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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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noch neuen Ärger anzufangen.«
    »Wenn Jake Ärger angefangen hätte, säße dieser blöde Gorilla mittlerweile auf seinem Hintern. Entschuldigung, Roger, aber ich muss mich mal eben um die beiden kümmern. Bill, zeigst du bitte Mr Grogan das Gelände?«
    »Ja, klar, wenn du möchtest, aber …«
    »Ich könnte mit Austin reden«, erbot sich Roger. »Ich habe ihm früher immer heimlich Pfefferminz zugesteckt.«
    »Das mache ich schon. Es dauert nicht lange.« Callie ging über das Feld auf die beiden Männer zu, wobei sie kurz nach rechts oder links nickte, wenn sie angesprochen wurde.
    »Meinst du, wir sollen die Polizei rufen?«, zischte Dory ihr zu. »Wenn sie anfangen, sich zu prügeln …«
    »Dann ist das ihre Sache. Hilf Frannie ein bisschen und halt dich raus.«
    »Aber meinst du nicht … Meine Güte, was ist denn mit deinem Gesicht passiert?«
    »Halt dich bitte einfach raus, ja?«
    Als Callie Jake und Austin erreichte, wäre sie am liebsten gleich auf Austin losgegangen.
    »Ich habe gehört, Sie suchen nach mir«, begann sie.
    »Ich habe einen Scheck für Sie. Ich bin nur vorbeigekommen, um Ihnen das Geld für den Schaden an Ihrem Auto zu bringen.«
    Schweigend streckte sie die Hand aus. Er zog den Scheck aus seiner Hosentasche und ließ ihn auf ihre Handfläche fallen. Callie faltete ihn auseinander und las. Es war genau die Summe, die sie Hewitt genannt hatte.
    »Gut. Und jetzt sehen Sie zu, dass Sie hier verschwinden.«

    »Ich muss Ihnen etwas sagen. Ihm habe ich es schon gesagt.« Austin wies mit dem Daumen auf Jake. »Und auch Jeff, ich meine Sheriff Hewitt. Ich war gestern Nacht zu Hause. Um elf bin ich mit meiner Frau ins Bett gegangen. Ich habe noch nicht mal mehr die Spätnachrichten gesehen, weil ich heute früh einen Job hatte. Einen Job, den ich jetzt verpasse, weil ich hier bin. Vielleicht sind Jimmy und ich ja mit Ihrem Wagen zu weit gegangen …«
    »Vielleicht?«, fragte Jake bedrohlich ruhig.
    Austins Kiefernmuskeln zuckten. »Wir sind zu weit gegangen, und wir ersetzen Ihnen den Schaden ja auch. Aber ich schlage keine Frauen, und ich schieße auch nicht auf Leute. Jimmy auch nicht. Jeff ist heute früh zu uns auf die Arbeit gekommen und hat uns aufgefordert, Ihnen zu sagen, wo wir gestern Abend gegen Mitternacht waren, was wir getan haben und ob irgendjemand das bezeugen kann.«
    »Wenn Sie mein Auto nicht beschmiert hätten, hätte Hewitt Sie auch nicht als Erstes aufgesucht. Also sind wir wohl quitt; es ist nämlich auch ziemlich peinlich, mit ›Lesbe‹ auf der Kühlerhaube durch die Gegend zu fahren.«
    Austin wurde knallrot. »Dafür entschuldige ich mich, auch in Jimmys Namen.«
    »Sie haben wohl das kurze Streichholz gezogen, was?«, fragte Jake.
    Austin verzog zustimmend die Mundwinkel. »Wir haben eine Münze geworfen. Ich weiß nicht, was letzte Nacht passiert ist, aber ich kann Ihnen sagen, dass ich noch nie in meinem ganzen Leben einer Frau gegenüber die Hand erhoben habe. Nicht ein einziges Mal«, fügte er mit einem raschen Blick auf Callies Stirn hinzu. »Ich habe auch noch nie auf jemanden geschossen. Trotzdem wäre ich froh, wenn Sie nicht hier wären, das sage ich Ihnen ganz offen. Ron Dolan war ein guter Mann und ein Freund von mir. Was ihm passiert ist … es war nicht richtig. Einfach nicht richtig.«
    »Da sind wir uns einig.« Callie steckte den Scheck in die Tasche.

    »Mir kommt es so vor, als hätten die Leute Recht, die behaupten, der Ort hier sei verflucht.« Austin blickte zum Teich hinüber. »Ich würde hier jetzt wahrscheinlich sowieso nicht mehr arbeiten wollen.«
    »Dann können Sie das ja uns überlassen. Also, alles vergeben und vergessen«, fügte Callie hinzu und streckte die Hand aus.
    Austin blickte sie verwirrt an, ergriff dann aber vorsichtig ihre Hand. »Ein Mann, der eine Frau so schlägt, verdient, dass man ihm die Hand bricht«, sagte er und wies mit dem Kinn auf ihre Stirn.
    »Auch in diesem Punkt sind wir uns einig«, erklärte Jake.
    »Na ja … mehr habe ich nicht zu sagen.« Austin nickte noch einmal und trat den Rückzug an.
    »Der hat auf keinen Fall auf dich geschossen«, sagte Callie zu Jake. »Warum hast du ihn angemacht?«
    »Er kam hier herein und führte sich auf wie Graf Rotz. Meinte, mir hätte er gar nichts zu sagen, und deswegen mussten wir uns erst einmal ein paar Beleidigungen an den Kopf werfen. Aber den Spaß hast du uns ja verdorben, als du aufgetaucht bist und er dein Gesicht gesehen hat.«
    Jake zupfte an

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