Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Aufmerksamkeit als Hochzeitsgeschenk, Winnie." Er ließ das kleine Bündel in ihre Hand fallen. "Jetzt lass dich von diesem Schlingel nicht mehr necken."
    Die Musik ging mit einem lang gezogenen Akkord zu Ende, und die Tänzer applaudierten. Dann zerstreuten sie sich und strömten zu den Tischen mit den Erfrischungen. Die Musiker tranken schnell etwas und nahmen dann wieder ihre Instrumente auf.
    Ewan nickte in Richtung der breiten, freien Fläche, auf der sich gerade neue Achtergruppen bildeten. "Wollen Sie tanzen, Claire?"
    "Das würde ich sehr gerne." In dem weichen Licht der untergehenden Sonne strahlte ihr Lächeln ganz besonders. Bedeutete dieser Tanz ihr mehr, als er wusste?
    Er hatte keine Zeit, sie zu fragen, denn sie wurden gleich von der schwungvollen Musik und den schnellen Bewegungen eines Reels eingefangen und blieben dann gleich noch für einen weiteren stehen. Jedes Mal, wenn er ihre Hand berührte, fühlte es sich anders an als bei den anderen Mädchen. Die Haut seiner Handfläche kribbelte, als würde sie plötzlich wieder warm, nachdem er aus der Kälte hereingekommen war. Wenn die Schrittfolge des Tanzes sie voneinander trennte, folgte sein Blick ihr mit eifersüchtiger Intensität. Es tat ihm um jeden Augenblick Leid, den es dauerte, bis Claire wieder in seinen Armen war.
    Als Captain MacLeod, der Onkel der Braut, es wagte, Claire zum Tanz aufzufordern, gab Ewan ihre Hand nur widerstrebend frei. Jemand drückte ihm einen Krug Ale in die Hand, und er zog sich zurück, um aus der Entfernung zuzusehen.
    "Du siehst aus, als hättest du eine Menge Spaß." Glenna tauchte plötzlich neben ihm auf. Ihre Stimme war über der Musik kaum hörbar.
    "Oh, aye." Ewan hob seinen Krug für einen weiteren Schluck, ohne den Blick von Claire zu wenden.
    "Ich habe Miss Talbot noch nie so lebhaft gesehen." Irgendetwas in Glennas Tonfall warnte Ewan, dass dies mehr als nur eine beiläufige Bemerkung war. "Sie ist sehr hübsch, wenn sie lächelt und ihre Augen dieses Leuchten bekommen."
    Er nickte.
    "Ich hab sie immer gemocht", sagte Glenna, "auch wenn sie ruhiger ist als ihre Schwester. So, wie sie mit den Dienstboten spricht, hat man das Gefühl, dass sie respektiert, was man tut, ohne einen großen Wirbel deswegen zu machen."
    "Und?" Wenn das Mädchen etwas zu sagen hatte, wünschte Ewan sich, sollte es damit herausrücken. Der Reel war beinahe zu Ende, und er wollte sich in eine günstige Position bringen, um Claire wieder aufzufordern, bevor einer der Burschen sich in den Kopf setzte, mit ihr zu tanzen.
    "Ich glaube, ich hätte dir nicht erzählen sollen, dass sie für dich geschwärmt hat. Ich hätte ja auch nichts gesagt, aber ich dachte, du weißt es längst."
    "Was willst du mir denn damit sagen?" Ewan schüttete sein Ale hinunter und reichte Glenna dann den leeren Krug.
    Sie packte ihn am Hemdsärmel, bevor er entwischen konnte. "Sei nett zu ihr, Ewan, hörst du? Amüsier dich nicht einfach mit der Lady."
    Colm MacLeods Ale war gut und stark, und Ewan hatte sein Pint schnell getrunken. Sein Kopf und sein Herz fühlten sich an, als müssten sie überschäumen.
    "Das verspreche ich dir, Mädchen." Er legte den Arm um ihre Schultern und drückte sie herzlich. "Ich hoffe aber, du hast nichts dagegen, wenn ich ihr erlaube, sich mit mir zu amüsieren."
    Er wartete nicht auf eine Antwort, denn der Reel erreichte seine letzten Takte.
    Der Captain verbeugte sich vor Claire, als die Musik zu Ende ging. "Hätten Sie Lust auf einen weiteren Tanz, Miss Talbot? Sie sind so leicht wie eine Feder!"
    "Oh, danke, Captain." Claire antwortete mit atemloser Stimme, während sie sich mit der Hand Luft zufächelte. "Aber ich glaube, ich muss mich ausruhen und etwas trinken, bevor ich weitertanze."
    Ewan nahm das als Stichwort, um dazwischenzutreten. "Kann ich Ihnen einen Krug Ale holen, Mädchen? Oder vielleicht lieber Cider?"
    Sie wandte sich beim Klang seiner Stimme mit einem Lächeln und einem Blick zu ihm um, dass ihm schwindelig wurde. "Cider bitte, wenn es nicht zu viele Umstände macht."
    "Gar keine Umstände." Er zog sie von den Tänzern fort zu dem Tisch, an dem die Getränke ausgegeben wurden.
    Claire lehnte sich gegen ihn. Ewan konnte ihren Herzschlag fühlen, und das ließ sein Herz schneller schlagen. "So habe ich seit Jahren nicht mehr getanzt. Ich bin so froh, dass wir hier sind."
    "Ich bin froh, dass Sie hier sind." Er hatte beinahe genug Ale getrunken, um die Frage zu stellen, die ihn seit dem Abend zuvor quälte.