Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)
du nach Hause gekommen!" Rosie strahlte. "Du bist sesshaft geworden, und jetzt suchst du eine Frau."
Bevor er mehr tun konnte, als seinen Mund zu öffnen und wieder zu schließen, kam Glenna mit einem Tablett mit Tee und Haferkeksen aus der Küche. "Wenn Ewan sich eine Frau suchen will, sollte er besser lernen zu erkennen, wenn ein Mädchen eine Schwäche für ihn hat."
Mit einem verzweifelnden Kopfschütteln setzte sie das Teetablett auf einem kleinen Tisch neben dem Stuhl ihrer Mutter ab. "Als ich ihm gesagt habe, dass Miss Talbot früher für ihn geschwärmt hat, wollte er es nicht glauben."
"Heißt das, du hast es nie gewusst?" Rosie schenkte ihm Tee ein und fügte ein bisschen Milch und einen kleinen Klumpen Zucker hinzu, genau wie er es mochte.
Als sie an seinem Gesicht sah, dass er es ernst meinte, warf sie ihm einen Blick zu, der gleichzeitig Belustigung und Mitleid ausdrückte. "Das arme Mädchen hat es so schwer getroffen, als du gegangen bist. Ich glaube, sie hat nie gewusst, dass ihr Vater daran schuld war."
Ewan nahm einen Schluck von dem heißen, starken Tee. Es fühlte sich an, als hätten seine Welt sich gedreht und die Umrisse der Länder sich so verändert, dass er sie nicht mehr wieder erkannte.
"Wo wir gerade über Hochzeiten sprechen …" Glenna reichte Ewan den Teller mit den Haferkeksen. "Geordie Cameron und Winnie MacLeod heiraten morgen. Deswegen sind die Männer alle auf ein Pint ins Dorf runtergegangen, um mit Geordie zu feiern."
"Ich bin froh, dass sich die beiden besser vertragen als früher in der Schule." Ewan lachte. "Ich erinnere mich noch, wie Geordie einmal das Ende von einem von Winnies Zöpfen in das Tintenfass des Lehrers getunkt hat. Winnie hat ihm ein blaues Auge für seine Mühen verpasst."
Seine eigenen Worte erschienen ihm plötzlich wie ein Schlag in die Magengrube.
"Oh aye." Glennas hübscher Mund verzog sich zu einem Grinsen. "So ist es manchmal. Die MacLeods veranstalten morgen Abend eine Ceilidh, um die Hochzeit zu feiern, und ein paar von uns aus Strathandrew gehen hin. Warum kommst du nicht mit? Ich bin mir sicher, dass Geordie und Winnie sich freuen würden, dich wiederzusehen."
"Aye", Ewan nickte und nahm noch einen großen Schluck Tee. "Vielleicht mache ich das."
Wenn er Claire davon überzeugen konnte, als sein Gast mitzukommen.
15. Kapitel
"Sie wollen, dass ich wo hingehe?"
Claire verriss ihren Wurf, und ihre Angelschnur flog in Ewans Richtung. Der Haken verfing sich in seiner Stoffmütze, riss sie von seinem Kopf und beförderte sie in den Fluss.
Er gab einen überraschten Laut von sich, gefolgt von einem lauten, wohlklingenden Lachen, das ihn fast umzuwerfen drohte.
"Wenn Sie lieber nicht mit mir auf die Ceilidh wollen, sagen Sie es einfach, Mädchen!" stieß er unter Tränen hervor. "Sie müssen nicht gleich versuchen, mich zu ertränken!"
Plötzlich fühlte sich die milde Morgenluft auf ihren brennenden Wangen eiskalt an. Zwölf Jahre schienen wie weggeschmolzen zu sein, und sie war wieder sechzehn. Nur, dass ihr der gut aussehende, junge Gillie diesmal Beachtung schenkte.
Sie holte ihre Leine ein und versteckte ihr Gefühlschaos hinter einer scharfzüngigen Antwort. "Sie sehen mir nicht gerade aus, als würden Sie gleich ertrinken. Und wenn Sie ins Wasser fallen, geschieht es Ihnen nur recht. Meinen Wurf derart zu ruinieren, indem Sie mir aus heiterem Himmel so eine Frage stellen!"
"So eine Frage?" Ewan lachte, während er in das seichte Wasser watete, um seine Mütze zurückzuholen. "Ich könnte ja verstehen, wenn Sie Ihren Wurf verrissen hätten oder mich wegen meiner Vermessenheit ertränken wollten, wenn ich Ihnen einen Antrag gemacht hätte. Aber ich habe Sie nur zu einem Fest im Dorf eingeladen."
Er machte ihren Haken von der robusten Tweedmütze los, schüttelte die Mütze aus und setzte sie wieder auf. "Es ist die Hochzeitsfeier von zwei alten Schulkameraden. Geordie und Winnie haben gekämpft wie Hund und Katz, als sie jünger waren. Sie waren fast so schlimm wie wir beide in dem Alter."
Bei seinen Worten fing Claire an, nervös an ihrem Köder herumzunesteln. War der Mann sich darüber im Klaren, was er da sagte?
Auf jeden Fall war er an diesem Morgen bester Laune. Allem Anschein nach hatte er sich ordentlich ausgeschlafen und damit die seltsame Unbeholfenheit vertrieben, die am Abend zuvor so plötzlich von ihm Besitz ergriffen hatte. Oder vielleicht lag es einfach daran, dass er wieder zurück am Fluss war, mit einer
Weitere Kostenlose Bücher