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Die Feriendetektive

Die Feriendetektive

Titel: Die Feriendetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Mihr
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auch Satan trollte sich hinterdrein.
    In der Nähe des Forsthauses lief der Hund voraus und verschwand im Garten. Als die vier sich umdrehten, sahen sie, daß Fred und Eddi ihnen in einigem Abstand folgten.
    »Du bist vielleicht ein Angsthase!« fuhr Karl Heinrich an. »Hätten wir denen eins auf die Nase gegeben, wären wir sie los!«
    »Er hat ganz recht gehabt«, verteidigte ihn Tina. »Was habt ihr denn davon, wenn ihr euch prügelt? Es ist besser, wir nehmen sie mit, dann gibt es keine Feindschaft.«
    »Gefallen sie dir etwa?« fragte Tim.
    »Nein. Aber eine Prügelei gefällt mir noch weniger«, meinte Tina.
    »Ich werd’ ihnen ein paar Giftpilze sammeln«, sagte Karl wütend.
    Fred und Eddi holten auf. »Na, wo sind denn die Pilzchen?« rief Fred.
    »Kommt mit«, rief Heinrich zurück. »Karl zeigt euch die richtigen...«
    Hinter dem Forsthaus stiegen sie einen steilen Berg hinauf. Oben dehnte sich auf einer großen Fläche ein alter Fichtenwald, in dem es selbst an diesem Sommernachmittag schummerig und kühl war. Karl hatte eine Plastiktüte mitgenommen. Als erstes fand er drei Maronenpilze. Darüber verging eine Stunde.
    »Das ist doch völlig idiotisch«, maulte Fred, denn weit und breit war kein Pilz mehr zu sehen. »Wegen drei kümmerlichen Giftzwergen rennen wir hier doch nicht zu sechst stundenlang herum!«
    »Wartet mal ab«, sagte Karl. »In einer halben Stunde sind wir an einer Schonung. In der gibt es jede Menge Pilze.«
    »Ist aber trotzdem idiotisch«, bemerkte Eddi. »Geht doch heim!« sagte Heinrich gelassen. Sie liefen jetzt schneller.
    Bald lichtete sich der Wald, und sie standen vor mannshohen Jungfichten. Etwa zweihundert Meter dehnte sich die von alten, großen Bäumen umschlossene Schonung.
    »Wir kämmen sie durch«, sagte Karl, »und bilden dazu eine Kette. Zuerst Fred, dann Eddi, Heinrich, Tim, Tina und am Schluß ich. Wir halten zehn Meter Abstand und treffen uns auf der anderen Seite wieder. Nehmt alles mit, was ihr findet, ich sortiere dann die giftigen Pilze aus. Aber reißt sie nicht heraus, sonst stirbt der Pilz im Boden ab. Ihr müßt sie herausdrehen.«
    »Jaja, du Pilzrausdreher!« sagte Fred, und sein Bruder lachte laut über den tollen Witz.
    Sie krochen in das Dunkel der niedrigen Fichten. Die Zweige kratzten sie an den Armen und im Gesicht, die Nadeln rieselten ihnen in den Nacken. Fred fluchte laut.
    Tina fand eine Rotkappe und als sie sie eben aus dem Boden drehte, entdeckte sie gleich daneben noch eine zweite, kleinere.
    Tim stieß sich einen Zweig ins Auge. Es begann sofort heftig zu tränen. Er kniete sich hin und rieb und rieb.
    Plötzlich zupfte ihn jemand am Ärmel. Es war Heinrich. »Jetzt könnten wir doch die Großmäuler abhängen!« flüsterte er.
    Tim vergaß sein Auge. »Mensch, das ist ja die Idee! Los, wir suchen Karl und Tina!«
    So rasch es ging, krochen sie zurück und stießen auf Tina und dann auf Karl. Die beiden fanden Karls Gedanken ebenfalls großartig, und so schlichen sie gemeinsam aus der Schonung heraus.
    Als sie wieder auf dem Weg standen, sagte Karl vergnügt: »Das ist gar nicht so übel. Auf der Hochfläche sieht der Wald nämlich überall gleich aus. Die brauchen bestimmt lange, bis sie nach Hause finden...«
    »Sollen wir Heinrich mal den Felsen zeigen?« fragte Tina. »Dort hat es mir am besten gefallen.«
    »Los, los!« Tim puffte Karl freundschaftlich ins Kreuz. »Gehen wir, bevor die beiden merken, was gespielt wird.«
    Sie rannten im Dauerlauf durch den Hochwald davon.
    Inzwischen kämpften sich Fred und Eddi schimpfend durch die Dickung. Eine gute halbe Stunde später kam Eddi als erster wieder heraus. Pilze hatte er keine gefunden.
    Er trat auf den grasbewachsenen Waldweg. Vor ihm ragten die alten Fichten in die Höhe. In der Dickung knackte und raschelte es, als ob sich eine Rotte Wildschweine nähere. Dann kam Fred zum Vorschein. Eddi lachte laut auf: »Wie siehst du denn aus!«
    Fred hingen die Haare verklebt in die Stirn. Sein helles Hemd war verdreckt und mit Nadeln übersät. In jeder Hand hielt er einen zerfetzten Pilz. Er stand auf und klopfte sich ab. »Du siehst auch nicht besser aus«, giftete er seinen Bruder an. »Wo sind die anderen?«
    Sie horchten. Da war kein Laut.
    »Wir laufen mal an der Schonung entlang«, schlug Fred vor.
    Sie gingen ein Stück. Das Gras dämpfte ihre Schritte. Unheimlich still war es hier. Unwillkürlich begann Eddi zu flüstern: »Bist du auch sicher, daß wir am richtigen Ende der Schonung

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