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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Stratigraphie versteht, kümmern wir uns an Ihrer Stelle darum. Und wir tun es gern. Möchtest du noch ein Bier?«, fragte er Callie.

    »Ja, gern.«
    »Wenn du glaubst, dass deine hochgestochenen Wörter uns davon abhalten, euch aus der Stadt zu vertreiben, dann hast du dich geirrt, du Arschloch.«
    Jake seufzte nur, aber Callie sah das eiskalte Glitzern in seinen Augen. Die Kerle hatten noch eine Chance, solange Jake nur in Frieden essen wollte.
    »Sie glauben vermutlich, weil wir Akademiker sind, könnten wir nur mit hochgestochenen Wörtern um uns werfen.« Achselzuckend griff Jake nach seinem Glas. »Tatsache ist jedoch, dass meine Partnerin den schwarzen Gürtel in Karate hat und gefährlich wie eine Schlange ist. Ich muss es wissen, schließlich ist sie meine Frau.«
    »Ex-Frau«, korrigierte Callie ihn. »Aber er hat Recht. Ich bin gefährlich wie eine Schlange.«
    »Welchen willst du?«, fragte Jake.
    »Ich will den Großen.« Fröhlich grinsend blickte sie die Männer an.
    »Okay, aber halt dich zurück, ja?«, warnte Jake sie. »Weißt du noch, dieser große Mexikaner letztes Mal? Er hat fünf Tage lang im Koma gelegen. Ich will nicht wieder so einen Ärger haben.«
    »Hey, du warst derjenige, der diesem Typ in Oklahoma den Kiefer gebrochen und die Netzhaut abgelöst hat.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass ein Cowboy so leicht zu Boden geht. Na ja, man lernt nie aus.« Jake schob seinen Teller weg. »Ist es euch recht, wenn wir vor die Tür gehen? Ich habe keine Lust, ständig für die Schäden in irgendwelchen Bars zu bezahlen.«
    Die Männer traten von einem Fuß auf den anderen und ballten die Fäuste. Dann knurrte der Dicke: »Wir kämpfen nicht mit Weicheiern und Mädchen.«
    »Ganz wie es Ihnen beliebt.« Jake winkte die Kellnerin herbei. »Könnten wir bitte noch zwei Bier bekommen?« Er hob seinen Burger und biss mit sichtlichem Genuss hinein, während die Männer, Beleidigungen murmelnd, zur Tür marschierten.
»Ich habe dir doch gesagt, dass mich dieser Laden an das Lokal in Spanien erinnert«, fuhr Jake an Callie gewandt fort.
    »Sie meinen es nicht böse«, sagte die Kellnerin, als sie ihnen frisches Bier auf den Tisch stellte und die beiden leeren Gläser abräumte. »Austin und Jimmy sind nicht die Klügsten, aber sie meinen es nicht böse.«
    »Kein Problem«, erwiderte Jake.
    »Die meisten Leute hier finden es schrecklich aufregend, was am Simon’s Hole passiert, aber manche haben eben ein Problem damit. Dolan hatte zusätzliche Leute angeheuert, und jetzt haben sie Leerlauf. Und wenn es ans eigene Portemonnaie geht, kann einen das schon ärgern. Sind die Burger in Ordnung?«
    »Ja, sie sind sehr gut. Danke«, erwiderte Callie. »Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie etwas brauchen. Und machen Sie sich keine Gedanken wegen Austin und Jimmy. Sie haben nur ein bisschen zu viel Bier getrunken.«
    »Für ein bisschen zu viel Bier haben sie ganz schön die Klappe aufgerissen«, sagte Jake, als die Kellnerin wieder gegangen war. »Das könnte ein Problem werden. Digger hat sein Lager auf dem Gelände aufgeschlagen, aber wir sollten doch die Sicherheitsvorkehrungen noch erhöhen.«
    »Wir brauchen auf jeden Fall noch mehr Hilfskräfte. Ich rede mal mit Leo. Ich wollte sowieso beim Gelände vorbeifahren und mir anschauen, was ihr heute geleistet habt.«
    »Das Feld ist aufgeteilt, und die Segmente sind in den Computer eingegeben worden. Und wir haben begonnen, die oberste Erdschicht abzutragen.«
    Callie zuckte unwillkürlich zusammen. Bei diesem ersten Schritt wäre sie gerne dabei gewesen. »Haben die Studenten die Erde durchgesiebt?«
    »Ja. Ich habe dir den ersten Bericht bereits gemailt. Wenn du willst, kann ich dir sagen, was drinsteht, aber du wirst ihn ja sowieso lesen. Callie, sag mir, was los ist. Warum warst du in der Bibliothek, um die Artikel über einen Entführungsfall
zu lesen, der 1974 stattgefunden hat? Das ist doch dein Geburtsjahr.«
    »Ich will nicht darüber sprechen. Ich wollte nur in Ruhe ein Bier trinken.«
    »Gut, dann rede ich eben darüber. Als ich gestern Abend in deinem Motelzimmer war, lagen Fotos auf dem Bett. Du warst aufgeregt. Du hast zwar behauptet, es seien keine Familienfotos, aber die Ähnlichkeit zwischen den Frauen auf dem Bild und dir war nicht zu übersehen. Heute bist du nicht zur Arbeit gekommen, und ich erwische dich dabei, wie du die Lokalzeitung nach Artikeln über die Entführung eines Babys durchforstest, das im selben Jahr geboren wurde wie du. Wie

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