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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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hatte ihnen schon öfter aus der Krise geholfen. Wenn er nun beschließen sollte, sie zu verlassen, was dann? Was würden sie dann anfangen? Catriona biss sich auf die Lippe. Sie musste ihn dazu bringen, dass er bei ihnen blieb. Aber wie? Sie sah ihre Eltern an und hoffte auf eine Eingebung.
    Velda und Declan saßen Hand in Hand und Schulter an Schulter auf einem abgebrochenen Ast, und Catriona empfand plötzlich ein unangenehmes Gefühl der Einsamkeit. Von diesem Zusammensein war sie ausgeschlossen; es war, als brauchten die beiden sie nicht – als merkten sie nicht einmal, dass sie hier war. Fröstelnd schaute sie hinaus in die dunkle Leere jenseits des Lagerfeuers. Vor der Dunkelheit hatte sie nie Angst gehabt, aber heute Abend war es anders. Das Leben hatte sich geändert, und sie wusste ohne jeden Zweifel, dass es nie mehr so werden würde wie früher. Die Seele der Truppe war gestorben, die Essenz dessen, was sie gewesen waren, hatte sich in der Schmach von Goondiwindi verflüchtigt.
    Nur ungern verließ sie den warmen Schein des Feuers; es war der einzige Trost in einer so verzweifelten Nacht. Aber schließlich ging sie doch davon, um nach den Pferden zu sehen, die draußen das dürre Gras rupften. Sie klopfte beiden den Hals und lehnte die Wange an das warme, staubige Fell. Morgen würden sie weiterziehen und übermorgen und am Tag darauf – eine scheinbar endlose Reise nach Nirgendwo. Seufzend wandte Catriona sich ab und kehrte zum Wagen zurück. Ihr Leben fiel Stück für Stück auseinander, aber solange sie Mam und Dad noch hatte, würden sie bestimmt überleben, oder?
    Trotz allen Katastrophen der letzten Zeit gab es noch einFünkchen Hoffnung. Toowoomba lag am Fuße der Great Dividing Range. Declan sagte, die Stadt sei das Tor zum fruchtbaren Land der Darling Downs und immer noch ein wichtiger Sammelpunkt für die Viehtreiber, die von den endlosen Weiden im Westen kamen. Hier würden sie vielleicht noch ein bisschen Geld verdienen können, denn Toowoomba war ein großer Ort mit hübschen Häusern, mehreren Kirchen und einem Bahnhof.

    »Eine Parade zu veranstalten hat keinen Sinn.« Declan stand neben dem Wagen, die Hände tief in den Taschen vergraben. »Wir sind jetzt so wenige, dass es lächerlich aussehen würde.«
    Catriona und Poppy hatten immer noch Alpträume, wenn sie an Goondiwindi dachten. Es schauderte sie beide.
    Aber Kane wusste wie immer eine Lösung. »Ich war auf dem Postamt und habe Geld abgeholt«, berichtete er fröhlich. »Und ich habe mir die Freiheit genommen, für heute Abend einen kleinen Saal zu mieten. Wenn wir rasch ein paar Flugblätter herstellen, können wir sie verteilen. In einem gut situierten Ort wie diesem finden sich bestimmt ein paar Interessenten.«
    Velda hatte Tränen in den Augen. »Was würden wir nur tun, wenn wir Sie nicht hätten, Mr Kane?«, fragte sie mit rauer Stimme. »Sie sind so großzügig. So gut.«
    Kane nahm Catriona und ihre Mutter in die Arme und drückte sie beide an sich. »Ich tue nur, was in meiner Macht steht, um ein wenig zu helfen, Gnädigste.« Lächelnd sah er Catriona an. »Wir können dieses süße kleine Ding doch nicht hungrig zu Bett gehen lassen, oder?«
    Poppy schnaubte, und Catriona wurde rot. Noch nie hatte jemand »süßes kleines Ding« zu ihr gesagt, und sie wusste nicht, wie sie Kanes blumiges Kompliment angesichts von Poppys funkelnder Verachtung aufnehmen sollte.
    Declan blickte gequält. »Ich sollte derjenige sein, der für das Wohlergehen meiner Familie sorgt«, knurrte er. »Aber ich dankeIhnen, Kane.« Er schüttelte dem Engländer die Hand, aber seine Schultern waren starr.
    Catriona löste sich aus Kanes Umarmung und beobachtete die drei Erwachsenen. Sie spürte die starken unterschwelligen Emotionen, die sich durch dieses Gespräch zogen, auch wenn sie nicht genau wusste, was es war – eine Sache zwischen Erwachsenen, für die sie noch zu jung war. Sie wusste nur, dass es ihrem Vater zuwider war, von Kane Almosen – wie er es nannte – entgegenzunehmen, und er hätte es auch nicht getan, wenn er sich etwas anderes hätte leisten können. Sein Stolz war gebrochen.
    Ihre Mam hingegen war einfach dankbar und erleichtert, die nächsten paar Stunden zu überstehen, und sie war froh, dass ein starker Mann da war, der die Entscheidungen traf – denn trotz aller Entschlossenheit, im Angesicht des Unheils ihre Fröhlichkeit zu bewahren, war Velda eine Frau, die das Leben viel leichter fand, wenn sie nicht selbst zu

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