Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Farbe des Himmels

Die Farbe des Himmels

Titel: Die Farbe des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britt Silvija und Reissmann Hinzmann
Vom Netzwerk:
verstanden hatte.
    »Lichtenberg ist seit dem frühen Nachmittag auf freiem Fuß«, übersetzte Ströbele. »Wenn wir ihn zu der Sache befragen wollen, müssen wir ihn noch mal herholen. Und das können genauso gut die Kollegen vom Raubdezernat machen. Die haben jetzt den Fall.«
    »Außerdem sollten wir uns jetzt auf die Damen konzentrieren.« Joost drückte auf seinem Kugelschreiber herum, ohne es wahrzunehmen. »Wenn wir doch nur die Linder hätten!«
    »Warum sollte Antonia Linder den Mann umbringen, den sie so sehr geliebt hat und immer haben wollte?«, gab Thea zu bedenken.
    »Liebe und Hass liegen sehr nah beieinander, Thea-Schatz. Das siehst du doch an uns beiden«, grinste Messmer.
    »Aber wieso hat sie das Auto dagelassen, wenn sie sich aus dem Staub machen wollte?«, fragte Thea, ohne auf seine Anspielung einzugehen. »Ist doch unlogisch.«
    »Weil man nach Fahrzeugen viel besser fahnden kann als nach allein reisenden Frauen. Die Linder ist nicht dumm. Sic scheint alles bedacht zu haben.«
    »Also gut. Wir warten noch ab, ob sie zu Hause ist. Wenn nicht, geben wir eine Fahndung raus«, entschied Joost.
    »Eine weibliche DNA schließt auch Helene Hauser ein«, sagte Verena Sander. »Und wenn Frau Baric die Tatwaffe am Dienstag vor dem Mord noch geputzt hat, dürfte Frau Hausers DNA nicht vorher drangekommen sein, denn da war sie im Tessin.«
    »Theoretisch könnte es sogar die Putzfrau getan haben. Die war immerhin als Erste am Tatort.«
    »Wenn dr mi frogat, war’s d’ Antonia!« Kübler schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Für mi hot se’s stärkschde Motiv. Da verwedd i mei Rosinante, wenn’s sei muss.«
    Keiner hatte bemerkt, dass die Tür aufgegangen und Kümmerle mit einem Stoß Pizzakartons auf dem Arm ins Zimmer gekommen war. Alle fuhren zusammen, als er sagte: »Dann sattel schon mal ab, Kurt. Dein stärkstes Motiv liegt mit einer Kugel im Bauch in ihrer Wohnung!«
     
    *
     
    Das provisorisch befestigte Blaulicht saß etwas schief und wirkte wie ein keckes Hütchen auf dem Dach des Mercedes, als die Beamten mit Signal die Neue Weinsteige hinaufrasten. Am Beifahrerfenster flogen die Lichter der Stuttgarter Innenstadt vorbei, die im Talkessel zurückblieb. Kümmerle stand auf dem Gaspedal, als wolle er die Rallye Monte Carlo gewinnen, während Thea neben ihm hin und her geschleudert wurde. Messmer saß auf dem Rücksitz, einen Pizzakarton auf dem Schoß. »Bin ich froh, dass ich mich heute nicht für Spiegelei entschieden habe, damit hätte ich mich jetzt hoffnungslos bekleckert«, murmelte er kauend.
    Vor dem Haus im Eibenweg stand bereits das Auto der Spurensicherung. Auch der dunkelblaue BMW von Professor Krach war da, ebenso der Wagen des Staatsanwalts. Koch hatte keine Zeit verloren. Der Tatort war ordnungsgemäß abgesperrt.
    In der Haustür stand Jens Triberg, trotz der späten Stunde mit Anzug und Krawatte, und empfing die Beamten mit strenger Miene, als würde er sie persönlich für das Ableben Antonia Linders verantwortlich machen. »Jetzt wissen wir wenigstens, warum sie nicht aufgemacht hat«, meinte er trocken.
    Messmer sparte sich einen Kommentar und deutete zu zwei Männern hinüber, die sich an den Gartenzaun drängten. »Was sind das denn für Gestalten?«
    »Bildzeitung«, brummte Triberg. »Einer der Gesellen wohnt in der Nachbarschaft und hat gleich noch den Fotografen dazugerufen. Tatsache ist, dass sie Professor Krach gesehen haben, und den Rest der Geschichte werden sie sich einfach aus den Fingern saugen.«
    »Vielleicht haben wir ja Glück und erfahren morgen aus der Presse, wer der Mörder ist«, sagte Messmer und drängte sich an Triberg vorbei in die Wohnung.
    »Guten Abend, Professor.« Messmer reichte Krach die Hand. »Wie kommt es, dass Sie schneller da sind als wir? Beherrschen Sie die Kunst der Teleportation?«
    »Noch nicht, aber ich arbeite dran.« Krach richtete sich auf. »War bereits in Stuttgart, zu Besuch bei Freunden in Sillenbuch. Das Essen wurde gerade aufgetragen, als das verdammte Handy klingelte.« Er zuckte resigniert mit den Schultern. »Es gab Wildschwein in Rotweinsoße. Nicht einen Bissen konnte ich kosten. Das nehme ich euch wirklich übel.«
    »Ich hab auch nicht gerade stilvoll diniert, musste meine Pizza im Auto essen«, gab Messmer zurück. »So ist eben unser Job.« Er nahm den weißen Overall aus einer Plastikfolie und zog ihn über.
    »Könnte ich bitte auch reinkommen?« Thea zwängte sich an Messmer vorbei. Die Herren

Weitere Kostenlose Bücher