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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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eine Kopie gemacht?«
    »Sie haben das Foto auf Leapmans Schreibtisch gefunden.
    Offensichtlich wollte er es Ihnen gestern Abend geben, zusammen mit einer Erklärung zu dem, was er auf die Rückseite geschrieben hat.«
    Jack sah sich das zweite Foto von der Rückseite an und dachte über die Worte darauf nach: Delaney, hier ist der Beweis, den Sie brauchen. In diesem Augenblick summte das Telefon auf Macys Schreibtisch.
    Macy nahm den Hörer ab und lauschte. »Stellen Sie ihn durch«, sagte er, legte den Hörer auf und legte einen Schalter um, damit beide dem Gespräch folgen konnten. »Es ist Tom Crasanti, aus London«, sagte Macy. »Hallo, Tom, hier Dick Macy. Jack sitzt bei mir im Büro. Wir sprechen gerade über den Fall Fenston, in dem wir immer noch keine großen Fortschritte erzielt haben.«
    »Genau in dieser Angelegenheit rufe ich an«, sagte Tom.
    »Hier bei uns hat es eine Entwicklung gegeben und es ist keine gute Nachricht. Wir glauben, dass Olga Krantz in England ist.«
    »Das ist unmöglich«, warf Jack ein. »Wie ist sie durch die Passkontrolle gekommen?«
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    »Sie hat sich offenbar als Aeroflot-Stewardess ausgegeben«, erläuterte Tom. »Mein Kontakt in der russischen Botschaft hat mich angerufen und gewarnt, dass eine Frau unter dem Namen Sascha Prestakawitsch mit einem gefälschten Pass in Großbritannien eingereist ist.«
    »Aber warum nehmen die Russen an, dass es sich bei Sascha Prestakawitsch um die Krantz handelt?«, fragte Jack.
    »Das haben sie anfangs gar nicht angenommen«, sagte Tom.
    »Sie hatten keine Ahnung, wer sie ist. Sie konnten mir nur sagen, dass die Verdächtige sich mit einer Chefstewardess von Aeroflot auf ihrem täglichen Flug nach London angefreundet hat. Sie hat sie dazu gebracht, sie durch die Passkontrolle zu begleiten. Auf diese Weise haben wir davon gehört. Der Co-Pilot hat sich erkundigt, wer die Frau sei, und als man ihm sagte, es sei Sascha Prestakawitsch, meinte er, das sei unmöglich, weil er regelmäßig mit ihr geflogen sei und das sei ganz sicher nicht die Prestakawitsch.«
    »Das beweist immer noch nicht, dass es die Krantz war«, drängte Macy.
    »Dazu komme ich gleich, Sir, geben Sie mir noch etwas Zeit.«
    Jack war froh, dass sein Freund den Ausdruck der Ungeduld auf dem Gesicht des Chefs nicht sehen konnte.
    »Der Co-Pilot hat das seinem Kapitän gemeldet«, fuhr Tom fort, »der sofort die Sicherheitsleute von Aeroflot informiert hat.
    Sie brauchten nicht lange, um herauszufinden, dass sich Sascha Prestakawitsch auf einem dreitägigen Zwischenstopp befindet und ihr Pass zusammen mit ihrer Uniform gestohlen wurde.«
    Macy klopfte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte. »Mein Kontakt in der russischen Botschaft hat mich daraufhin im neuen Geist einer entente cordiale nach dem 11. September angerufen und hatte auch schon Interpol verständigt.«
    »Kommen wir jetzt endlich zum Punkt, Tom?«
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    »Sofort, Sir.« Tom schwieg. »Wo war ich?«
    »Du hast einen Anruf von deinem Kontakt in der russischen Botschaft bekommen«, half ihm Jack auf die Sprünge.
    »Ach ja«, sagte Tom. »Als ich ihm eine Beschreibung der Krantz gab – ungefähr einen Meter 50, circa 50 Pfund, Kurzhaarschnitt –, bat er mich, ihm ein Foto von ihr zu faxen, was ich getan habe. Das Foto hat er dem Co-Piloten in dessen Londoner Hotel vorgelegt, der daraufhin bestätigte, dass es sich um die Krantz handelt.«
    »Gute Arbeit, Tom«, lobte Macy. »Gründlich wie immer.
    Haben Sie schon eine Theorie, warum die Krantz es gerade jetzt wagt, nach England zu reisen?«
    »Ich vermute, um die Petrescu umzubringen«, sagte Tom.
    »Und was glauben Sie?«, fragte Macy und sah Jack über seinen Schreibtisch hinweg an.
    »Ich stimme Tom zu«, erwiderte Jack. »Anna ist die offensichtliche Zielperson.« Er zögerte. »Ich kann mir nur noch nicht erklären, warum die Krantz gerade jetzt ein solches Risiko eingeht.«
    »Stimmt«, meinte Macy, »aber ich werde nicht das Leben der Petrescu riskieren, während wir versuchen, die Motive der Krantz zu erraten.« Macy beugte sich vor. »Hören Sie mir gut zu, Tom, denn ich sage das nur einmal.« Er blätterte rasch die Seiten seiner Fenston-Akte durch. »Ich will, dass Sie Kontakt aufnehmen zu … einen Moment …«, er blätterte weiter, »… ah ja, hier steht es. Zu Chief Superintendent Renton von der Polizei Surrey. Nach der Lektüre von Jacks Bericht habe ich den Eindruck gewonnen, dass Renton ein Mann ist, der an schwere Entscheidungen gewöhnt

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