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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Informationen hatte er nicht bekommen, und so konnte er sich nur fragen, woran er da beteiligt gewesen war, zumal es ihm unter Androhung von Strafe verboten worden war, auch nur ein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren.
    Ganz schön mysteriös, diese wissenschaftlichen Experimente.
    Sykes zeigte Ronnie ein winzige Festplatte. »Hier sind Leanne Carrs sämtliche Backups gespeichert, bis zum frühen Morgen ihres Todestages. Dein Chef hat gesagt, er hofft, dass ich dir das im Krankenhaus zeige, denn solltest du deine Drohung, dich vorzeitig zu entlassen, wirklich wahr machen, dann wäre er darüber gar nicht glücklich.«
    Ronnie betrachtete die Mikrofestplatte, bemerkte, dass Sykes ihr das Speichermedium nicht gab und brummte: »Der ist doch nie glücklich.«
    Sykes hielt eine weitere Mikrofestplatte hoch. »Hier habe ich auch Underwoods Daten. Jetzt brauchen wir nur noch eine Möglichkeit, uns die Sachen anzuschauen.«
    »Hier hinten habe ich für Sie beide Arbeitsplätze eingerichtet. Die Daten von Carrs Chip haben wir bereits auf Ihren Rechner heruntergeladen, Detective Sloan«, sagte Dr. Cavanaugh und führte sie in einen kleinen Nebenraum. Darin befanden sich, Rücken an Rücken, zwei Arbeitsplätze. Beide waren mit modernsten Computern ausgestattet. Ronnie erkannte auf einem Bildschirm das Logo des Optical Evidence Program, und in Gedanken klickte sie schon darauf, so wie sie es in ihrer Ausbildung gelernt hatte.
    Sie erinnerte sich noch an etwas anderes aus ihrem Training und schaute gespannt zur Decke hoch. Als sie zwei kleine Apparate entdeckte, die Kameras ähnelten, sog sie überrascht die Luft ein. Direkt darunter auf dem Fußboden lagen zwei flache Quadrate mit jeweils etwa einem Meter Seitenlänge, die fast wie Fußmatten aussahen. Um die Ränder zog sich eine Kette aus winzigen blauen Lichtern.
    Die Herstellung einer solchen Matte kostete wahrscheinlich so viel, wie ein Polizist im Durchschnitt in seinem ganzen Leben verdiente.
    »Sie haben es geschafft«, flüsterte Ronnie verblüfft. Sie konnte kaum glauben, dass man diese Technologie so schnell weiterentwickelt hatte. Als die Ausbilder in Texas ihnen davon erzählt hatten, hatte das alles noch sehr nach Science-Fiction geklungen, und sie hatte den Eindruck gehabt, dass es noch Jahre dauern würde, bis diese Erfindung einsatzreif war.
    »Ja, wir sind fertig«, sagte Eileen Cavanaugh mit offensichtlichem Stolz.
    »Wir sind noch in der Testphase«, stellte Tate richtig. »Und jetzt wollen wir mal sehen, ob sich das System bei zwei unserer besten OEP -Ermittler bewährt.«
    »Cool.« Jeremy klang wie ein aufgeregter kleiner Junge.
    Ronnie wiederholte das Wort zwar nicht, empfand aber das Gleiche.
    Als sie während der Ausbildung darüber gesprochen hatten, wie man die mithilfe des OEP gespeicherten Erinnerungen einer Person am besten nacherleben könnte, war ihnen gesagt worden, dass in Dr. Tates Forschungsinstitut an einem neuen Projektionssystem gearbeitet wurde, das ausschließlich für dieses Programm gedacht war. Man konnte Bilder ganz anders deuten, wenn sie nicht auf einem kleinen Computerbildschirm zu sehen waren, sondern lebensgroß erschienen. Wenn man versuchte, die visuellen Erinnerungen eines Menschen nachzuvollziehen, sollten diese – so hatten sie es in der Ausbildung gelernt – , so lebensnah wie möglich sein, fast als würde man buchstäblich hindurchgehen.
    Und diese neue Erfindung machte genau das möglich.
    Die Bilder wurden nicht auf einem normalen Monitor gezeigt und auch nicht auf einem wandgroßen Bildschirm, sondern der neue Projektor hing an der Decke und warf die Bilder des Chips auf eine Matte auf dem Boden. Zusammen bauten der Projektor und die Matte dann ein dreidimensionales Bild auf.
    Oder nein, mehr als ein Bild, denn man konnte es von außen betrachten oder aber von innen her erleben.
    Wenn man sich auf die Platte stellte, befand man sich im Inneren des Bildes. Die Außenwelt verschwand, man war von der Projektion umgeben, sah die Daten des OEP -Chips, vom Computer aufbereitet, in einem 360-Grad-Panorama.
    Man begab sich vollkommen in die visuellen Erinnerungen der Person mit dem Chip hinein.
    Zum Beispiel in das Sterben des Mordopfers Leanne Carr.
    Ronnie musste schlucken, als sie daran dachte. Würde sie es aushalten, in den letzten Minuten dieser Frau die Welt durch ihre Augen zu sehen? In der Theorie hatte die Idee genial geklungen, aber in der Praxis? Konnte man sich etwas Schrecklicheres vorstellen, als die

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