Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)
Sie sich sicher, dass es Ihren Freunden nicht unangenehm ist, wenn auch ich dort bin – die Lady von Strathandrew?"
Diesmal beobachtete sie sein Gesicht ganz genau, um sicherzugehen, dass er die Wahrheit sagte. Sie würde ihn mit Freuden gehen lassen, um nicht die Hochzeitsfeier zu verderben. Nun ja, vielleicht nicht direkt mit Freuden …
Er dachte über ihre Frage nach, und sie konnte sehen, wie seine Antwort ausfallen würde. Sie wappnete sich, darauf zu beharren, dass er ohne sie gehen sollte.
"Es wird vielleicht am Anfang ein bisschen komisch sein", gab er zu. "Ich hatte nicht wirklich darüber nachgedacht."
Claire unterdrückte ein Seufzen. Wenigstens hatte er sie nicht angelogen. Sie spürte, dass er das auch nie tun würde.
"Aber", fügte er hinzu, "das wird zwangsläufig ebenso sehr an mir liegen wie an Ihnen. Nach zehn Jahren in Amerika bin ich selbst auch ein bisschen fremd hier."
"Also wollen Sie mich zur Gesellschaft, für den Fall, dass sonst niemand mit Ihnen tanzt?" Sie konnte nicht widerstehen, ihn zu necken.
"So ist es nicht. Jeder, der mit guten Absichten kommt, ist auf einer Ceilidh willkommen. Nach ein paar Tänzen und ein oder zwei Pints ist sowieso jeder dein Freund."
Das klang außerordentlich einladend.
"In dem Fall, Mr. Geddes …", Claire erhob sich von ihrem Felssitz, um einen kleinen Knicks zu machen, "… wäre es mir eine Ehre, Sie zu begleiten."
Ewan führte ihre Finger an seine Lippen. "Die Ehre … und die Freude … ist ganz auf meiner Seite, Mädchen."
"So wie es aussieht, müssen wir uns keine Sorgen machen." Ewan lehnte sich über die Kutschbank des kleinen Ponywagens, um Claire ins Ohr flüstern zu können. "Die Ceilidh hat schon angefangen. Ich bezweifle, dass überhaupt jemand unsere Ankunft bemerken wird."
Ein leichter Regen am Nachmittag war einem schönen, warmen Abend gewichen, so dass die Festlichkeiten draußen abgehalten wurden. Laternen hingen in Baumzweigen und standen auf improvisierten Tischen, auch wenn es noch nicht so dunkel war, dass sie benötigt wurden. Die herzhaften Gerüche von Fisch, Fleisch und Brot zogen durch die Abendluft, gemeinsam mit der ausgelassenen Musik zahlreicher Fideln, einiger Blechflöten und einer Handtrommel.
Da der Brautvater der örtliche Braumeister und Tavernenbesitzer war, floss das Ale in Strömen, während zwei Gruppen von Tänzern durch einen Eightsome Reel wirbelten. Ewan wusste, dass die Männer später Whiskyflaschen herumreichen würden, um die Erfrischungen zu vervollständigen.
Die meisten Dienstboten aus Strathandrew waren schon da und nahmen begeistert an den Festlichkeiten teil. Claires kleine walisische Zofe tanzte gerade mit Jockie McMurdo, während Glenna in den Armen des Dieners Alec über die Tanzfläche gewirbelt wurde. Als sie Ewan und Claire zusammen sah, schenkte sie ihm ein viel sagendes Grinsen.
Ewan hielt Claires Hand fest und machte seinen Weg durch die Menge, auf der Suche nach dem Brautpaar.
"Ewan Geddes, wir haben gehört, dass du aus Amerika heimgekommen bist!" Winnie zog ihn zu sich herunter, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. "Bist du nur auf Besuch hier, oder hast du vor zu bleiben?"
"Ich wollte eigentlich nur auf Besuch kommen, aber jetzt wo ich wieder hier bin … ich weiß noch nicht."
"Geordie, Liebster!" Winnie fasste hinüber und zupfte ihren Bräutigam am Jackenärmel. "Schau, es ist Ewan, der aus Amerika hergekommen ist! Es tut doch gut, ihn wiederzusehen, nicht wahr?"
"Das tut es, Mädchen." Geordie legte einen Arm um die Hüften seiner Braut und streckte Ewan die freie Hand entgegen. "Wir sind froh, dass du gekommen bist, um mit uns zu feiern, Ewan."
"Ich hoffe, es macht euch nichts aus, dass ich eine Freundin mitgebracht habe. Das ist Claire Talbot. Ich bin als ihr Gast auf Strathandrew."
Die Jungvermählten hießen Claire herzlich willkommen und luden sie ein, etwas zu essen oder mitzutanzen.
"Aye." Ewan musste beinahe schreien, um sich über dem Gefiedel und dem allgemeinen Tumult hörbar zu machen. "Tanzen klingt nach einer guten Idee. Dann bekommen wir Appetit auf all das gute Essen. Geordie, du hast mehr Glück, als du verdienst, nachdem du das arme Mädchen so gequält hast, als wir noch auf der Schule waren."
Er zog ein verknotetes Taschentuch aus der Jackentasche, das einige Goldmünzen enthielt. Er wünschte sich, er hätte ihnen mehr geben können, aber er hatte so viel hineingetan, wie die beiden ohne Verlegenheit annehmen konnten.
"Eine kleine
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