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Die Farben des Alls

Die Farben des Alls

Titel: Die Farben des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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bequem.«
    Hedrick nahm Bart den Umhang ab; Raynor Zwei drückte ihm ein dampfendheißes Getränk in die Hand und reichte ein Tablett mit kleinen, knusprig gebratenen Leckerbissen zu ihm herüber, die ihm ausgezeichnet schmeckten. Unter den bewundernden Blicken der beiden Männer, während er auf ihre Fragen antwortete, ließ Barts Anspannung nach. Wie alt? Erst siebzehn? Und du bist ganz allein auf einem Lhari-Raumschiff gereist, mit einer Heuer als Astrogator? Die Situation glich auf beinahe gefährliche Weise seinen Phantasievorstellungen. Doch Montano betrachtete die Szene mit einem Stirnrunzeln zwischen seinen dichten weißen Brauen, und schließlich unterbrach er sie nicht gerade zartfühlend.
    »Das reicht jetzt. Das hier ist keine Party, und wir haben nicht die ganze Nacht Zeit. Bart vermutlich auch nicht. Wir haben schon genug Zeit vergeudet. Nachdem du mit eingestiegen bist, Steele, nehme ich an, daß du auch weißt, worum es geht und wie die Risiken verteilt sind – und auch, was unser nächster Schritt ist.«
    Bart schüttelte den Kopf. »Nein, Raynor Drei wollte mich lediglich als Passagier hierher schicken, um Ihre Pläne abzublasen…«
    »Das sieht Drei wieder ähnlich«, unterbrach ihn Raynor Zwei. »Entschieden zu zimperlich!«
    Verärgert wies ihn Montano zurecht: »Halt den Mund, Zwei. Ohne einen unserer Leute auf der Swiftwing hätten wir überhaupt nichts anfangen können, das weißt du genau. Und an die Mentorianer kommen wir nicht heran. Wie viele Mentorianer sind an Bord, Bart?«
    »Nur drei. Zwei im Kommandoraum, eine medizinische Assistentin.«
    »Gut. Das bedeutet, sie führen keine großartigen Spezialgeräte mit. Nun, ich nehme an, du hast auf der Swiftwing alles über Lharillis erfahren?«
    »Nicht unter dieser Bezeichnung.«
    »Euer nächster Landepunkt. Der Planetoid der kleinen Zwillingssonne.«
    »Hm. Ja.«
    »Bist du informiert? Nein, ich sehe schon, daß du nicht Bescheid weißt. Also, dieser Planetoid ist der allererste Ort, dem die Lhari in unserer Galaxis einen Besuch abstatteten, und zwar noch bevor sie auf die Mentorianer trafen. Allerdings haben sie dort keinen Raumhafen errichtet. Der Planetoid ist vollkommen unbewohnt; er besteht nur aus blankem Felsgestein. Es ist ein Inferno des Lichts, erhellt von dieser kleinen blau-weißen Sonne, und aus dem Grunde sind sie so gern dort.
    Sie fühlen sich da wie zu Hause. Zunächst wollten sie dort eine Niederlassung gründen, doch als sich herausstellte, daß die inneren Planeten des Antares bevölkert waren, errichteten sie den Raumhafen auf unserem Planeten, weil er bessere Handelsmöglichkeiten erschloß.« Montano verzog die Mundwinkel. »Außerdem fühlen sich menschliche Wesen auf dem kleinen Felsbrocken nicht wohl, und den Lhari würde nie einfallen, ihnen Unannehmlichkeiten zu bereiten!« Sein Gesicht offenbarte heftigen, finsteren Groll.
    »Nun, um es kurz zu machen, die Lhari waren im Begriff, diese kleine Welt für sich zu beanspruchen, doch wir drohten ihnen in diesem Fall mit Krieg. Wir überlassen ihnen nichts, das wir nicht überwachen und inspizieren können! Wir haben den gesamten Planetoiden untersucht, um sicherzugehen, daß er keine kostbaren Mineralien barg, und schließlich konnten sie ihn jeweils für ein Jahrhundert pachten. Mit Hilfe von robotergesteuerten Maschinen fördern sie dort ein puderförmiges Gleitmittel, wirksamer als Graphit. Niemand ist ständig dort beschäftigt, aber immer, wenn eines ihrer Raumschiffe das Sonnensystem anfliegt, machen sie da, wo es außer einem Landeplatz, einigen Betonbunkern mit Fördergerät und einer Art Denkmal nichts gibt, eine Zwischenlandung. Sie erfolgt jedesmal, bevor sie das Sonnensystem verlassen; und hier beginnt deine Aufgabe.«
    »Meine?«
    »Nicht allein deine«, erklärte Montano, »aber du befindest dich ja an Bord des Raumschiffs. Es muß dir irgendwie gelingen, ihr Strahlungsmeßgerät außer Betrieb zu setzen.«
    Er wandte sich um und holte einen Schaltplan aus einer Schublade, den er auf dem Tisch ausbreitete. »Das einfachste wäre, diese beiden Verbindungen zu durchtrennen«, meinte er. »Weißt du, Bart, wenn die Lhari landen, wird nämlich eines unserer Raumschiffe bereits heimlich auf sie warten.«
    »Und wenn ich das Strahlenmeßgerät außer Betrieb setze – «
    »Dann werden sie nicht in der Lage sein, unsere Ankunft und Landung zu entdecken. Wir planen, das Lhari-Raumschiff zu kapern. Es müssen sich sämtliche Daten über den

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