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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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während der restlichen Fahrt wechselten sie kein weiteres Wort. Sie brauchten länger als erwartet – über zwei Stunden. Eddie Girardo, das Opfer, hatte südlich der Stadt gelebt, in einer ländlichen Gegend in der Nähe eines Naturschutzgebietes, dicht an der Grenze zu North Carolina. Ronnie hatte Sykes’ Ungeduld gespürt, als sie die Interstate 95 entlangrauschten. Er hielt das Lenkrad der zivilen FBI -Limousine so fest umklammert, dass es ihr schon fast lieber gewesen wäre, sie hätten doch einen Hubschrauber genommen.
    Endlich jedoch entdeckten sie ein halbes Dutzend Streifenwagen und Rettungsfahrzeuge, die mit ihrem Blaulicht die nächtliche Landstraße erhellten. Die Lage hatte es dem Mörder wahrscheinlich leichter gemacht, sein Opfer umzubringen. Er war so dreist gewesen, an diesem schönen Sommerabend noch vor Einbruch der Dunkelheit zuzuschlagen. Sykes hatte erfahren, dass Girardos Chip als Todeszeitpunkt etwa zwanzig vor acht angab.
    Als sie das Haus betraten, erfuhren sie, dass die sterblichen Überreste des Opfers noch nicht weggebracht worden waren. Doch zum Glück war dieser Mord nicht annähernd so brutal gewesen wie der an Leanne Carr.
    Eddie Girardo war mittleren Alters gewesen, geschieden und Vater von vier Kindern. Seine Frau hatte wieder geheiratet und war mit ihren Kindern in einen anderen Teil des Bundesstaates gezogen. Da im Recyclingmüll leere Whiskeyflaschen lagen und neben der Leiche auf dem Boden Alkohol verschüttet war, nahm man an, dass seine engsten Gefährten nicht aus Fleisch und Blut, sondern flüssig gewesen waren.
    Die ersten Berichte ergaben, dass der Tote ein Einzelgänger gewesen war, kaum Freunde gehabt hatte und außer zu seiner Arbeitsstätte im Regierungsgebäude in Richmond nirgends hingefahren war. Wenn einem Wanderer nicht die im leichten Wind hin- und herschwingende Hintertür und der Blutfleck auf dem Verandageländer aufgefallen wären, dann hätte man den Mann wohl erst nach Tagen gefunden. Doch so war die Leiche kaum eine Stunde nach dem Mord entdeckt worden.
    »So, würden Sie mir jetzt bitte erklären, warum ich hier rumstehen und Däumchen drehen muss, während ich auf Sie beide warte? Warum kann ich nicht meinen Job machen und diesen armen Kerl in einen Leichensack stecken und hier rausholen? Oder vielleicht in zwei Leichensäcke – «, sagte der leitende Police Detective. Er hatte sie an der Tür begrüßt, kurz informiert und dann ins Haus geführt.
    Ronnie ging der Ton des Mannes sichtlich gegen den Strich, daher beantwortete Sykes seine Fragen, höflich und professionell wie immer. »Entschuldigen Sie bitte, Detective Baranski. Ich kann Ihnen leider gar nicht viel sagen, außer dass dieser Mordfall mit zwei weiteren Morden, bei denen wir ermitteln, in Zusammenhang steht, einem in Washington und einem in Philadelphia.«
    »Deswegen wurde das FBI eingeschaltet? Weil mehrere Bundesstaaten betroffen sind?«
    »Ja, so ungefähr«, meinte Sykes.
    In der Tür, die vom Eingangsbereich in einen kleinen Flur führte, blieben sie stehen. Hier musste Mr. Girardo gestürzt sein, denn mitten auf dem Boden lag in einer großen Blutlache ein Teil der Leiche. Der größte Teil.
    Schaudernd blickte Ronnie durch die Tür am anderen Ende des Flures. Sie konnte bis in die geöffnete Kühlkombination schauen, die mit Spurentafeln und Absperrband versehen war.
    Im Gefrierschrank, im obersten Fach, stand zwischen einer Packung Eiscreme und einem Brotlaib der Kopf des Mannes. Direkt vor seinem Mund, auf seine Lippen zeigend, lag ein Hot Dog in einem Brötchen. Jemand hatte es sorgfältig so hingelegt, dass es aussah, als würde der körperlose Kopf gleich zubeißen.
    Ronnie verkniff sich einen Ausruf des Ekels. »Sieht aus, als würde unser Mörder wieder mit Essen spielen.«
    Sykes nickte zustimmend. »Ich frage mich, ob er ihm wohl etwas in den Mund gestopft hat.«
    Er ging nicht durch den Flur, wo der Mord stattgefunden hatte, sondern betrat die Küche durch das benachbarte Esszimmer. Ronnie folgte ihm. Auf Augenhöhe mit Girardos Kopf beugte er sich vor und zog ein Paar Latexhandschuhe über. Vorsichtig, um nichts zu verändern, schob er die Lippen des Opfers auseinander und schaute in den dunklen, höhlenartigen Mund.
    Etwas kleines Grünes fiel heraus, kullerte über den Rand des Gefrierschranks und landete auf dem Fußboden. Sykes zuckte zurück und betrachtete die winzige Kugel, die neben seinem Fuß gelandet war.
    »Sieht aus wie eine Erbse«, sagte er.
    »Glaubst

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