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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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nicht gar betrügerische Konsortien gezeichnet hatten.«
    »Das ist reine Spekulation Ihrerseits.« Simpson hob seine Stimme.
    »Nur weil Sie damals nicht daran gedacht haben«, erwiderte Arabella, »heißt das nicht, dass es sich um Spekulation handelt.
    Eigentlich bin ich nur überrascht, dass Sie ihrem engen Freund erlaubt haben, Coutts zu verlassen, eine Bank, die der Familie seit über 200 Jahren treu gedient hat, und zu einem Haufen Winkeladvokaten zu wechseln.«

Simpson lief knallrot an. »Möglicherweise fallen Sie gerade der Gewohnheit mancher Politiker anheim, alles aus der Rückschau zu deuten, Madam.«
    »Nein, Sir«, erwiderte Arabella. »Meinem verstorbenen Ehemann hat man ebenfalls angeboten, Lloyd’s beizutreten. Der Broker versicherte ihm, die Gewinne wären ausreichend, um die notwendige Einlage zu decken, woraufhin ihm Angus die Tür wies.«
    Simpson war sprachlos.
    »Und darf ich Sie als wichtigsten Berater von Victoria fragen, wie meine Schwester es geschafft hat, die Schulden in weniger als einem Jahr zu verdoppeln?«
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    »Dafür bin ich nicht verantwortlich«, brauste Simpson auf.
    »Sie können Ihren Ärger auf den Steuereintreiber richten, der seinen Anteil einforderte.« Er suchte eine Akte mit der Aufschrift Erbschaftssteuer heraus. »Ah ja, hier ist es. Das Finanzamt hat nach einem Todesfall ein Anrecht auf 40 Prozent aller Werte, es sei denn, dass besagte Werte direkt an einen Ehepartner vermacht werden. Ich bin sicher, Ihr verstorbener Ehemann hätte Ihnen das erklären können. Ich habe es jedoch mit beträchtlicher Kunstfertigkeit, wenn ich das selbst sagen darf, fertig gebracht, mich mit den Steuerinspektoren auf eine Summe von elf Millionen Pfund zu einigen und Lady Victoria schien damals sehr zufrieden damit.«
    »Meine Schwester war eine naive alter Jungfer, die ohne Vater niemals das Haus verließ und erst mit 30 ein eigenes Konto einrichtete«, entgegnete Arabella. »Aber dennoch haben Sie ihr erlaubt, einen weiteren Vertrag mit Fenston Finance zu schließen, der sie noch weiter in die Schuldenfalle trieb.«
    »Entweder das oder wir hätten das Anwesen verkaufen müssen.«
    »Nein, so war das nicht«, wandte Arabella ein. »Ein einziger Anruf bei Lord Hindlip, dem Vorsitzenden von Christie’s, hätte genügt, um mich wissen zu lassen, dass seiner Meinung nach der van Gogh der Familie bei einer Auktion über 30 Millionen Pfund eingebracht hätte.«
    »Ihr Vater hätte sich niemals damit einverstanden erklärt, den van Gogh zu verkaufen.«
    »Mein Vater war nicht mehr am Leben, als Sie dem zweiten Kredit zustimmten«, entgegnete Arabella. »Es war eine Entscheidung, zu der Sie ihr geraten haben.«
    »Ich hatte keine andere Wahl, meine Liebe, angesichts der Bedingungen des ersten Vertrages.«
    »Den Sie als Zeuge unterschrieben, aber offenbar nicht gelesen haben. Denn meine Schwester hat sich nicht nur bereit 134
    erklärt, 16 Prozent Zinseszinsen für das Darlehen zu zahlen, Sie haben ihr auch erlaubt, den van Gogh als Bürgschaft zu nennen.«
    »Aber Sie können immer noch verlangen, dass das Gemälde verkauft wird, und dann ist das Problem gelöst.«
    »Wieder falsch, Mr Simpson«, sagte Arabella. »Wenn Sie über Seite eins des Originalvertrages hinaus gelesen hätten, dann hätten Sie entdeckt, dass die Entscheidung im Falle einer Auseinandersetzung einem New Yorker Gericht überlassen wird und ich verfüge zweifellos nicht über die nötigen Mittel, um Bryce Fenston in seinem eigenen Hinterhof zu schlagen.«
    »Sie haben ohnehin nicht die Befugnis, das zu tun«, erwiderte Simpson harsch, »weil ich …«
    »Ich bin die nächste Angehörige«, erklärte Arabella fest.
    »Aber es gibt kein Testament, aus dem hervorginge, wem Victoria das Anwesen hinterlassen wollte«, rief Simpson.
    »Eine weitere Pflichtversäumnis Ihrerseits – mit Ihrer üblichen Voraussicht und Kunstfertigkeit.«
    »Ihre Schwester und ich überlegten uns gerade …«
    »Dafür ist es jetzt ein wenig spät«, warf Arabella ein. »Ich stehe einer Schlacht mit einem skrupellosen Mann gegenüber, der dank Ihnen das Gesetz auf seiner Seite zu haben scheint.«
    »Ich bin zuversichtlich«, sagte Simpson und legte seine Hände wieder in Gebetsstellung auf den Schreibtisch, als ob er den Ausgangssegen erteilen wollte, »dass ich dieses ganze Problem in kürzester Zeit bereinigen …«
    »Ich kann Ihnen genau sagen, was Sie bereinigen können.«
    Arabella erhob sich. »Sie können all diese Akten, die mit dem

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