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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Portier kann sich erinnern, Sie gesehen zu haben."
    Kitty Chetnams Augen wurden rund und leer. „Der Portier!" stammelte sie.
    „An den haben Sie wohl gar nicht gedacht?"
    „Bitte? Nein, den hab ich völlig vergessen. Also gut, ich war dort!"
    „Warum haben Sie versucht, mich zu belügen?"
    Miß Chetnams Augen wurden zornig. „Ich hab in meinem Leben schon genug Ärger mit der Polizei gehabt! Glauben Sie, ich möchte schon wieder in Schwierigkeiten geraten?"
    „Schon wieder?" fragte Rick. „Sie sind vorbestraft?"
    „Was hat das mit Jerry zu tun?"
    „Das versuche ich gerade herauszufinden. Wann sind Sie zu ihm gegangen?"
    Kitty Chetnam dachte nach. „Das war kurz nach Zehn", sagte sie dann. „Ich hatte vorher mit ihm telefoniert. Er sagte, ich sollte ihn
    abholen und wir würden noch irgendwo hin gehen. Aber als ich in seinem Büro eintraf, meinte er, es habe sich noch ein prominenter Besucher angemeldet, den er unmöglich nach Hause schicken könnte. Da bin ich wieder gegangen. Das ist alles."
    „Wie lange hielten Sie sich in dem Büro auf?"
    „Höchstens fünf Minuten.“
    „Sie rauchten eine Zigarette?"
    „Ja, das stimmt."
    „Wie spät war es, als Sie gingen?"
    „Ich habe nicht auf die Uhr geblickt, aber ich würde sagen, daß es ungefähr fünfzehn oder zwanzig Minuten nach zehn Uhr gewesen sein muß."
    „Sind Sie irgend jemandem begegnet?"
    „Nein. Aber nun sagen Sie mir doch endlich, wie das passieren konnte."
    „Wenn ich das genau wüßte, säße ich vermutlich nicht hier. Wissen Sie, daß Sie sichdurch Ihr Benehmen sehr verdächtig gemacht haben?"
    „Durch mein Benehmen? Ach so, Sie meinen die kleine Lüge? Das war nur Angst. Ich habe Furcht, in Schwierigkeiten zu geraten!"
    „Was sind Sie von Beruf?"
    „Schauspielerin."
    „Welche Rollen spielen Sie?"
    „Was gerade anfällt."
    „Sind Sie im Moment beschäftigt?"
    „Nein."
    „Wann hatten Sie das letzte Engagement?"
    „Lieber Himmel, was hat denn mein Beruf mit dem Mord an Jerry zu tun?"
    „Beantworten Sie meine Fragen. Wann haben Sie das letzte Mal auf einer Bühne gestanden?"
    „Vor vier Monaten", erwiderte Kitty Chetnam verdrossen.
    „Was haben Sie damals gespielt?"
    „Ein Dienstmädchen", erwiderte Kitty Chetnam. „Aber es war keine der üblichen Statistenrollen. Ich mußte ein paar Sätze sprechen!"
    „Wovon haben Sie in der Zwischenzeit gelebt?"
    „Ich hatte mir etwas zurückgelegt."
    „Wieviel denn?"
    „So genau habe ich's nicht gezählt."
    „Warum beschwindeln Sie midi denn schon wieder? Ich weiß genau, was man beim Theater verdient. Da bleibt nichts fürs Zurücklegen übrig. Schon gar nicht, wenn man nur hin und wieder eine kleine Rolle spielt."
    „So klein war die Rolle gar nicht."
    „Sagen Sie mir endlich die Wahrheit!" schnauzte Rick.
    „Hören Sie mal ..begann das Mädchen mit gespielter Erregung. „Warum soll ich Sie beschwindeln?“
    „Weil Sie Angst haben, zuzugeben, daß Sie von Dr. Patrick ausgehalten wurden."
    „Ausgehalten?" fragte Kitty Chetnam und schürzte die Lippen. „Das ist ja ein starkes Stück!"
    „Wie würden Sie's denn nennen?"
    „Okay", meinte sie, „es stimmt, daß Jerry mich ganz für sich haben wollte. Es behagte ihm nicht, daß ich im Theater auftrete. Er meinte, die Umgebung sei zu verderblich. Deshalb ließ er mir jeden Monat eine bestimmte Summe überweisen, die mich für die Aufgabe meines Berufes entschädigen sollte."
    „Wirklich rührend!"
    „Sie glauben mir nicht? Ich kann Ihnen die Bankauszüge zeigen!"
    „O doch, ich glaube Ihnen. Er war also — na, sagen wir, Ihr Freund, nicht wahr?"
    „Ein sehr guter Freund sogar. Ich bin sicher, daß er mich eines Tages geheiratet hätte."
     „Wie alt war er eigentlich?"
    „Neununddreißig."
    „Hm...“
    „Ich weiß, daß Sie die ganze Zeit schon überlegen, ob ich es wohl getan haben könnte", sagte Kitty Chetnam, die plötzlich sehr rasch sprach, als müßte sie sich von einer drückenden Last befreien. „Ich war ungefähr zur Tatzeit in seinem Büro, ich habe versucht, das Ihnen gegenüber in Abrede zu stellen; kurzum, es ist ganz logisch, daß Sie mich der Tat verdächtigen. Aber ich schwöre Ihnen, daß ich damit nichts zu tun habe! Weshalb hätte ich Jerry töten sollen? Mir ist es noch nie zuvor so gut gegangen wie mit ihm. Er ermöglichte mir ein wundervolles Leben, ich hatte stets genug Geld im Portemonnaie, und er überhäufte mich mit Geschenken." Sie schwieg und blickte ihm angstvoll ins Gesicht.
    „Warum

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