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Die falsche Frau

Die falsche Frau

Titel: Die falsche Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Mackowski
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ihm François seine Hand auf den Oberschenkel.
    »Gas, Mann.«
    Schmidt beschleunigte.
    »Ich ließ ihn machen«, sagte Schmidt. »Risiken mit Informanten gibt’s immer, aber niemand von uns wollte länger den Heroinhandel dulden. Ich dachte, ich würde wenigstens ORTIS zerschlagen.«
    »Dreck!«, schrie François. »Ich sagte, du sollst aufpassen.«
    Ein Wagen kam ihnen entgegen. Der Scheißkerl hatte sein Fernlicht an. Sie mussten warten. Als der Wagen vorbei war, fuhren sie eine Weile ohne Probleme weiter, aber Katzan war außer Sichtweite.
    »Bienfait«, seufzte François.
    Schmidt sah ihn entgeistert an.
    »Willst du wissen, was mich das alles hier gekostet hat?«
    »Nein.«
    »Ich hab ein Verfahren am Hals, Mann!« Schmidt schlug aufs Lenkrad. »Falls du verstehst, was das heißt.«
    »Nein!«
    »Wegen Korruption. Karlich hat mich abhören lassen. Irgendeiner muss Verdacht geschöpft haben, vielleicht Semir, keine Ahnung. Sie haben ein Band mitlaufen lassen. Ein Gespräch mit Marian.«
    François schwieg, der Bulle glaubte ihm endlich, aber der Bulle war egal. Er wollte Katzan.
    »Los, weiter«, schrie François. Seine Gedanken rasten. Katzan! Wie hatte er es geschafft, alle gegeneinander auszuspielen? Wie konnte er Schmidt überzeugen? Wie Dimitri?
    »Der Typ ist uns entwischt«, schrie er gegen seine Gedanken an.
     
    Sie mussten über eine schmale Brücke.
    Von der Brücke aus betrachtet beschrieb die Donau einen Bogen, der in einen Tümpel mündete. Ein Straßenstück lag unter Wasser, auf dem kleine Eisschollen trieben. Schmidt fuhr auf die Überschwemmung zu und passierte langsam eine Stelle, die flach genug war, um ohne Komplikationen durchzukommen.
    »Da vorne ist mein Wagen«, rief er.
    Der Porsche, der bei voller Geschwindigkeit auf dem Eis ins Schleudern gekommen sein musste, lag umgestürzt auf der Böschung und drohte jeden Moment in die Donau zu kippen.
    François stürzte aus dem Wagen.
    »Wo willst du hin?«, schrie Schmidt.
    »Das verstehst du nicht«, schrie François zurück.
    »Scheiße!«
    Katzan hatte die Autotür geöffnet und war dabei, aus dem Porsche zu klettern. In diesem Moment kam der Wagen ins Schaukeln und rutschte in den Fluss.
    François rannte ans Ufer.
    Das Wasser ging ihm zuerst nur bis zum Knie, dann wurde es schnell tiefer, und er verlor Boden unter den Füßen. François musste ein paar Züge schwimmen.
    Der Kälteschock war unerträglich.
    »Katzan!«, schrie er wie von Sinnen und fürchtete, dass die reißende Strömung sie abtreiben könnte.
    Ein Schwall Wasser drang in den vorderen Teil des Autos.
    François, betäubt von der Kälte, bekam einen Krampf in der Wade. Ein paar Sekunden lang fiel er vor Schmerz zurück, war schon mit dem Kopf unter Wasser, kämpfte gegen den Krampf an und tauchte mit letzter Kraft zur Fahrertür. Er sah auf den linken Kotflügel, der schon fast untergegangen war. Dann kam François hoch, blau, leblos vor Kälte, und bemerkte, dass sein Freund auf der anderen Seite durch die offene Fahrertür ins Freie gelangt war.
    François spürte den nächsten Krampf im Oberschenkel hochziehen.
    Vom Ufer laute Rufe.
    Schmidt musste inzwischen die Rettung verständigt haben, war aber nirgends zu sehen. Ein winziger Hund lief kläffend hin und her.
    Dürr wie ein Tier, das auf der Flucht war, aber zu schwach, um zu laufen, stieg Katzan mit gebeugtem Kopf aus dem Wasser. Seine Kleider hingen in dunklen Fetzen an ihm herunter, seine Arme schlotterten. Einmal hatte er sich scheu umgesehen, dann kippte sein Kopf nach vorn, und er fiel der Länge nach ins Wasser.
    Selbst kaum noch in der Lage, einen Schritt vorwärts zu machen, schleppte François sich zitternd auf ihn zu, packte Katzan unter dem Bauch und trug ihn an Land.
    Der elende Sack lag bewusstlos auf dem Rücken.
    »He!«
    François presste seine Lippen auf Katzans Lippen. Nach ein paar Minuten Beatmung quoll Wasser aus seinem Mund.
    »Ver-da-mmter Hund!«, stotterte Katzan heiser und hustete. »Ich … ich hätte dich einfach abknallen sollen.«
    Blasen zerplatzten vor seinem Mund.
    »Scheiß drauf!«, keuchte François, rollte Rotz aus seiner Kehle hoch und spuckte vor ihm aus.
    Es sollte verschwinden. Dieses feige Tier und mit ihm der Ekel seines Lebens, aber vorher sollte es reden.
    François hatte den Bruder bei den Schultern gepackt, um ihn in Position zu bringen. Er wollte ihn aufrecht und im Sitzen richten, aber das Tier ließ sich nicht anfassen, konnte sich allein nicht halten und wankte

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