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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Bescheid sagen sollen, dass ihr kommt, dann hätte ich euch vorher den Weg erklärt. Wir sind hier nicht so einfach zu finden.«
    »Wir haben uns nur zwei Mal verfahren«, sagte Vivian und schlang die Arme um Callie.
    »Ein Mal«, korrigierte Elliot sie. »Das zweite Mal war ein Abstecher. Und wir wären schon vor einer Stunde angekommen, wenn deine Mutter nicht darauf bestanden hätte, dass wir wegen dem hier anhalten.« Er hielt eine hübsch verpackte Schachtel in die Höhe.
    »Das ist dein Geburtstagskuchen.« Vivian löste sich von
Callie. »Wir konnten doch nicht hierher kommen, ohne dir einen Kuchen mitzubringen. Natürlich hast du erst morgen Geburtstag, aber ich konnte einfach nicht widerstehen.«
    Callie lächelte gezwungen, griff aber tapfer nach der Schachtel. »Etwas Süßes kommt mir immer gelegen.«
    Sie spürte förmlich die Neugier der Teammitglieder, die im Wohnzimmer saßen. »Ach, das sind übrigens Dory, Matt und Bob. Rosie kennt ihr ja.«
    »Ja, selbstverständlich. Nett, Sie kennen zu lernen«, sagte Vivian. »Wie schön, Sie wieder zu sehen, Rosie.«
    »Sollen wir mit dem Kuchen in die Küche gehen? Dort haben wir zumindest genug Stühle.« Callie drehte sich um und drückte Jake die Schachtel in die Hand, bevor er sich davonmachen konnte. »Ich koche Kaffee.«
    »Mach dir unseretwegen keine Umstände«, sagte Elliot. »Wir dachten, du würdest vielleicht gerne mit uns zu Abend essen. Wir haben uns in dem Hotel auf der anderen Seite des Flusses einquartiert, und man hat uns gesagt, das Restaurant dort sei sehr gut.«
    »Nun, ich …«
    »Ich könnte den Kuchen so lange verstecken«, schlug Jake vor. »Sonst ist er weg, wenn du wiederkommst.«
    »Als ob ich dir über den Weg trauen würde, wenn es um Kuchen geht.« Callie nahm ihm die Schachtel ab. »Ich verstecke ihn. Und du musst mit uns kommen.«
    »Ich muss noch arbeiten –«, setzte er an.
    »Ich auch. Aber ich kann ein Essen ohne diese ganze Horde hier nicht ablehnen, und ich werde dich nicht mit diesem Kuchen allein lassen. Ich mache mich rasch fertig. In zehn Minuten bin ich wieder unten«, sagte sie zu ihren Eltern und eilte mit dem Kuchen nach oben.
    Jake trommelte nervös mit den Fingern auf seinen Oberschenkel und überlegte, wie er Callie heimzahlen konnte, dass sie so über ihn verfügt hatte. »Hören Sie, ich muss nicht unbedingt mitkommen«, sagte er an ihre Eltern gewandt. »Sie wollen sicher mit Callie allein sein.«

    »Callie möchte aber, dass Sie mitkommen.« Vivian wirkte so verblüfft, dass Jake beinahe gelacht hätte.
    »Sagen Sie ihr einfach, dass ich noch mal zum Grabungsfeld gefahren bin.«
    »Sie möchte, dass Sie mitkommen«, wiederholte Vivian. »Also kommen Sie auch mit.«
    »Mrs Dunbrook –«
    »Sie müssen sich ein frisches Hemd und ein Jackett anziehen. Eine Krawatte wäre nicht schlecht«, fügte sie hinzu, »aber das ist nicht zwingend erforderlich.«
    »Ich habe keine. Das heißt, ich habe keine bei mir. Natürlich besitze ich eine Krawatte, aber ich … ich habe eben keine bei mir«, wiederholte er, wobei er sich wie ein Idiot vorkam.
    »Hemd und Jackett sind völlig in Ordnung. Gehen Sie sich rasch umziehen. Wir warten so lange.«
    »Ja, Ma’am.«
    Als Jake verschwunden war, gab Elliot seiner Frau einen Kuss. »Das war süß von dir.«
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, aber wenn Callie ihn dabei haben möchte, sollten wir ihr den Gefallen auch tun. Ist es nicht niedlich, wie verlegen er wegen der Krawatte war? Ich könnte ihm fast vergeben, dass er sie unglücklich gemacht hat.«
     
    Jake war nicht nur verlegen, sondern vollkommen aus der Fassung geraten. Er wusste schon unter normalen Umständen nicht, was er zu diesen Leuten sagen sollte. Und dies waren ganz sicher keine normalen Umstände. Als er ein Hemd aus seiner Tasche zog, stellte er fest, dass es gebügelt werden musste. Er hatte aber leider kein Bügeleisen griffbereit. Normalerweise zog er Hemd und Jackett nur ab und zu für ein Fernsehinterview oder einen Besuch in der Universität an. Er schnüffelte an dem Hemd und versuchte sich zu erinnern, ob es nach dem letzten Tragen gewaschen worden war. Okay, es roch zumindest nicht unangenehm. Noch nicht. Wahrscheinlich würde er schon durchgeschwitzt sein, bevor er wieder in
der Diele angelangt wäre. Wenn Callie ihn mit der Einladung zum Abendessen bestrafen wollte, dann würde sie dafür büßen müssen. Erbittert zog er sich das Hemd an und hoffte, dass das Jackett die

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