Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)
seiner Misswirtschaft zu tun gehabt, um das zu wissen. Und doch hatte sie ihn vergöttert und sich nach jedem bisschen Liebe gesehnt, das er für sie erübrigte. Konnte sie akzeptieren, dass er, was sie betraf, im Unrecht gewesen war?
"Ich bitte dich nicht, mir gleich alles zu glauben", murmelte Ewan. "Ich bitte dich nur, ein paar Minuten lang so zu tun, als glaubtest du mir. Ist das denn so schwer?"
Claire schüttelte langsam den Kopf. War es ihr nicht wunderbar gelungen, sich alles Mögliche vorzugaukeln, als sie beide nach Strathandrew gekommen waren? Vielleicht zu gut. Seine Handfläche an ihrer Wange zu spüren fühlte sich so tröstlich an, dass sie sich bald unwillkürlich in seine Liebkosung schmiegte.
"Gut." Ewans sinnlicher Mund formte sich langsam zu einem Lächeln, das ihre Mauer aus Eis noch mehr zum Schmelzen brachte. "Dann sag mir eins – wenn du mir glauben könntest, dass ich dich liebe, könntest du mich dann auch lieben? Ich meine damit nicht nur, dass du möchtest, dass ich dir im Bett zu Diensten bin, sondern dass du mich auch als Partner willst, dem du vertrauen und den du respektieren kannst?"
Ihre Angst sagte ihr, dass diese Frage zu gefährlich war, um sie ohne die praktische Ausrede der Trunkenheit ehrlich zu beantworten. Genau wie Ewan hatte auch sie außer ihrem Stolz nichts zu verlieren. Aber ihr Stolz war ihr wichtig. In der Vergangenheit hatte er sie jedes Mal wieder aufgerichtet, wenn sie in Versuchung gekommen war, verzweifelt aufzugeben.
"Ich habe nie etwas anderes für dich empfunden." Ihre Stimme war trotz aller Anstrengung kaum mehr als ein Flüstern. "Auch wenn ich den Versuch, es dir letzte Nacht zu sagen, furchtbar vermasselt habe."
Unwillkürlich hob sie ihre Hand, um seine Wange zu streicheln. "Ich finde, du bist ein äußerst begehrenswerter Mann und ich würde fast alles geben, um … deine Gesellschaft im Bett zu genießen. Aber nie als Diener. Als Herr vielleicht. Als Lehrer. Aber nicht als Diener."
Ewan hob die Schulter, um ihre Hand zwischen Schulterknochen und Wange einzufangen. "In dem Fall schätze ich, dass ich vielleicht doch noch ein bisschen länger auf Strathandrew bleiben könnte."
Sie hatte die Luft angehalten, doch nun entrang sich ihr ein leiser, hoffnungsvoller Seufzer. "Meinst du wirklich?"
"Aye. Weißt du, ich muss nämlich einen Feldzug beginnen, um dich von meinen Gefühlen für dich zu überzeugen."
Sie hielten die Hände immer noch gegenseitig an ihre Wangen gepresst, und nun senkte er sein Gesicht zu ihrem und brachte seine Lippen in die ideale Position, um sie zu küssen. "Dazu werde ich viele Spaziergänge in den Hügeln benötigen, schätze ich. Außerdem weitere Billardspiele am Abend. Ich werde auch meinen Burns auffrischen müssen, um dir jede Menge Liebesgedichte vorzutragen."
Wie in dem verzauberten Bergwasser glitzerten Regenbögen in seinen grauen Augen und lockten sie, einem Traum nachzujagen.
"Das klingt alles viel zu gut, um wahr zu sein."
"Das ist ein Teil der Herausforderung. Dich davon zu überzeugen, dass es gut genug ist, um wahr zu sein. Und dir zu zeigen, dass du verdienst, dass es wahr ist."
Er lachte – das Geräusch war ebenso süß und berauschend wie starker Cider. "Zu meinem Glück habe ich Herausforderungen schon immer gemocht."
Sein Mund war so nah an ihrem, dass sie jede Bewegung seiner Lippen und das warme Flüstern seines Atems spürte, als er sprach. Wenn er sie nicht bald küsste, befürchtete Claire, dass sie ohnmächtig werden oder schreien oder sich anderweitig lächerlich machen und so den Augenblick zerstören würde. Aber sie würde ihn nicht bitten, wie eine Herrin einen Diener bat. Stattdessen wartete sie und vertraute darauf, dass er das Verlangen, das er geweckt hatte, auch befriedigen würde.
Ewan enttäuschte sie nicht. Und er ließ sie auch nicht warten und sich nach ihm sehnen.
Seine Lippen berührten ihre, ohne Eile, aber nicht zögerlich. Mit einem zärtlichen Streicheln seiner Zunge verführte er ihren Mund dazu, sich zu öffnen, und verwöhnte sie dann mit einem Kuss, der Claire an Mrs. McMurdos Cranachan -Dessert erinnerte – zart, süß, köstlich … und leicht berauschend.
"Ich schätze, es ist nur fair, wenn ich dich warne", murmelte Ewan, als er sie mit seinem Kuss gesättigt hatte. "So etwas wie dies wird eine entscheidende Taktik sein, um dich von meinen Gefühlen zu überzeugen. Und das hier …"
Die Hand, die ihre Wange hielt, kroch langsam nach unten, ihren Hals
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