Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)
Als sie seinen Worten endlich genug Aufmerksamkeit schenkte, um etwas zu erwidern, war ihre Stimme rau vor Verlangen. "Chemise, glaube ich … oder Kamisol."
"Es ist sehr hübsch", murmelte Ewan. "Was für eine Schande, dass du es mit einem Kleid bedecken musst."
Enttäuschung zeigte sich in Claires zarten Zügen, nachdem er seine Hand von ihrer Brust genommen hatte. Doch als er seine Finger unter ihre Chemise gleiten ließ und mit den Liebkosungen wieder von vorn anfing, ohne dass sie von dem feinen Gewebe gedämpft wurden, wand sie sich unter ihm, und ihr entfuhr ein langer, zittriger Seufzer.
"Das gefällt dir, nicht wahr?" Als müsste er fragen.
"Mmmm." Sie nickte, und das kräftige Blau ihrer Augen schien vor innerer Hitze zu schimmern.
Er küsste sanft ihren Hals und schmiegte sich dann an ihr Ohr. "Ich verrate dir noch ein Geheimnis."
"Ich mag deine Geheimnisse", antwortete sie in einem atemlosen Flüstern. "Sag es mir."
Er zog mit dem Handgelenk den Saum ihrer Chemise hoch, bis er mit Lippen und Zunge an ihre Brüste kam. "Ich fange gerade erst an."
"Oh, mein Gott. Ich weiß nicht, wie viel ich davon noch ertragen kann."
Ewan senkte den Kopf und leckte mit der Zunge über das feste Fleisch ihrer Brüste, bis er die erregten Knospen fand. "Ich habe großes Vertrauen in dein Durchhaltevermögen, muirneach."
Er hoffte nur, dass auch seine Geduld lange genug reichte, um ihr so viel Freude zu bereiten, wie sie verdiente.
Ewan liebte sie und wollte sie heiraten. Wie Samen, die auf trockenen, steinigen Boden fielen, weigerten sich diese Gedanken zunächst, bis in ihr Inneres durchzudringen und dort Wurzeln zu schlagen. Langsam jedoch machten der warme Regen seiner Küsse und all die anderen sanften Zärtlichkeiten Claires von Zweifeln geplagtes Herz empfänglicher.
Stück für Stück überredete er sie sanft und verführerisch, alle Zweifel abzulegen wie Kleidungsstücke, die man zu Boden wirft. Und für jeden Zweifel, den er entfernte, gab er ihr stattdessen etwas anderes – besondere Küsse, Liebkosungen und geflüsterte Zärtlichkeiten, Zeichen seines Verlangens nach ihr.
Wie froh sie war, dass er sie letzte Nacht doch nicht geliebt hatte, als ihre Sinne verwirrt gewesen waren und ihre Erinnerungen von einem Nebel aus Ciderdämpfen getrübt worden wären. Jetzt genoss sie jeden Augenblick und fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben schön und begehrenswert und geliebt – als seine muirneach.
Von seinen leidenschaftlichen Aufmerksamkeiten angefacht, gewann der Funke ihres Verlangens, der schon bei ihrem Wiedersehen neu entzündet worden war, schnell an Kraft und Wärme, bis er sie in einem lodernden Feuer der Verzückung geradezu verzehrte.
Als Ewan über ihr war, öffnete sie sich ihm und hieß ihn willkommen. Sie fand neue Freude in seinem schnellen, keuchenden Atem und der Spannung seiner Muskeln, die mit jedem fiebrigen Stoß stärker wurde. Bis endlich ein großes Beben durch ihn ging und er seinen Schrei in einem langen, tiefen Kuss ertränkte.
Ewan hatte in der vergangenen Nacht gar nicht geschlafen und Claire nur sehr wenig. Nun, da ihrer beider Verlangen gestillt und das Glück endlich in ihrer Reichweite war, sanken sie beide in tiefen, friedlichen Schlaf.
Ein wildes Klopfen an der Tür ließ sie aufschrecken, verwirrt und alarmiert von dem Krach. In der ersten Orientierungslosigkeit des Erwachens suchte Claire nach der Decke, um sich zu verhüllen. Dann sah sie in der einbrechenden Dämmerung Ewans nackte Brust und seine harten, schlanken Oberschenkel, und ihre Haut prickelte vom Nachgeschmack der Ekstase.
"Aye", rief Ewan demjenigen, der auf der anderen Seite der Tür stand, mit rauer, ungeduldiger Stimme zu, "was gibt es?"
"Mr. Geddes", antwortete der junge Diener, "es tut mir Leid, Sie zu stören, Sir. Wissen Sie vielleicht zufällig, wo Miss Talbot sein könnte? Lady Lydiard möchte dringend mit ihr sprechen. Wir haben überall gesucht, konnten sie aber nirgends finden."
Ewan rieb sich die Augen, während seine Lippen sich zu einem breiten Grinsen verzogen. Claire drückte sich die Hand auf den Mund, um ihre Anwesenheit nicht durch ein lautes Kichern zu verraten.
"Ich glaube, ich weiß, wo ich sie finden kann." Ewans Stimme klang vollkommen unschuldig. "Gib mir nur ein paar Minuten, und ich hole sie."
"Danke, Sir. Ich sage es Ihrer Ladyschaft. Wir haben uns langsam Sorgen gemacht, dass Miss Talbot etwas passiert sein könnte."
Als die gedämpften Schritte des Dieners
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