehmlichkeiten auf der Osterburg gewöhnt haben und sie nicht mehr missen wollen. Zudem würde er ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen und sie verwöhnen, wenn es ihm nur seinem Ziel, einen legitimen Erben zu zeugen, näher brachte.
    »Wenn es dein freier Wille ist, die Burg zu verlassen, werde ich dir danach nicht im Wege stehen«, versprach er freimütig.
    Margarethe nickte ernst. »Ihr seid in der Tat ein großzügiger Mann, Heinrich von Weida. Ich habe Euch falsch eingeschätzt.«
    Er lächelte amüsiert und dachte im Stillen: In der Tat, Margarethe von Waldeck, das hast du, und du tust es noch immer.
    Erneut prostete sie ihm zu, nippte selbst aber nur an ihrem Becher. Weida war sich sicher, dass er mit seiner Vermutung richtig lag: Die junge Frau glaubte tatsächlich, seine Sinne mit Wein trüben zu können.
    »Den leeren wir auf dein Wohl, Margarethe«, schlug er lächelnd vor und achtete darauf, dass sie ihren Becher diesmal ebenfalls austrank. Der Vogt sah, wie sich ihre Wangen röteten. Sie sah entzückend aus.
    »Es gibt da nur noch ein Problem«, fuhr die Rothaarige bedauernd fort.
    Das werden wir auch noch aus der

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