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Die Farbe des Himmels

Die Farbe des Himmels

Titel: Die Farbe des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britt Silvija und Reissmann Hinzmann
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…‹ an. Frau Hauser habe mit ihm telefonieren von ihre Zimmer aus, und wenn ich wische Staub, isch ja nicht so laut im Haus, und manchmal die Türe steht offen …«
    »… und Sie hören ganz zufällig, was Sie gar nicht hören wollen?« Messmer stand auf, zwängte sich an Thea vorbei und ließ das Rollo nach unten sausen. Die Hitze in dem kleinen Raum wurde allmählich unerträglich.
    »Genau! Ja also, ich glaub, diese Enrico isch Sohn von Freunden von Herr Hauser … Oh Gott, oh Gott … und dann er isch viel jünger als Frau Hauser, aber mich das geht nix an, Sie v’rstehen?«
    Thea, Messmer und Frau Gerstenmaier sahen sich an. Sie hatten verstanden.
     
    Thea kam gerade mit einem Käsesandwich aus der Kantine, als Messmer sie zu sich winkte. »Guten Appetit«, sagte er.
    »Das muss auch sein«, murmelte sie mit vollem Mund und ärgerte sich sofort, dass sie sich rechtfertigte.
    »Ich überlege gerade, ob ich den Pizza-Service anrufen soll. Aber wahrscheinlich wird es nur für ein paar Spiegeleier reichen, falls die Kochplatte im Besprechungszimmer nicht schon wieder kaputt ist.«
    Thea wusste, dass Messmers Ernährung seit seiner Scheidung ziemlich einseitig war, was ihn aber nicht sonderlich zu stören schien. »Du solltest es zur Abwechslung mal mit Rührei versuchen«, schlug sie vor.
    Messmer lachte, legte die langen Beine auf den Schreibtisch und streckte sich. Jetzt fehlen nur noch ein Stetson und Cowboystiefel mit Silbersporen, dann könnte er direkt nach Laramy reiten, dachte Thea.
    Messmer schwang die Beine wieder vom Tisch, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Das waren doch eben nette Neuigkeiten, die uns die Putzfrau erzählt hat, oder?«
    »Ja, jetzt haben wir wenigstens einen Anhaltspunkt, warum Frau Hauser so gefasst war.«
    »Ein klassischer Fall. Sie hat einen Liebhaber und will endlich frei sein. Weiber eben!« Messmer schaute Thea einige Augenblicke zu lange an und grinste.
    »Ja, ja, es sind wieder mal die Frauen.« Thea sprang prompt darauf an. »Und was, meinst du, hat Hauser inzwischen getan? Warum können die Männer eigentlich immer mit Zustimmung, wenn nicht sogar Bewunderung rechnen, wenn sie sich eine Geliebte halten? Wenn Frauen dasselbe tun, sind alle furchtbar entsetzt und tun ach so moralisch.«
    »Du nimmst das zu persönlich!« Messmer lachte. »Es ist doch völlig egal, wer hier wen betrügt. Dieser Fall ist einfach und klassisch strukturiert, da bin ich mir ziemlich sicher.«
    Thea ärgerte sich über sich selbst. Sie versuchte, kühl und sachlich zu bleiben, doch in Messmers Gegenwart fiel ihr das oft schwer. Vor allem, wenn er sie so anschaute wie George Clooney und sie das Gefühl bekam, nicht bis drei zählen zu können. Was hatte sich Joost eigentlich dabei gedacht, sie diesem eingebildeten Kerl zur Seite zu stellen?
    »Wenn Frau Hauser sich einen Geliebten hielt, dann hat sie sicher einen Vorteil davon, dass ihr Mann tot ist. Aber sie muss ihn deswegen noch lange nicht umgebracht haben. Es gibt schließlich auch Scheidungen«, sagte sie.
    »Ja, und es gibt auch Gütertrennungen. Aber manchen Leuten reicht eben die Hälfte des Vermögens nicht.« Messmer nahm eines der Fotos vom Tisch. »Sieh dir das an. Es muss ein sehr kräftiger Schlag mit der Glaskugel gewesen sein. Ich schätze, sie stammt aus Schottland oder Cornwall. Ich habe mal im Urlaub zugeschaut, wie die gemacht werden.«
    Thea griff nach dem Foto, auf dem die blutverschmierte Glaskugel zu sehen war. »Es könnte auch venezianisches Glas sein, aus Murano«, erwiderte sie lässig. Messmer kehrte derart den Klugscheißer heraus, dass es sie reizte, ihm Kontra zu geben.
    »Jedenfalls wiegt die Kugel fast ein Kilo«, sagte Messmer. »Genug, um jemanden damit ins Jenseits zu befördern.«
    Thea stand dicht neben ihm und betrachtete die Fotos. Im Laufe ihrer Ausbildung hatte sie viele Leichen gesehen, und trotzdem fühlte sie sich jedes Mal unwohl, wenn sie mit dem Tod konfrontiert wurde. Andererseits hatte sie sich für diesen Beruf bewusst entschieden und bereute es nicht. Das leichte Schaudern, das sie immer befiel, wenn sie sich vergegenwärtigte, dass der Tod überall war und unvorbereitet zuschlug, würde hoffentlich im Laufe der Jahre nachlassen.
    Der würzige Duft nach Sandelholz und Moschus von Messmers Rasierwasser stieg ihr in die Nase. Hatte er doch mehr Geschmack, als sie ihm zugetraut hätte? Ihr wurde schwindelig, diesmal nicht wegen der Fotos. Sie hielt sich an der Tischkante fest.
    »Ist dir

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