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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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wissen, wer euer Auftraggeber ist. Nun sitzt ihr in der Zwickmühle. Ihr befürchtet, daß es euch schlecht bekommen könnte, wenn ihr den Namen verratet, andererseits ist es euch klar, daß ich nicht der Mann bin, der sich mit ein paar dummen Ausreden abspeisen läßt. Also, was blieb euch zu tun übrig? Jemand aus Philmores Nähe mußte sterben, um euch aus der Klemme zu helfen!"
    Craven merkte, daß Schweiß auf seiner Stirn stand. „Du kannst die Sache überprüfen, Meg!" sagte er heiser. „Frag' doch Charly, den Besitzer der ,Funny Wave Bar', er wird dir bestätigen, daß Patrick in seiner Kneipe war und  wissen wollte, wo jemand zu finden sei, der gewisse, sehr schwierige Aufträge erledigt. Patrick hat Charly bei dieser Gelegenheit einen Hundertdollarschein zugesteckt."
    „Ich kenne Charly", erklärte Meg. „Von ihm werde ich die Wahrheit erfahren, darauf kannst du dich verlassen!"
    Craven stieß erleichtert die Luft aus. „Na, wunderbar! Mehr will ich ja gar nicht."
     
     
     
    Als Rick nach Hause kam, brannte im Schlafzimmer Licht. Er öffnete die Tür. Jennifer lag im Bett und las in einem Buch, das sie aus der Hand legte, als Rick das Zimmer betrat. Er sah, daß sie rotgeweinte Augen hatte.
    „Hast du etwas gegessen?" war ihre erste Frage.
    Er streifte das Jackett ab und hing es auf einen Bügel. Dann lockerte er den Krawattenknoten. .Dazu war keine Zeit", meinte er.
    „Es ... es tut mir leid, daß wir uns gestritten haben", murmelte sie und vermied es, ihn anzublicken.
    Er zwang sich zu einem Lächeln. „Schon gut!"
    „Ist das alles, was du zu sagen hast?" fragte sie vorwurfsvoll.
    „Alles? Wieso?"
    „Du könntest dich auch entschuldigen!"
    „Ich?"
    „Ja, du! Oder hast du vergessen, welche scheußlichen Dinge ich mir aus deinem Mund anhören mußte?"
    „Ach so, ja. Es tut mir leid."
    „Die Pfanne mit dem Hamburger steht auf dem Herd. Soll ich dir das Fleisch aufwärmen?"
    „Vielen Dank, nicht nötig; ich habe keinen Appetit." Er setzte sich auf den Rand seines Bettes und löste die Schnürbänder der Schuhe.
    Jennifer richtete sich auf und betrachtete seinen breiten, gebeugten Rücken. „Du bist mir noch immer böse!" sagte sie mit trauriger Stimme.
    „Ach was!"
    „Wo bist du gewesen?"
    „Bei Patrick."
    „Patrick?"
    „Das war Philmores Anwalt. Hast du nicht gehört, daß ich mit ihm telefoniert habe?"
    „Ich hab' nichts gehört."
    Sie muß es gehört haben, dachte er. Es war ganz still, als ich den Hörer auflegte.
    „Schon gut", murmelte er.
    „Was ist los mit dir?"
    „Ich bin müde, das ist alles."
    „Warum kommst du so spät?"
    Er stand auf und wandte sich ihr zu. „Es gab noch eine Menge Arbeit. Patrick ist erschossen worden."
    „Gerechter Himmel."
    Warum erschrickt sie so? fragte er sich. Ich bin bei der Mordkommission. Jennifer, ist es gewohnt, daß ich wegen irgendeines Mordfalles lange ausbleibe.
    „Hast du ihn gekannt?"
    „Nein."
    Wieder war diese seltsame, gläserne Starre in ihrem Blick, die ihn stutzig und zugleich traurig machte. Belog sie ihn schon wieder? Und wenn ja, aus welchem Grund.
    »Ich geh' unter die Dusche", murmelte er und betrat das Badezimmer.
    Als er zurückkam, hatte Jennifer die Nachttischlampe neben ihrem Bett ausgeknipst. Sie lag auf der Seite, so daß er nur ihr dichtes, schimmerndes Haar sehen konnte.
    „Schläfst du schon?" fragte er leise.
    Er bekam keine Antwort, aber er war davon überzeugt, daß Jennifer sich nur schlafend stellte.
     
     
     
    Am nächsten Morgen war Rick schon gegen neun Uhr bei Helen.
    Er mußte zehn Minuten in dem großen Salon warten, bevor sie erschien. Er war überrascht, daß sie das Zimmer in einem weißen Bademantel betrat. „Ich will gleich noch ein wenig schwimmen", erläuterte sie ihren Aufzug, „das mache ich jeden Morgen. Kommst du mit nach draußen?" In der weißen Badekappe wirkte ihr Gesicht rührend jung.
    Er nickte und folgte ihr auf die Terrasse, an die sich das nierenförmig gebaute Schwimmbassin anschloß. Die Sonne schien aber es war ziemlich windig. „Hast du schon gefrühstückt?" fragte Helen.
    „Ja, danke."
    „Du hast doch sicher ein paar Minuten Zeit? Ich stehe dir gleich zur Verfügung."
    Noch ehe er einen Einwand zu erheben vermochte, hatte Helen den Bademantel abgestreift. Mit wenigen Schritten war sie am Rande des Bassins und sprang hinein.
    Rick verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete, wie Helen auftauchte. Jede ihrer Bewegung war elegant, flüssig, ansehenswert. Er

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