Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Farben des Chaos

Titel: Die Farben des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
während er unter dem Tisch Leyladins Hand drückte.
    Die vier schauten auf, als eine blonde, weiß gekleidete Gestalt an den anderen Tischen vorbeilief und zielstrebig in ihre Ecke kam.
    Faltar zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu ihnen. »Entschuldigt, ich musste eine zusätzliche Schicht übernehmen. Fydel hat Buar nach Gallos mitgenommen.«
    »Fydel ist nach Gallos gereist?«, fragte Cerryl.
    »Direkt nachdem er und Anya mit Leyladin zurückgekehrt waren«, bestätigte Faltar. »Da ist etwas im Gange. Eliasar ist wieder da und bildet neue Lanzenreiter aus. Eine ganze Menge neue Kämpfer sind es, darunter sogar einige Söldner, wie ich glaube.«
    »Die meisten sind Söldner«, berichtigte ihn Heralt.
    Faltar hob den Arm, um die Schankmaid auf sich aufmerksam zu machen. »Den Eintopf und ein Bier.«
    Sie nickte und ging weiter.
    »Noch ein Bier«, fügte Heralt hinzu.
    »Und noch eins«, sagte Lyasa.
    »Drei Bier und einmal Eintopf. Kommt sofort.« Das Mädchen steuerte die Küche an.
    »Ich glaube, Buar ist nicht besonders gut«, bemerkte Faltar, der dem Mädchen nachschaute. »Hoffentlich beeilt sie sich mit dem Bier. Also, was Buar angeht … jedenfalls wird er alles tun, was ein älterer Magier von ihm verlangt.«
    »Tun wir das nicht alle?«, fragte Cerryl.
    Faltar lachte. »Ja, da hast du Recht.«
    »Weißt du, Cerryl«, meinte Heralt nachdenklich, »du hast uns noch gar nicht erzählt, wieso du in so erbärmlicher Verfassung warst.«
    Cerryl trank noch einen Schluck Bier, ehe er antwortete. »Du weißt ja, dass ich mit Anya und Fydel nach Hydolar gegangen bin, um Leyladin zu holen. Außerdem sollte ich Anya helfen.«
    »Das sagtest du schon. Du hast mit Anya einen Turm zum Einsturz gebracht.«
    »Den Ostturm«, bestätigte Cerryl. »Wir wollten dem Fürsten zu verstehen geben, dass er noch glimpflich davonkam, weil die Gilde auch die ganze Stadt hätte in Trümmer legen können. Außerdem sollte ich für Jeslek in der Stadt noch etwas anderes erledigen. Aber er wusste nicht, dass man uns nicht einmal in die Stadt hineinlassen würde. Das ist noch nie vorgekommen.« Cerryl zuckte mit den Achseln. »Ich habe meinen Auftrag erfüllt und ein Pferd gestohlen, um wieder zurückzukehren. Aber irgendwo habe ich schlechtes Essen zu mir genommen und einen schlimmen Bauchfluss bekommen. Als ich dann versucht habe … ich wollte gerade … also …« Er errötete ein wenig. »Das Pferd hat sich abgesetzt und ich musste zu Fuß bis zur Weißen Hauptstraße laufen, wo ich auf einen Händler stieß, der mich mitnehmen konnte. Es wahr sehr peinlich, als ich ihm gestehen musste, dass ich mein Pferd verloren hatte.«
    Mit einem dreifachen Knall landeten drei Krüge Bier auf dem Tisch. »Dreimal Bier, das macht vier pro Stück.«
    »Vier Kupferstücke für ein Bier, man glaubt es nicht«, murmelte Faltar, als er die Kupfermünzen aus der Börse fischte.
    »Der Eintopf kommt gleich.« Die Schankmaid nahm die Münzen an sich und ging weiter, um am Nachbartisch den nächsten Krug Bier zu servieren.
    »Ah … das tut gut«, seufzte Faltar. »Besonders nach einem langen, staubigen Tag.«
    Lyasa trank kommentarlos einen Schluck aus ihrem Krug.
    »Also … du hast gemacht, was Jeslek dir aufgetragen hat, und dann hast du dein Pferd verloren?« Heralt schüttelte den Kopf. »Das sieht dir aber gar nicht ähnlich.«
    »Er war krank«, sprang Leyladin ihm bei. »Sehr krank. Ich weiß gar nicht, wie er es überhaupt geschafft hat.«
    »Warte mal«, sagte Faltar. »Cerryl geht nach Hydolar und dann …«
    »Faltar, ich kann dir nicht mehr verraten. In Ordnung?« Cerryl sah den blonden Magier scharf an.
    »Oh …« Faltar schluckte, dann nickte er.
    Eine Weile senkte sich Schweigen über den Tisch.
    »Ich war eine Weile nicht hier«, fuhr Cerryl schließlich fort. »Was gibt es Neues aus Spidlar?«
    »Drei weitere Blockadeschiffe wurden in Dienst gestellt«, berichtete Lyasa. »Ich habe eine Bemerkung von Redark gehört, dass sich in Spidlar jetzt mehr Banditen als früher herumtreiben, und da sich schon Eis gebildet hat, wird der Winter wohl außergewöhnlich hart werden.«
    Cerryl runzelte die Stirn. Aus irgendeinem Grund fiel ihm der rothaarige Schmied ein. Ob Schwarze Schmiede ähnliche Probleme hatten wie Weiße Magier? Irgendwie nahm er an, dass der Mann seine Probleme hatte, aber sicherlich nicht die gleichen wie er selbst.
    »Du sitzt nur da und grübelst, Cerryl. Du bist so still«, sagte Lyasa. »Aber du bist der Einzige

Weitere Kostenlose Bücher