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Die Falschmünzer vom Mäuseweg

Die Falschmünzer vom Mäuseweg

Titel: Die Falschmünzer vom Mäuseweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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reißt er mir den Kopf ab, und bin umgekehrt.«
    Tarzan nickte. »Wir können nur
hoffen, dass er nicht krankhaft misstrauisch ist.«
    Jetzt hieß es, Geduld üben.
    Zum Rathaus zu fahren, erschien
keinem ratsam. Ihr Auftauchen hätte den Nussknacker warnen können.
    Aber natürlich wollten sie
wissen, wie die Sache ausging. Deshalb radelten sie zum Polizei-Präsidium, aber
gemächlich.
    Unterwegs achteten sie auf
jeden Motorradfahrer. Doch so hilfreich war der Zufall nicht, dass er ihnen die
Handtaschenräuber über den Weg führte.
    Als sie beim Polizei-Präsidium
ankamen, hielt dort ein Streifenwagen. Drei Zivilbeamte stiegen aus. Einer von
ihnen war Kommissar Glockner.
    O je!, dachte Tarzan. Es ist
schief gegangen. Das sehe ich an den enttäuschten Gesichtern.
    »Hallo, da seid ihr ja!«, rief
Herr Glockner.
    Er stellte die TKKG-Freunde
seinen Kollegen vor. Die sagten anerkennend, die Idee mit der Fundbüro-Falle
wäre wirklich gut gewesen, aber leider hätte es nicht funktioniert.
    »Der Bursche war vorsichtig«,
erklärte Herr Glockner. »Statt zum Fundbüro zu kommen, rief er dort an. Und
zwar unmittelbar, bevor ich den Fundbüroleiter telefonisch verständigen konnte.
Da war dann leider alles schon gelaufen. Der Leiter hatte wahrheitsgemäß
Auskunft gegeben, dass kein 2000-Mark-Geldbündel abgegeben wurde.«
    »Sie sind aber trotzdem zum
Rathaus gefahren?«, fragte Tarzan.
    »Wir wollten uns unbemerkt
umsehen«, nickte der Kommissar. »Vielleicht war der Kerl in der Nähe, um
heimlich zu beobachten, was nun passiert. Ich glaube nicht, dass er mit einem
Polizeiaufgebot gerechnet hat. Aber vielleicht mit dir. Er wird hoffentlich
vermuten, du hättest ihm einen dreisten Streich gespielt — und siehst nun zu,
wie er vergeblich zum Fundbüro rennt. Aber, leider — aufgefallen ist uns
niemand.«
    »Er trug einen braunen
Kamelhaarmantel«, sagte Gaby.
    »Schwarzen Hut«, ergänzte Karl,
»und dunkle Hose.«
    »Wir haben ihn Nussknacker
getauft«, sagte Klößchen. »Der hat ein Gesicht — also, da möchte ich keine Nuss
sein.«
    Die Kriminalbeamten lächelten.
    »Im Übrigen kommt es jetzt auf
euch an«, sagte Herr Glockner. »Wir brauchen eure Hilfe.«
    Tarzan erriet, was er meinte.
»Wir sollen uns die Verbrecherkartei ansehen, ja?«
    »Jedenfalls alle einschlägig
Vorbestraften. Alle, die was mit Falschmünzerei zu tun hatten.«
    Das wurde eine tolle Sache und
unglaublich spannend.
    In Herrn Glockners Büro sahen
sie die Karteiblätter der vorbestraften Geldfälscher durch. Oskar lag
währenddessen unter dem Schreibtisch — und schnarchte. Staunend stellten die
Kinder fest, dass es beängstigend viele Karteiblätter waren.

    »Leider!«, sagte der Kommissar.
»Geldfälschen ist als bequeme Art, reich zu werden, sehr in Mode. Rund 2000
Fälle fielen im letzten Jahr beim Landeskriminalamt an. Dabei wurde Falschgeld
im Nennwert von 2,8 Millionen Mark sichergestellt.«
    »Woran kann man als Laie
eigentlich erkennen«, fragte Tarzan, »dass man eine Blüte kriegt? Unter den
Geldfälschern ist ja nicht immer ein Scherzbold, der den Aufdruck nach eigenem
Ermessen verändert. Muss man aufs Wasserzeichen achten?«
    »Richtig, Tarzan. Deutsche
Banknoten haben alle ein Wasserzeichen. Und einen ins Papier eingearbeiteten
Sicherheitsfaden. Bei Falschgeld sind diese Zeichen nur aufgemalt. Und
bisweilen nicht mal das, wie ihr wisst. Bei den zurzeit umlaufenden Hundertern
wurde auch darauf verzichtet.«
    »Ist es möglich«, erkundigte
sich Karl, »dass Geldfälscher Banknoten perfekt nachmachen?«
    »Theoretisch schon. Aber«,
Kommissar Glockner lächelte, »im Gegensatz zu den US-Dollars, die ohne
Wasserzeichen, ohne Sicherheitsfaden und nur im Zweifarbendruck hergestellt
werden, sind deutsche Geldscheine sehr aufwändig gemacht. Wer sich die
komplette technische Anlage für die Herstellung perfekter DM-Scheine leisten
kann — der, so sollte man meinen, hat Geldfälscherei nicht nötig. Er müsste
nämlich erst mal ein Vermögen investieren (anlegen).«
    »So aufwendig sind die
NE-1060279-Z-Hunderter aber nicht gedruckt«, meinte Karl — und bewies mal wieder,
dass er auch Zahlen, ohne sie auswendig zu pauken, in seinem
Computer-Gedächtnis behielt.
    »Die Blüten sind erstaunlich
gut gemacht«, erwiderte Herr Glockner. »Aber sie stammen garantiert aus einer
kleinen Fälscherwerkstatt, die man bequem in den Kellerräumen eines
mittelgroßen Hauses unterbringt.«
    »Wo das ist, müsste man
wissen«, meinte Tarzan und

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