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Die Feriendetektive

Die Feriendetektive

Titel: Die Feriendetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Mihr
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sind?«
    »Ich weiß gar nichts«, gab Fred böse zurück. »Am besten gehen wir um die ganze verdammte Schonung herum. Irgendwo müssen sie ja sein...« Sie gingen und gingen.
    »Die können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben«, meinte Fred.
    »Wir könnten mal rufen«, brummte Eddi.
    »Fang du an«, sagte Fred leise.
    Eddi holte tief Luft, aber er brachte nur einen Krächzer heraus. Er schluckte.
    Fred holte auch Luft. Gemeinsam ging es: »Kaa-arl, Tiiiinaa. — Tiii-im...«
    »ii-im« kam das Echo spöttisch zurück. Der Wald blieb still. Sie hatten die Schonung einmal umrundet. Eddi schnaufte schwer.
    Fred sah ihn an: »Die Saubande will uns reinlegen«, sagte er. Aber besonders grimmig klang es nicht. Kleinlaut fragte Eddi: »Weißt du noch, aus welcher Richtung wir gekommen sind?«
    »Na klar, aus dieser!« Fred zeigte hinter sich.
    »Nie im Leben!« Eddi wies in die entgegengesetzte Richtung.
    »Du spinnst«, meinte Fred. »Am besten gehen wir da lang.«
    So gingen sie in die verkehrte Richtung.
     
    Nach einer Stunde hatten sie die Orientierung völlig verloren.
    »Wenn wir bloß zur Schonung zurückfinden könnten«, jammerte Eddi. »Bestimmt suchen uns die anderen dort!«
    »Du wolltest doch einfach drauflos rennen«, schrie Fred ihn an.
    »Wenn wir in meine Richtung gegangen wären, wären wir schon lange wieder im Dorf«, brüllte Eddi zurück.
    »Nein, in meine!« schrie Fred und ging auf seinen Bruder los. Der riß ihn gleich an den Haaren. Dann prügelten sie sich, bis ihnen die Tränen kamen. Endlich ließen sie voneinander ab und saßen sich auf dem weichen Moos heulend gegenüber. Es war ja egal, wer schuld war.
    In den Baumwipfeln rauschte ein kräftiger Wind. Ein paarmal schwoll er an und flaute wieder ab. Der Himmel bewölkte sich. Die ersten, dicken Tropfen fielen durch die Bäume. Mit einem Donnerschlag setzte der Gewitterregen ein.
    Fred und Eddi liefen wieder drauflos.
    Langsam wurden sie naß.
     
    Oben auf dem Felsen hatten die anderen inzwischen eine gemütliche Stunde verbracht. Tina hatte vorgeschlagen, doch nach Fred und Eddi zu suchen, bevor sie sich hoffnungslos verirrten und womöglich die Nacht im Wald verbringen mußten.
    Aber dann hatten sie das Unwetter am Himmel aufziehen sehen und alles andere darüber vergessen.
    Jetzt saßen sie in der gemütlichen Bauernstube. Während draußen der Regen rauschte, erzählte Karl vom Wald und Tim von der Stadt. Um acht Uhr ging Heinrich ins Wohnheim hinüber. Tina und Tim setzten sich in Karls Zimmer.
    Plötzlich fiel es Tina siedendhieß ein: »Mensch, wenn Fred und Eddi immer noch draußen sind!« Sie lief aufgeregt ans Fenster und schaute hinaus. »Wir müssen sie suchen!«
    »Das können wir nicht«, meinte Karl beklommen. »Bei dem Wetter läßt uns meine Mutter nicht mehr hinaus. Und heimlich geht es nicht. Auch mein Vater sitzt noch in der Stube. Aber in zwei oder drei Stunden gehen sie schlafen...«
    »Du willst ja bloß auf Wildererjagd!« rief Tina. »Aber bei dem Unsinn macht Tim nicht mit!«
    »Und ob ich mitmache!« sagte Tim. »Diese Angeber können von mir aus draußen vermodern.« Daß Fred ihn »Kleiner« genannt hatte, würde er ihm nie verzeihen.
    »Warum sagen wir nicht einfach deinen Eltern, was passiert ist?« schlug Tina vor.
    »Dann kriege ich Arger mit meinem Vater.« Karl schüttelte den Kopf. Nein, für diese Typen würde er sich nicht einsetzen! Er kam zu Tina ans Fenster und legte ihr die Hand auf den Arm. »Die haben bestimmt allein nach Hause gefunden. So blöd werden sie doch nicht sein! Und außerdem verspreche ich dir, daß wir sie in drei Stunden suchen werden...«
    »Wir hätten allein auch nie nach Hause gefunden...«, meinte sie.
    »Es war Heinrichs Idee, sie im Wald zu lassen«, sagte Tim. »Karl und ich hätten sie verhauen, und damit fertig!«
    »Du bist auch ein Großmaul«, sagte Tina und sah wieder in die Nacht hinaus.
    Im Augenblick war nichts zu machen.
     

Der Knasterbart schießt in die Luft
     
    Als es dunkel geworden war, setzte sich der Förster in seinen alten Käfer und fuhr in den Wald. Die beschotterten Waldwege verwandelten sich an den Steigungen in kleine, schmutzige Bäche. Der Wagen tuckerte durchs Revier. An einem Waldweg stellte der Förster den Motor ab. Ganz in der Nähe kreuzte ein Wildwechsel die Straße nach Waldeck. Vielleicht würden die Wilderer sich wieder einstellen? Er wartete auf ein mit Schrittgeschwindigkeit fahrendes Auto...
    Eintönig trommelte der Regen auf

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