Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
gegessen.«

    »Du Idiot, ich habe doch nicht das Essen gemeint. Wie fandest du sie , meine Eltern? Dr. und Mrs Dunbrook.«
    »Auch gut. Sie bewahren trotz dieser ganzen Geschichte die Fassung. Dazu braucht man viel Rückgrat.«
    »Sie mochten dich.«
    »Sie haben mir zumindest nicht gezeigt, dass sie mich hassen.« Jake zuckte mit den Schultern. »Ich hatte schon Angst, sie könnten mich nicht leiden, und die Stimmung beim Essen wäre eisig und höflich. Oder sie würden mir Gift ins Essen schütten, wenn ich nicht hinschaue.«
    »Sie mochten dich«, wiederholte Callie. »Und du hast dich gut gehalten. Danke.«
    »Ich habe mich die ganze Zeit über etwas gefragt.«
    »Was denn?«
    »Wirst du jetzt immer zwei Mal im Jahr Geburtstag haben? Ich gehe sowieso nicht gerne einkaufen, und die Vorstellung, jedes Mal zwei Geschenke besorgen zu müssen, macht mich schon jetzt krank.«
    »Bis jetzt habe ich noch nicht einmal ein Geschenk von dir gesehen.«
    »Dazu wollte ich gerade kommen.« Er bog in die Einfahrt ein und hielt an.
    »Du bist in einer schwierigen Lage, Babe. Woodsboro ist eine kleine Stadt, und wir arbeiten an einer noch kleineren Ausgrabung. Deine Eltern werden unweigerlich den Cullens begegnen, wenn sie länger als eine Nacht hier bleiben.«
    »Ich weiß. Aber darum kümmere ich mich erst, wenn es so weit ist.«
    Sie stieg aus dem Wagen und blieb einen Moment lang in der kühlen Nachtluft stehen. »Ich habe mir sagen lassen, dass man etwas für seine Liebe tun muss. Also arbeiten wir daran.«
    Jake ergriff ihre Hand und zog sie an seine Lippen.
    »Früher hast du mir nie die Hand geküsst«, sagte Callie. »Und jetzt tust du es ständig.«
    »Ich habe vieles früher nicht getan. Warte mal.« Seine Finger glitten in ihren Ausschnitt.

    Callie lachte leise. »Das hast du allerdings auch früher schon getan.«
    Als er die Hand wieder herauszog, baumelte an seinen Fingern ein goldenes Armband. Das byzantinische Muster funkelte im Mondschein. »Wo kommt das denn bloß her?«, fragte er lächelnd.
    »Wow!«, hauchte Callie.
    »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.«
    »Das ist … das ist Schmuck. Du hast mir noch nie Schmuck geschenkt.«
    »Das ist eine niederträchtige Lüge. Schließlich habe ich dir einen Goldring gekauft, oder etwa nicht?«
    »Eheringe zählen nicht.« Sie nahm ihm das Armband aus der Hand und betrachtete es. Das Gold fühlte sich so weich an, dass sie fast das Gefühl hatte, es flösse ihr jeden Moment aus den Fingern. »Lieber Himmel, Jacob, es ist wunderschön!«
    Ihre Reaktion freute ihn. Er nahm das Armband und legte es ihr ums Handgelenk. »Mir ist das Gerücht zu Ohren gelangt, dass Frauen Schmuck mögen. Es steht dir gut, Cal.«
    Sie fuhr mit dem Finger über die goldenen Glieder. »Es ist … Wow!«
    »Wenn ich geahnt hätte, dass ein paar Klunker dich sprachlos machen, hätte ich dich schon vor Jahren damit zugeschüttet.«
    »Du kannst mir mit deinen Beleidigungen die Freude nicht verderben. Ich finde das Armband wunderschön.« Callie umfasste Jakes Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn. Nach einer Weile löste sie sich von ihm, aber dann küsste sie ihn gleich noch einmal.
    Sie begann zu schnurren, als der Kuss leidenschaftlicher wurde. Und als er die Arme um sie legte, stieg eine Welle der Lust in ihr empor. Eng umschlungen verschmolzen sie miteinander. Schließlich legte sie seufzend ihre Wange an seine Brust und beobachtete, wie die Glühwürmchen sie umtanzten. Jake ergriff ihre Hand, und sie gingen gemeinsam auf das
Haus zu. Als er die Haustür aufschloss, hörten sie, dass im Wohnzimmer der Fernseher lief.
    »Ziemlich voll hier. Lass uns gleich nach oben gehen«, sagte er.
    »Dein Zimmer ist hier unten.«
    »Ich war artig«, erinnerte er sie. »Und jetzt will ich sehen, was du unter deinem Kleid trägst.«
    »Nun, ein Versprechen ist ein Versprechen.«
    Als Callie ihr Zimmer betrat, blickte sie fassungslos auf das alte, silbern gestrichene Eisenbett, das mitten im Raum stand. Es war frisch bezogen, und auf dem Kopfkissen lag ein Zettel.
    »Wo kommt das denn her?«, fragte Callie verblüfft.
    »Die Matratze stammt aus dem Einkaufszentrum, das Kopfteil und der Rahmen vom Flohmarkt. Die Leute vom Team haben es hierher geschleppt.«
    »Wow!« Entzückt setzte Callie sich auf die Bettkante und hopste auf und ab. »Das ist ja toll! Wirklich toll! Ich muss hinuntergehen und mich bei allen bedanken.«
    Grinsend schloss Jake die Tür hinter sich und schob den Riegel vor.

Weitere Kostenlose Bücher