Die Feriendetektive
mit?«
»Na, das heiße ich eine echte Begeisterung.« Der Förster lachte. »Da will ich auch gleich parieren: Kommt heute abend um halb sieben rüber!«
Tina strahlte.
»Wir sind pünktlich«, sagte Tim.
»Dann gehen wir jetzt gleich heim und sagen meinem Vater Bescheid, daß wir heute abend mit auf den Hochsitz dürfen«, sagte Karl.
Der Bauer hatte nichts dagegen, und so standen sie zehn vor halb sieben am Forsthaus. Knasterbart kam gleich heraus. Er hatte sein Gewehr umhängen. Satan bellte und sprang um ihn herum.
Im Auto erklärte ihnen der Förster, was er vorhatte. »Ich muß noch einen verkümmerten Rehbock schießen. Aber da, wo der sich aufhält, ist kein Hochsitz. Also bringe ich euch zu einem Sitz in der Nähe und lasse Satan bei euch. Wenn es dunkel ist, hole ich euch wieder ab!«
Sie bogen in einen Holzabfuhrweg, hielten an und stiegen aus. Durch einen Buchenwald ging es zu einer Jungfichtenkultur. Wo sie begann, stand ein breiter Hochsitz. Der Förster wies Satan seinen Platz vor der Leiter an. »Seid schön leise«, sagte er dann, »damit ihr möglichst viel seht!«
Sie kletterten die Leiter hinauf. Als sie sich oben umdrehten, war der Förster verschwunden.
Karl setzte sich links, Tina in die Mitte und Tim daneben. Es war erst kurz nach sieben und noch ganz hell.
Eine halbe Stunde verging, ohne daß irgendetwas geschah. Satan lag vor der Leiter und regte sich nicht. Auf einmal hielt er die Nase in die Höhe. Karl legte den Finger an den Mund. Dann deutete er an seine Nase, zeigte nach vorn und wieder zu seiner Nase zurück. Aha, er wollte ihnen sagen, daß Satan etwas witterte!
Zehn Minuten vergingen. Nichts rührte sich. Jetzt stieß Tina Tim in die Rippen. Ein paar Meter vor dem Hochsitz saß wie hingezaubert ein Hase und guckte spazieren. Tim beleckte seinen Finger und hielt ihn vorsichtig hoch. Richtig. Der Abendwind wehte von dem Hasen in ihre Richtung. Er witterte sie nicht.
Karl schien die Sache nicht zu interessieren. Was bedeutete schon ein Hase! Ja, wenn ein Fuchs erschienen wäre!
Dabei machte der Hase seine Sache sehr gut. Erst machte er Männchen, ließ die Vorderpfoten hängen und legte den Kopf schief. Er spielte mit seinen Löffeln, drehte sie hin und her, lauschte nach vorn, nach der Seite und nach hinten...
Tim sah zu Satan hinunter, der jetzt aufgeregt seine große schwarze Nase bewegte, aber nicht das leiseste Geräusch verursachte. Was war das für ein Kunststück, einen Hund so abzurichten!
Der Hase schien seine Vorstellung beendet zu haben. Er fing an, ein paar Blättchen abzurupfen. Tina glaubte ihn knuspern zu hören. Nach einer Weile war er satt und putzte sich. Immer wieder strich er sich mit den Vorderpfoten über das Gesicht, dann über die langen Löffel nach hinten bis zum Hals. Er sah fast so aus, als wolle er sich für einen Besuch heute abend feinmachen.
Karl spähte unterdessen in den Buchenwald, ob sich nicht irgendwo Rehe zeigten. Aber es gab nur Blätter und Stämme.
Auf einmal nahm er etwas in den Augenwinkeln wahr. Ein dunkler Schatten flitzte in halber Höhe zwischen den Buchen dahin. Zwanzig Meter vor dem Hasen bäumte ein großer Vogel auf dem Ast einer Buche auf, nahe am Stamm, als ob er sich verstecken wollte.
Karl bewegte sich nicht. Durch die Zähne flüsterte er: »Ein Habicht, links am Waldrand. Er will den Hasen!«
Tina drehte vorsichtig den Kopf, und Tim reckte seinen Hals. »Wo?«
»Auf dem dicken Ast der vierten Buche von links!« Jetzt sah sie den großen Vogel mit der hellen Brust. Reglos saß er da. Im Zeitlupentempo schaute sie wieder zu dem Hasen hinüber. Der eitle Geck putzte sich noch immer und bemerkte die Gefahr nicht. Sollte sie ihn warnen?
Tim bewegte den Kopf von einer Seite zur andern. Er hatte den Habicht immer noch nicht entdeckt. In diesem Augenblick stieß sich der Habicht blitz-schnell ab. Er zeigte seinen dunklen Rücken und verschwand mit einem tollen Tempo in kühnem Zickzackflug zwischen den Bäumen.
»Er hat dich gesehen«, flüsterte Karl ärgerlich. »Du hättest dich viel langsamer bewegen müssen!«
Tim machte ein langes Gesicht. Tina lächelte und schaute gleich zu ihrem Hasen hinüber. Jetzt war er wieder sicher! Doch er schien die Unruhe auf dem Hochsitz auch bemerkt zu haben. Er zupfte noch ein Blättchen, zögerte und hoppelte davon.
Nun war es schon beinahe dunkel. Der Förster kam zurück und holte sie ab. Der kranke Bock war nicht erschienen.
Auf dem Nachhauseweg erklärte er Tina,
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