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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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immer noch. Sie stand auf, eilte quer durch den Raum zur Tür und schaltete das Schlafzimmerlicht aus. Die Leselampe auf dem Nachttisch ließ sie brennen. Sie klappte die Überdecke auf der anderen Seite des Bettes auf und stieg vorsichtig hinein. Ein letzter Blick auf den van Gogh, dann zog sie sich die Überdecke über den Kopf und verschwand völlig darunter. Die Krantz machte sich ganz flach und bewegte keinen Muskel. Sie war so schmal, dass ihr Umriss im Dämmerlicht kaum auszumachen war. Obwohl sie unter der dicken Decke versteckt war, hörte sie, wie die Dusche abgedreht wurde. Es folgte Stille. Anna trocknete sich offenbar ab. Dann hörte man, wie ein Lichtschalter umgelegt wurde – das Badezimmerlicht –, gefolgt vom Geräusch einer sich schließenden Tür.
    Die Krantz zog das Messer aus der maßgefertigten Scheide und umklammerte mit fester Hand den Griff, während Anna ins Schlafzimmer zurückkehrte. Anna glitt auf ihrer Seite des Bettes unter die Laken und drehte sich sofort auf die Seite. Sie streckte den Arm aus, um die Nachttischlampe auszuschalten. Dann senkte sie den Kopf auf das weiche Daunenkissen. Als sie in diese ersten Augenblicke des Schlummers glitt, war ihr letzter Gedanke, dass der Abend kaum besser hätte verlaufen können.
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    Mr. Nakamura hatte den Deal nicht nur besiegelt, er hatte ihr sogar eine Stelle angeboten. Was konnte sie mehr verlangen?
    Anna war kurz vor dem Einschlafen, als die Krantz sich zur Seite beugte und mit dem Zeigefinger sacht über Annas Rücken fuhr, die Wirbelsäule hinunter, über ihre Pobacken bis zum Oberschenkel. Anna seufzte. Die Krantz hielt einen Augenblick inne, dann legte sie ihre Hand zwischen Annas Beine.
    Träumte sie oder berührte sie jemand, fragte sich Anna in jenem halb bewussten Zustand vor dem Einschlafen. Sie bewegte sich nicht. Es war unmöglich, dass jemand in ihrem Bett lag. Sie musste träumen. In diesem Moment spürte sie den kalten Stahl der Klinge zwischen ihren Beinen. Plötzlich war Anna hellwach. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Sie wollte die Decke zurückschlagen und aus dem Bett springen, als eine kalte Stimme ruhig, aber entschlossen sagte:
    »Denken Sie nicht einmal daran, sich zu bewegen. Rühren Sie keinen Muskel. Sie haben ein 20 Zentimeter langes Messer zwischen den Beinen und die Klinge zeigt nach oben.« Anna rührte sich nicht. »Wenn Sie auch nur murmeln, schlitze ich Sie vom Schritt bis zum Hals auf und Sie werden gerade noch lange genug leben, um sich zu wünschen, Sie wären tot.«
    Anna spürte, wie die Klinge zwischen ihre Schenkel gedrängt wurde. Sie versuchte krampfhaft, sich nicht zu bewegen, obwohl sie ihr Zittern nicht unterdrücken konnte.
    »Wenn Sie meine Anweisungen haargenau befolgen«, sagte die Krantz, »dann könnten Sie eventuell überleben, aber darauf verlassen würde ich mich an Ihrer Stelle nicht.«
    Anna wusste, wenn sie auch nur die geringste Aussicht haben wollte, das hier zu überleben, musste sie auf Zeit spielen. »Was wollen Sie?«, fragte sie.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen nicht einmal murmeln«, wiederholte die Krantz und schob das Messer weiter zwischen Annas Beine, bis die Klinge nur noch Millimeter von 431
    ihrer Klitoris entfernt war. Anna wollte sich nicht mit der Krantz streiten.
    »Auf Ihrer Seite des Bettes steht eine kleine Lampe«, sagte die Krantz. »Lehnen Sie sich hinüber, ganz langsam, und schalten Sie sie ein.«
    Anna lehnte sich hinüber. Sie spürte, wie sich die Klinge mit ihr bewegte, während sie die Leselampe einschaltete.
    »Gut«, sagte die Krantz. »Jetzt werde ich die Decke auf Ihrer Seite des Bettes zurückschlagen. Sie rühren sich nicht. Das Messer bleibt, wo es ist – vorerst.«
    Anna starrte geradeaus, während die Krantz vorsichtig die Decke aufschlug.
    »Ziehen Sie jetzt die Knie unter Ihr Kinn«, befahl die Krantz.
    »Langsam.«
    Anna gehorchte ihrem Befehl und wieder spürte sie, wie sich das Messer mit ihr bewegte.
    »Jetzt rollen Sie sich auf Ihre Knie, Gesicht zur Wand.«
    Anna legte den linken Ellbogen auf das Bett, schob sich langsam auf die Knie und rückte zentimeterweise auf die Wand zu, bis sie den van Gogh ansah. Als sie sein bandagiertes Ohr erblickte, musste sie daran denken, was die Krantz Victoria angetan hatte.
    Die Krantz kniete jetzt direkt hinter ihr, die Hand immer noch fest um den Griff des Messers.
    »Beugen Sie sich langsam nach vorn«, sagte die Krantz.
    »Packen Sie das Bild zu beiden Seiten des

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