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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich auch erst fragen.«
    In diesem Moment kam Leo auf die beiden zu. »Na, wen haben wir denn da?«, fragte er und wischte sich die Hände an den Hosenbeinen ab. »Du siehst wie ein richtiger Archäologe aus.«
    »Ich habe meine Schaufel mitgebracht.« Ty schwenkte seine Sandschaufel, die er unbedingt hatte mitnehmen wollen.

    »Das ist gut. Hier gibt es nämlich eine Menge zu tun.«
    »Das ist Tyler«, sagte Lana, die erleichtert war, dass ihr Sohn von dem verschmierten Auto abgelenkt wurde. »Ty, das ist Dr. Greenbaum. Ich hoffe, es ist okay, dass ich ihn mitgebracht habe. Callie hat gesagt, er könne gerne mitkommen, und er war ganz versessen darauf.«
    »Ja, natürlich, kein Problem. Möchtest du mit mir kommen, Ty?«
    Ohne auch nur einen Augenblick lang zu zögern, ließ sich Ty von Leo auf den Arm nehmen.
    »Da bin ich wohl abgemeldet«, sagte Lana lachend.
    »Das ist das Großvater-Syndrom«, erwiderte Leo augenzwinkernd. »Er weiß, dass er was Tolles bekommt. Wir haben da drüben eine hübsche Kollektion von Speer- und Pfeilspitzen. Möchten Sie sie sehen?«
    »Ja, schon, aber ich muss zuerst mit Callie sprechen.«
    »Kommen Sie einfach vorbei, wenn Sie fertig sind. Ty und ich werden uns schon zu beschäftigen wissen.«
    »Darf ich einen Knochen haben?«, flüsterte Ty, als Leo mit ihm wegging. Offenbar glaubte er, dass seine Mutter ihn nicht mehr hören konnte.
    Kopfschüttelnd machte sich Lana auf den Weg zu Callie, die sie etwas weiter hinten auf dem Gelände entdeckt hatte.
    »Hey, schöne Frau!« Digger hielt in der Arbeit inne und zwinkerte Lana zu. »Wenn Sie etwas wissen möchten, fragen Sie nur mich.«
    Geschmeidig kletterte er aus der Grube und baute sich vor Lana auf. Sie stellte fest, dass er nach Pfefferminz und Schweiß roch und im Übrigen ein wenig Ähnlichkeit mit einem Maulwurf hatte. Sie beugte sich vor, um einen Blick in die Grube zu werfen. »Sind das Knochen?«, fragte sie.
    »Ja, aber keine menschlichen. Wir befinden uns hier im Bereich der Feuerstelle. Das sind Tierknochen, Überreste von Wild. Sehen Sie, dass die Erde hier verschiedene Farben aufweist?«
    »Ja.«

    »Im Winter Lehm, im Sommer Schlamm. Da war alles überflutet, verstehen Sie? An den Erdschichten und den Knochen können wir erkennen, dass es hier über längere Zeit eine Siedlung gegeben hat. Außerdem können wir erkennen, wie die Menschen damals gejagt haben.«
    »Das können Sie alles an der Erde und an den Knochen ablesen?«
    Digger tippte sich mit dem Zeigefinger an den Nasenflügel. »Ich habe ein Gespür dafür. In meinem Wohnwagen habe ich eine Menge interessanter Artefakte. Er steht da drüben. Wenn Sie heute Abend vorbeikommen möchten, kann ich sie Ihnen zeigen.«
    »Ah …«
    »Digger, hör auf, meine Anwältin anzubaggern!«, rief Callie in diesem Moment herüber. »Lana, halten Sie sich bloß von ihm fern!«
    »Ach was, ich bin harmlos wie ein Baby.«
    »Wohl eher wie ein Babyhai«, rief Callie zurück.
    »Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein, Schätzchen. Du weißt doch, dass ich nur dich liebe.« Digger warf Callie eine geräuschvolle Kusshand zu, zwinkerte Lana noch einmal zu und sprang dann wieder in die Grube.
    »Er wollte mir seine Artefakte zeigen«, sagte Lana zu Callie, als sie vor ihrer Grube stand. »Ist das die vorgeschichtliche Version der Briefmarkensammlung?«
    »Das ist Diggers ältester Trick; ständig will er jemandem seine Artefakte zeigen. Und aus Gründen, die ich noch nicht durchschaut habe, kriegt er mit erstaunlicher Regelmäßigkeit Frauen herum.«
    »Na ja, er ist ja auch süß.«
    »Du liebe Güte, er ist so hässlich wie ein Eselsarsch.«
    »Deshalb ist er ja so süß.« Lana blickte Callie an. »Was ist eigentlich mit Ihrem Landrover passiert?«
    »Das war wahrscheinlich einer von Dolans Männern.« Callie zuckte mit den Schultern. »Ich habe Dolan heute früh zur Rede gestellt.«

    »Sie haben mit ihm geredet?«
    Callie lächelte die adrette Anwältin an. »So könnte man es nennen, ja.«
    Lana legte den Kopf schräg. »Brauchen Sie einen Anwalt?« »Noch nicht. Der Bezirkssheriff kümmert sich um die Angelegenheit.«
    »Hewitt? Er ist ein bisschen langsam, aber sehr gründlich. Er wird schon herausfinden, wer es war.«
    »Ja, den Eindruck hatte ich auch. Er wollte auf jeden Fall mit Dolan reden.«
    »Mir tut es zwar Leid um Ihr Auto, aber je mehr Probleme Dolan bekommt, desto besser ist es für uns.«
    »Es freut mich, dass ich Ihnen behilflich sein konnte. Darf ich

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