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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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merkte er, dass sie ihn betrachtete. »Dimitri hat mir vorläufig ein paar Sachen geliehen«, sagte er. »Ich muss anständig gekleidet sein, wenn ich mit den Gästen umgehe.«
    Catriona hätte zu gern gewusst, worum es bei dem wütenden Streit gegangen war, aber sie wusste, dass jetzt nicht der richtige Augenblick war, um ihn danach zu fragen. »Was sollen Sie denn für Dimitri tun?«, fragte sie.
    »Ich soll den Zeremonienmeister spielen.« Er hatte seine Suppe aufgegessen und lehnte sich zurück. »Ich werde Picknicks, Partys und Kartenspiele organisieren – Unterhaltung für die Gäste. Jagdausflüge für die Männer, Teekränzchen für die Damen. Wenn Probleme auftreten, werde ich mich darum kümmern und dafür sorgen, dass sie einen angenehmen Aufenthalt haben. Kurz gesagt, ich werde dieses Gesindel führen, das Dimitri als Personal bezeichnet.«
    »Weiß Edith das schon?« Sie grinste; ihr war klar, dass es eine freche Frage war, aber sie hatte nicht widerstehen können.
    Kane seufzte. »Die arme Edith! Mit diesem Aussehen und ihren unglückseligen Manieren wird sie niemals bekommen, was sie will. Fast könnte sie einem leid tun.«
    Catriona warf einen Blick zu ihm hinüber. Er sah nicht aus, als habe er das geringste Mitleid mit Edith, aber anscheinend verfügte er über irgendwelche Erkenntnisse darüber, warum sie Mam so schnippisch behandelt hatte. »Was will sie denn? Sie hat hier doch alles.«
    Kane stand auf, um an dem Glockenzug zu ziehen und das Mädchen zu rufen. »Alles bis auf den Mann, den sie gern hätte«, sagte er. »Leider sieht Dimitri in ihr nicht die Ehefrau, die sie so gern wäre. Statt Herrin zu werden, muss sie also Dienerin bleiben.«
    »Die arme Edith«, sagte Catriona leise. »Kein Wunder, dass sie so miesepetrig ist.« Sie lehnte sich zurück. Das Mädchen räumte die Teller ab und stellte große Platten mit Braten und Gemüse auf den Tisch. Käse, Kekse und eine Schale Obst würden der Nachtisch sein. Catriona hatte ein solches Essen und solche Mengen noch nie gesehen, und sie langte herzhaft zu. Das Fleisch war zart, die Sauce dick und schmackhaft, das frische Gemüse schwamm in Butter. Die Wirtschaftskrise war offenbar vorüber – zumindest für die Leute, die in diesem Hause lebten. »Versuch doch etwas zu essen, Mam«, redete sie ihrer Mutter zu, die immer noch in ihrem Essen herumstocherte.
    »Nein, ich gehe schlafen.« Velda schob ihren Teller zurück und stand auf. »Gute Nacht, Mr Kane, gute Nacht, Catriona.« Ihre Lippen berührten Catrionas Haar, und sie verschwand.
    »Deine arme Mutter wird noch eine Weile brauchen, um über den Verlust hinwegzukommen.« Kane spießte ein Stück Käse auf die Gabel und nahm sich Butter und einen Keks. »Aber früher oder später wird sie begreifen müssen, dass sie sich nicht in alle Ewigkeit auf Dimitris Großzügigkeit verlassen kann.«
    »Sie meinen, wir müssen wieder fort?« Catrionas Puls schlug schneller, und die Freude am Essen war dahin.
    »Das kommt darauf an«, sagte er nachdenklich, den Mund voll Käse.
    Catriona wartete. Vielleicht würde sie jetzt erfahren, warum er sich mit Dimitri gestritten hatte.
    »Dimitri ist ein reicher Mann, der sein Vermögen auf den Goldfeldern gemacht hat. Er ist vor über fünfundzwanzig Jahren hergekommen, nachdem seine Familie bei den Pogromen in Russland umgebracht worden war. Er hatte nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen.« Kane fuchtelte mit seinem Messer umher. »Das hier war sein Traum, und anscheinend hat er ihn verwirklicht.«
    Er nahm sich noch einen Keks und schaute zum Fenster hinaus in den dunklen Garten. »Aber man darf niemals vergessen, dass Dimitri ein Mann ist, der es gewohnt ist, mit den Händen zu arbeiten. Er ist ein Bauer, und er denkt wie ein Bauer. Er hält sein Wort nicht immer.«
    Catriona schwieg verwirrt. Was er da sagte, rief widersprüchliche Gedanken und Empfindungen in ihr hervor.
    Kane wischte sich die Krümel aus dem Bart. Er stand auf, ging zur Anrichte und schenkte sich ein Glas Portwein ein, bevor er sich eine Zigarre anzündete. »Wir hatten vereinbart, dass wir uns den Gewinn teilen, wenn ich diesen Posten übernehme. Jetzt hat Dimitri seine Zusage zurückgenommen, und ich soll sein Faktotum sein. Der Mann ist kein Gentleman.«
    Catriona spürte, dass er seinen Zorn nur mühsam zügelte, und sie fragte sich, wieso sie den Russen in einem ganz anderen Licht sah.
    Offenbar erriet Kane, dass sie ihm nicht glaubte, denn er tätschelte ihr lächelnd die

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