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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich, ob sie jemals diejenige gewesen war, für die sie sich gehalten hatte. Doch wer auch immer sie war, irgendwelche Papiere konnten nichts daran ändern. Nichts und niemand konnte daran etwas ändern, außer ihr selbst. Solange sie sich daran festhielt, war alles in Ordnung. Sie würde es überstehen.
    Als sie wieder ins Zimmer trat, machte sich Lana gerade eifrig Notizen. Sie blickte auf.
    »Callie, ich muss Ihnen eine wichtige Frage stellen, und ich bitte Sie, mir ehrlich zu antworten. Halten Sie es für möglich,
dass Elliot und Vivian Dunbrook auf irgendeine Art in die Entführung verwickelt waren?«
    »Meine Mutter bekommt schon Schuldgefühle, wenn sie in der Bücherei ein Buch zu spät zurückgibt. Und mein Vater liebt sie so sehr, dass er die Adoption auf ihren Wunsch hin geheim hielt, aber er ist so integer, dass er die Papiere immerhin an einem sicheren Ort aufbewahrte. Sie hatten nichts mit der Entführung zu tun, ganz bestimmt nicht. Ich habe ihre Gesichter gesehen, als ich ihnen von Suzanne Cullen erzählt habe. Sie waren genauso überrascht wie ich.«
    Lana nickte. Das Cullen-Baby. Douglas Cullens Schwester, Rogers Enkeltochter. Wie viele Leben würden jetzt auf den Kopf gestellt werden?
    »Sie kennen sie nicht«, fuhr Callie fort. »Deshalb sind Sie nicht überzeugt. Aber Sie können die Informationen, die Jake Ihnen gegeben hat, nachprüfen. Sie können auch meine Eltern überprüfen, wenn Sie es für nötig halten. Aber ich möchte nicht, dass Sie Ihre Zeit mit ihnen verschwenden, statt diesen Hurensohn von einem Anwalt zu finden.«
    Sie warf die Papiere aufs Bett. »Bestimmt bin ich nicht der einzige Säugling gewesen. Er hat wahrscheinlich im großen Stil Babys nicht nur gestohlen, sondern sie auch noch verkauft, und seine Opfer waren verzweifelte kinderlose Ehepaare.«
    »Ich stimme Ihnen zu, aber wir müssen Beweise dafür finden.«
    »Engagieren Sie einen Privatdetektiv.«
    »Das wird sehr teuer werden.«
    »Tun Sie es einfach. Ich sage es Ihnen schon, wenn ich es mir nicht mehr leisten kann.«
    »Okay, ich kümmere mich gleich heute Abend darum. Ich kenne jemanden, den die Kanzlei in Baltimore, für die mein Mann gearbeitet hat, häufig eingesetzt hat. Wenn er keinen Termin frei hat, wird er mir sicher jemand anders empfehlen können. Callie, wissen die Cullens Bescheid?«
    »Ich war heute bei Suzanne. Wir lassen Bluttests machen.«
    Lana machte sich eine weitere Notiz auf ihrem Block und legte dann ihren Stift ab. »Ich sollte Ihnen sagen, dass ich eine persönliche Beziehung zu Roger Grogan habe. Das ist Suzanne Cullens Vater«, fügte sie hinzu, als Callie sie verständnislos anblickte. »Wir sind sehr gut befreundet. Und wie der Zufall so spielt, hatte ich gestern Abend eine Verabredung mit Douglas Cullen.«
    »Ich dachte, Sie seien verheiratet?«
    »Ja. Aber mein Mann ist vor fast vier Jahren umgekommen, und ich bin in persönlicher Hinsicht sehr an Doug interessiert. Wenn das für Sie ein Problem bedeutet, dann müssen wir das klären, bevor ich weitere Schritte unternehme.«
    »Meine Güte, Kleinstädte!« Callie rieb sich mit den Händen übers Gesicht. »Ich wüsste nicht, was das für eine Rolle spielen sollte, solange Sie im Auge behalten, für wen Sie arbeiten.«
    »Damit habe ich keine Probleme. Ich bin Ihre Anwältin.«
    »Ihr Freund glaubt, ich sei hinter dem Geld seiner Mutter her.«
    »Eine Verabredung macht ihn noch nicht zu meinem Freund«, wies Lana sie milde zurecht. »Ich kann mir vorstellen, dass es ziemlich viele Reibungspunkte gibt, und er scheint mir nicht gerade ein einfacher, friedfertiger Mann zu sein.«
    »Im Gegenteil, mir kam er ziemlich rabiat vor.«
    »Ja, diesen Eindruck macht er auf den ersten Blick.« Lana erhob sich lächelnd. »Ich werde also weitere Nachforschungen betreiben und den Detektiv engagieren. Morgen im Laufe des Tages sollten Sie in der Kanzlei vorbeikommen, dann kann ich Ihnen hoffentlich schon mehr erzählen – und Sie können mir einen größeren Scheck geben.«
    Sie ergriff Callies Hand und verabschiedete sich mit einem festen Händedruck. »Ich sage Ihnen am besten erst gar nicht, dass Sie sich keine Sorgen machen sollen. Ich würde mir an Ihrer Stelle bestimmt auch welche machen. Aber ich werde mein Bestes für Sie tun, und ich bin in meinem Job bestimmt genauso gut wie Sie in Ihrem.«

    »Dann können wir sicher alles ziemlich schnell klären. Ich bin nämlich wirklich gut in meinem Job.«
    »Kommen Sie morgen vorbei«, erwiderte

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