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Die fernen Tage der Liebe

Die fernen Tage der Liebe

Titel: Die fernen Tage der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James King
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wahrscheinlich seit ungefähr zehn Jahren keinen Doughnut
     mehr gegessen.«
    »Woher kennst du sie?«
    »Du hast doch deine Laufschuhe an, oder? Renn weg, so schnell du kannst, Nick.«
    Marcy, wie sie leibt und lebt, dachte er. Weiß immer, was für alle anderen am besten ist. »Sie ist nett«, sagte er.
    »Hör mal, hier redet nicht irgendjemand mit dir, sondern ich.War ich nicht diejenige, die dich damals vor Betsy Haffner gewarnt hat – Betsy die Schlampe? Und hatte ich nicht recht?«
    »Lieber Himmel, Marcy. Können wir vielleicht mal die Highschool hinter uns lassen?«
    »Ich will ja nicht behaupten, dass du auf diese Art Problem zusteuerst. Aber ich kenne Peggy Gallagher aus einem der Schulausschüsse.
     Ihr Junge ist zwei Jahre älter als April. Jedenfalls hat sie diesen Ausschuss geleitet, als sei sie die Außenministerin. Sie
     führte sich auf wie Stalin, wenn jemand mit ihr zu diskutieren anfing. Ich habe sehr schnell begriffen, dass man sich mit
     der besser nicht anlegt.«
    »Sie ist vollkommen anders.«
    »Warte mal! Ihr Junge ist in irgendeiner Sportmannschaft. Es wurde erzählt, dass er mit der …«
    Nick schaltete das Telefon aus. Sobald Marcy sich in irgendeiner Weise bedroht fühlte, log sie. Und im Moment fühlte Marcy
     sich stellvertretend für Marilyn bedroht. Marcy hatte Marilyn vergöttert. Wer auch nicht?
    Es war an der Zeit, dass er wieder anfing zu leben.
    Von der Gegengerade aus konnte er die Seitenlinie im Auge behalten, ohne dass es zu sehr auffiel. Peggy saß neben Peter Jackson.
     Die beiden lachten. Nick schätzte, dass Peter sich schon seine Strategie zurechtlegte.
Nur zu, Peter der Große. Aber wenn sie gleich geht, dann in meiner Begleitung.
    Plötzlich erhob sich von Spielfeld inmitten der Laufbahn eine Schar Raben. Mit heftig schlagenden Flügeln flogen sie kreuz
     und quer über ihn hinweg, dann schossen sie wieder zur Erde nieder.

6
    Er linste auf die Auflösungen. 87 waagerecht:
Wachsblumenkränze, Beispiel
. 123 waagerecht:
Was wird vom Barotrauma beeinflusst?
59 senkrecht:
Vorname in der Komödie.
    Wer wusste denn so einen Blödsinn?
    Er konzentrierte sich. So, jetzt Durchmarsch. Schreib alle rein, die du weißt, und mach von da aus weiter. Er überprüfte erneut
     1 waagerecht:
Ein echtes Fressen für den Hund
. Knochen? Nein »echtes Fressen« konnte alles Mögliche bedeuten. Singular. Bill kritzelte trotzdem erst mal Knochen in die
     Kästchen, damit er die Gegenprobe mit den senkrechten Wörtern machen konnte. 1 senkrecht:
Moderne Trainingsform
. Wenn das Wort mit einem K anfing, konnte es nur … Er machte mit 2 senkrecht weiter:
Nach Hause bringen?
3 Senkrecht:
Liefern
.
    Verdammt! Knochen war falsch. Bill stierte das Rätsel an. Fünf Buchstaben.
Ein Fressen für den Hund.
    Die Kästchen tanzten vor seinen Augen. Sie sangen ihm zu, verhöhnten ihn,
la la lala la, du hast keine blasse Ahnung.
    Er warf seinen Stift quer durchs Zimmer und die Zeitung gleich hinterher. Sie flog hoch, als ob sie an einem Faden hinge,
     und schwebte dann raschelnd zu Boden. Als Nächstes griff er sich die Pfeife aus dem Aschenbecher und stopfte Tabak in den
     Kolben. »Lösen Sie Kreuzworträtsel«, äffte Bill laut seinen Arzt nach. »Lernen Sie eine Fremdsprache. Spielen Sie ein Instrument.«
     Gehirntraining! Blablabla.
    Aber nachdem er sich seine Pfeife angezündet und ein bisschen gepafft hatte, beruhigte ihn der Rauch, der um ihn aufstieg,
     sich langsam verflüchtigte und schließlich verschwand. Er sah die Silhouette eines Strichmännchens, ein Haarbüschel und nach
     einer Weile auch ausgestreckte Hände mit langen, dürren Fingern. Kreuzworträtsel waren eben nicht seine Sache. Na und? Vielleicht
     würde er es mit einer Fremdsprache versuchen und sich ein paar von diesen »Sprechen Sie mir nach«-Bändern aus der Bibliothek
     besorgen. Nach Paris fahren und in einem von diesen verrauchten Cafés sitzen. Ging außerdem ganz schön freizügig zu da drüben.
     Die Frauen machten sich nichts daraus, wenn ihre Männer sich Mätressen hielten. Was das betraf, war Clare auf jeden Fall
nicht
französisch gewesen.
    »Stimmt’s, Clare?«, rief Bill, als sei sie da draußen in der Küche. So hatte er ihr früher immer Sachen zugerufen, wenn er
     etwas Lustiges oder Bescheuertes im Fernsehen gesehen hatte. »Du hättest dir sehr wohl was daraus gemacht. Ach, was rede ich?
     Du hättest mich kastriert!«
    Er lachte. Die Zeitung, die er vorhin von sich geworfen hatte, gab auf ihrem

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