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Die Farben des Chaos

Titel: Die Farben des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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höflich. »Ich muss jetzt gehen. Ich hoffe, Ihr werdet den Dienst bei der Stadtwache auch weiterhin abwechslungsreich finden, auch wenn es manchmal besser ist, sich nicht zu sehr hineinziehen zu lassen. Der Dienst in der Stadtwache ist ja letzten Endes eine einfache, klare Angelegenheit, denn es geht schließlich nur darum, für Frieden und Ruhe zu sorgen.« Mit einem letzten Nicken und einem knappen Lächeln ließ Fydel ihn stehen.
    Cerryl ging durch den Hof und den Vorraum zur Straße hinaus, wo er sich nach Süden wandte.
    Warum hatte Fydel ihn abgefangen? Der ältere Magier hatte offensichtlich auf ihn gewartet. Was hatte er ihm sagen wollen?
    Dass er sich beim Dienst in der Stadtwache nicht zu viele Gedanken machen sollte? Das war offensichtlich. Weniger klar war, warum Fydel so viel daran lag, dass Cerryl seinen Dienst nicht zu wichtig nahm.
    Faltar, Lyasa und Leyladin saßen schon am runden Tisch in der Ecke am vorderen Fenster.
    »Na, du hast ja ziemlich lange gebraucht«, rief Faltar. »Ich habe dir schon ein Bier bestellt.« Er deutete auf den Krug, der vor dem leeren Platz stand.
    »Danke.« Cerryl setzte sich zwischen Leyladin und Faltar. Er war froh, nicht mehr stehen zu müssen.
    »So, da wäre Euer Freund also angekommen«, meldete sich die stämmige Schankmaid zu Wort, die unvermittelt hinter Cerryl aufgetaucht war. »Was darf ich Euch nun bringen?«
    Faltar ließ Lyasa mit einem Nicken den Vortritt.
    »Den Eintopf«, sagte die schwarzhaarige Frau, nachdem sie einen kurzen Blick mit Leyladin gewechselt hatte.
    »Das Geflügel, was es auch ist«, bestellte Leyladin.
    »Geflügel«, sagte auch Faltar und Heralt schloss sich ihm an.
    »Eintopf.« Cerryl traute Lyasas Urteil, obschon er wusste, dass Leyladin nicht viel vom Eintopf in Gasthäusern hielt.
    »Zweimal Eintopf, dreimal Geflügel.« Und schon war die Schankmaid wieder verschwunden.
    »Was hat dich aufgehalten?«, bohrte Faltar nach.
    »Wie wäre es mit Reinlichkeit und Erschöpfung?«, gab Cerryl mit müdem Grinsen zurück.
    »Was dich erheblich von gewissen anderen Leuten unterscheidet, die nur an ihren Magen denken«, neckte Lyasa und sah Faltar vielsagend an.
    »Oh, das grenzt an üble Nachrede«, warf Heralt ein.
    »Alles nur Tratsch und Gerüchte«, erklärte der blonde Magier. »Alles erstunken und erlogen.«
    »Da wir gerade von Gerüchten reden … habt ihr schon gehört, dass Jeslek für den nächsten Achttag eine Sondersitzung der Gilde einberufen hat?«, fragte Lyasa die anderen. »Niemand weiß, was dahintersteckt. Es ist eine Nachtsitzung, damit möglichst viele Mitglieder kommen können.«
    Cerryl trank langsam und genüsslich einen großen Schluck Bier.
    »Vielleicht geht es um seine Ernennung zum Erzmagier. Das wäre wirklich nett.« Faltar schnaubte und starrte seinen Bierkrug an.
    »Wenn er hier wäre, wärst du sicher vorsichtiger«, warnte Lyasa.
    »Er ist aber nicht da.«
    »Nein, aber Bealtur ist gerade gekommen«, gab Lyasa lächelnd zurück.
    Faltar hustete und sah sich erschrocken über die Schulter um. »Das war gemein.«
    »Er hätte kommen können«, warnte Leyladin. »Oder Fydel, Anya oder Myredin …«
    »Also gut.« Faltar starrte wieder seinen Bierkrug an. »Lasst ihr mich jetzt endlich trinken?«
    »Vielleicht ja, vielleicht nein«, grinste Lyasa.
    »So, da wären wir«, verkündete die Schankmaid. »Dreimal Geflügel, zweimal Eintopf. Vier Kupferstücke für den Eintopf, fünf fürs Geflügel. Und dazu gibt es zwei Körbe helles Brot. Schwarzbrot kostet ein Kupferstück extra.«
    »Helles Brot geht in Ordnung«, meinte Heralt.
    Cerryl klaubte stirnrunzelnd die Kupferstücke aus der Börse. Fünf gab er Faltar, vier weitere der Schankmaid. Als er das erste Mal hier Eintopf gegessen hatte, hatte er nur zwei Kupferstücke bezahlt, das Geflügel hatte drei gekostet.
    »Es stimmt«, flüsterte Leyladin ihm ins Ohr. »Die Preise sind gestiegen.«
    »Danke.« Mit einem Lächeln verschwand die Schankmaid.
    »Hat das Bier neulich auch schon drei Kupferstücke gekostet?«, wollte Cerryl von Faltar wissen.
    Faltar nickte mit vollem Mund. Er kaute bereits an seinem Hühnchen.
    Cerryl beugte sich vor. Er hatte Hunger, denn er hatte seit dem Morgen nichts mehr gegessen. Als er wieder aufschaute, war seine Schale fast leer und er hatte dazu zwei dicke Scheiben Brot verdrückt.
    »Du hattest aber Hunger.« Leyladin saß noch vor einem Teller, von dem höchstens ein Drittel aufgegessen war.
    »Ja, großen Hunger sogar«, gab

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