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Die Feriendetektive

Die Feriendetektive

Titel: Die Feriendetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Mihr
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der Förster. »Wißt ihr, wo die beiden jetzt sind?«
    Tina und Karl schüttelten stumm die Köpfe.
    »Ihr würdet wohl am liebsten nichts mehr von all dem hören, was ihr angestellt habt, wie?«
    Karl schaute betreten zur Seite.
    »Sie liegen im Bett«, sagte der Förster. »Ich habe sie heute nacht im Wald aufgelesen und ins Ferienwohnheim zurückgebracht. Sie haben schon im Auto angefangen zu niesen. Sie haben sich gewaltig erkältet.«
    »Gott sei Dank, daß sie wenigstens im Wohnheim sind!« Tina seufzte.
    Karl sagte keinen Ton. Der Förster nahm ihn bei der Schulter. »Wie ich dich kenne, ist deine Reue nicht allzu groß. Deshalb will ich dir auch die ganze Geschichte erzählen, aber unter der Bedingung, daß kein Mensch davon erfährt! Ein Schnupfen ist keine Tragödie. Aber«, der Förster stockte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, »es hat wenig gefehlt, und sie wären nicht im Bett, sondern auf dem Friedhof gelandet.«
    »Friedhof?« wiederholte Karl schreckensbleich.
    Der Förster schwieg und sah zu Boden. Dann fuhr er fort: »Ich abenteuerlustiger alter Schafskopf sah also auf meiner Revierfahrt gestern nacht zwei Gestalten vom Weg springen. Ich stieg aus, stellte mich hinter einen Baum und zog den Revolver... Tatsächlich kamen zwei junge Männer um die Kurve gelaufen und pirschten sich an mein Auto heran. Der eine hatte etwas in der Hand. Ich hielt es für eine Waffe. Damit zeigte er auf den Platz hinterm Steuer. Ich dachte, er zielte. Hände hoch! brüllte ich. Sie rannten los. Ich schoß in die Luft, sie blieben stehen. Aber der eine hatte immer noch das dunkle Ding in der Hand. Ich spannte den Hahn und zielte. Waffe weg! rief ich. Endlich schmiß er das Ding weg. Wenn er es in der Hand behalten und sich umgedreht hätte...« Der Förster schwieg »Was war es denn?« flüsterte Karl.
    »Freds Schuh. Er war naß, er hatte ihn ausgezogen und lief, als er das haltende Auto sah, mit dem Schuh in der Hand darauf zu!«
    Tina atmete hörbar auf. Karl schluckte mit trockenem Mund. Der Förster aber schüttelte den Kopf, als wolle er die Erinnerung wie eine lästige Mücke verscheuchen. Dann faßte er sich wieder.
    »Ich weiß, ich wäre schuldig geworden, wenn ich die Nerven verloren und geschossen hätte. Aber ich konnte doch nicht mit zwei Jungs rechnen! Ich war hinter den vermutlichen Wilderern her. Bei dem Wetter ist keiner freiwillig draußen. Und daß sie türmen wollten, war klar. Sie hatten Angst und waren fix und fertig. Warum habt ihr mir denn nicht Bescheid gesagt, Herrgottnochmal!«
    »Wir haben sie doch gesucht«, rutschte es Tina heraus.
    Karl verfärbte sich tiefrot.
    Der Förster beugte sich zu ihm hinunter. »Sag das auch mal, los, los!«
    Karl nickte nur. »Wir merkten selbst, daß das ein dummer Spaß war, und wollten alles wieder gutmachen, ohne daß es rauskommt. Vater hat mich aber erwischt. Deshalb arbeite ich hier«, fügte er entschuldigend hinzu.
    »Und warum tust du nicht, was ich anordne?« knurrte der Knasterbart drohend.
    »Ich hab’ nichts versprochen«, murmelte Karl mit trotziger Miene.
    »Aha«, rief der Förster erbost, »der Herr läßt sich nicht befehlen! Ein Versprechen hätte ich dir abnehmen sollen?«
    Karl nagte an seiner Oberlippe und schwieg.
    »Na gut«, lenkte der Knasterbart ein. »Die Sache ist ausgestanden. Verraten werde ich euch nicht. Ihr besucht Fred und Eddi und entschuldigt euch gefälligst. Draußen aber laßt ihr euch nicht mehr sehen, sobald es dunkel ist. Und auf den Ansitz nehme ich euch auch nicht mehr mit, kapiert!«
    »Kapiert«, sagte Karl leise.
    Der Knasterbart machte auf dem Absatz kehrt und stapfte grußlos davon.
    »Er hat ganz recht«, sagte Tina.
    »Ich weiß«, murmelte Karl.
     

Wie erkennt man ein Wildererauto?
     
    Tim und Heinrich kamen zur Kaffeestunde beim Gasthof an. Zahlreiche Gäste saßen im Garten unter den weißblauen Sonnenschirmen und ließen sich Kuchen und Eis schmecken. Die beiden setzten sich an einen schattigen Tisch, von dem aus man durch die Hecke auf den großen Parkplatz sehen konnte.
    »Es ist zwar Tag«, sagte Tim, »aber die Motorgeräusche klingen nicht anders.«
    Als er den Wirt aus der Tür treten sah, erschrak er. Er hatte ihn ja damals vom Baum aus gesehen, und jetzt war ihm, als müsse ihn der Mann wiedererkennen, obwohl das unmöglich war.
    Herr Weißmann kam zu ihnen an den Tisch. »Na, was darf es denn für euch sein?« fragte er freundlich und sah Tim scharf an.
    »Zwei Fruchteis«,

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