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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mich sieht es danach aus, als seien es Kinder gewesen. Und was Ihre Arbeit am Antietam Creek angeht – damit ist es sowieso bald vorbei.«
    »Bei Ihnen arbeiten zwei Schwachköpfe namens Austin und Jimmy, und für mich sieht es danach aus, als seien diese beiden es gewesen.«
    »Bei mir arbeiten eine Menge Leute«, antwortete Dolan und grinste höhnisch.
    »Finden Sie das etwa amüsant?« Callie verlor den letzten Rest an Beherrschung und stieß ihm mit der Faust gegen die Brust. Die Bauarbeiter hatten mittlerweile aufgehört zu arbeiten und beobachteten die Szene mit unverhohlener Neugierde. »Glauben Sie etwa, die böswillige Zerstörung von fremdem Eigentum ist ein gottverdammter Witz?«
    »Nun, vielleicht sollten Sie es einmal so sehen: Wenn Sie irgendwo sind, wo Sie nicht erwünscht sind, und etwas tun, was Sie nicht tun sollten, dann müssen Sie eben unter Umständen den Preis dafür zahlen.« Am liebsten hätte Dolan ihr ebenfalls einen Stoß versetzt, um seinen Männern zu zeigen, dass er sich von einer Frau nichts gefallen ließ, doch er begnügte sich damit, ihr drohend mit dem Finger vor dem Gesicht herumzufuchteln. »Anstatt mich anzuschreien, sollten Sie lieber schleunigst aus Woodsboro verschwinden.«
    Callie schlug seine Hand weg. »Wir sind hier nicht in einem John-Ford-Western, Sie blödes Erbsenhirn!«, fauchte sie. »Und es wird sich schon noch zeigen, wer hier welchen Preis zahlt. Wenn Sie glauben, ich lasse Sie einfach so davonkommen, dann haben Sie sich aber gründlich geirrt. Das gilt für jeden von euch«, fuhr sie fort und warf den Bauarbeitern einen wütenden Blick zu. »Wenn Sie wirklich glauben, dass mir so ein böswilliges, infantiles Benehmen Angst einjagt, dann sind Sie genauso dumm, wie Sie aussehen.«
    Einer der Arbeiter kicherte, und Dolans Gesicht lief knallrot an. »Sie stehen auf meinem Besitz!«, brüllte er. »Verschwinden
Sie! Leute wie Sie, die anständigen Männern die Arbeit wegnehmen, brauchen wir hier nicht. Außerdem sind Sie bei mir an der falschen Adresse mit Ihrem Gejammer wegen dem bisschen Farbe.«
    »Das nennen Sie Gejammer? Sie werden derjenige sein, der jammert, Dolan, wenn ich Ihnen den Arsch aufreiße.«
    Diese Ankündigung löste Pfiffe und Buhrufe bei Dolans Männern aus. Callie hatte bereits die Fäuste geballt, als ihr plötzlich jemand die Hand auf die Schulter legte.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass Mr Dolan und seine fröhlichen Gesellen der Polizei mehr zu erzählen haben«, ertönte Jakes Stimme. »Sollten wir das nicht mal in die Wege leiten?«
    »Ich weiß nichts von dieser Geschichte«, antwortete Dolan. »Und mehr kann ich dem Sheriff auch nicht sagen.«
    »Nun, das wird sich zeigen.« Jake wandte sich zum Gehen und zog Callie mit sich. »Denk daran, dass hier ein Dutzend überaus kräftiger Männer herumhängen«, raunte er ihr zu, während sie zum Rover zurückgingen. »Und denk daran, dass sie bestimmt zuerst auf mich losgehen würden, da ich keine Frau bin. Also halt den Mund.«
    Callie wand sich aus seinem Griff und riss die Wagentür auf. »Das war noch nicht alles, Dolan!«, schrie sie über die Schulter zurück. »Ich werde Ihr kostbares Bauvorhaben stoppen, verlassen Sie sich darauf! In den nächsten zehn Jahren werden Sie keinen einzigen Tropfen Beton am Antietam Creek vergießen. Dafür werde ich persönlich sorgen.«
    Dann stieg sie ein, knallte die Fahrertür zu und wendete so rasant, dass der Schlamm aufspritzte. Nach einer halben Meile fuhr sie rechts an den Straßenrand. Jake hielt hinter ihr. Türenknallend stiegen sie aus ihren Wagen.
    »Ich habe dir gesagt, dass ich deine Unterstützung nicht brauche.«
    »Und ich habe dir gesagt, du sollst zwei Minuten warten.«
    »Das ist mein Auto.« Sie schlug mit der Faust auf den Rover. »Und mein Problem.«
    Jake hob sie einfach hoch und setzte sie auf die Motorhaube.
»Und was hat dein blödsinniges Duell mit Dolan gebracht?«
    »Nichts! Aber darum geht es gar nicht.«
    »Nein, in der Tat. Aber es geht darum, dass du einen taktischen Fehler begangen hast. Er war auf seinem Territorium, umgeben von seinen Männern. Meine Güte, Dunbrook, ich habe gedacht, du verstehst mehr von Psychologie. Er ist der Boss. Er kann sich doch nicht vor seinen Männern von einer Frau fertig machen lassen. Er kann es sich nicht leisten, vor diesem Publikum das Gesicht zu verlieren.«
    »Ich bin stinksauer!« Callie wollte von der Motorhaube springen, doch Jake legte einfach seine Hände über ihre und

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