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Die fernen Tage der Liebe

Die fernen Tage der Liebe

Titel: Die fernen Tage der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James King
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um mitzukommen, und ihre Mutter war fürs Zelten nicht zu haben. Sie hatten noch nie vorher gecampt, und Nick wusste nicht,
     was ihn erwartete. Er staunte über die Schnelligkeit und Leichtigkeit, mit der sein Vater ein Viermannzelt aufbaute, Schlafkojen
     inklusive. Und das war nicht die letzte Überraschung. Ihr Vater brachte ohne Papier oder irgendwelche Brennflüssigkeit ein
     Lagerfeuer in Gang – und zwar ein großes. Er ging mit Rute und Ködern um, als verbrächte er jedes Wochenende beim Angeln.
     Er zeigte ihnen sogar, wie man die Fische, die sie fingen, ausnahm, filetierte und über dem Feuer grillte. Abends ließ er
     sie Glühwürmchen fangen, trank derweil ein Bier und starrte ins Feuer, danach richtete er das Zelt für die Nacht. In ihren
     Schlafsäckenbettelten sie ihn an, er solle eine Geschichte erzählen. Ein großer Geschichtenerzähler war er zwar nicht, aber das machte
     nicht viel. Sie waren so erschöpft vom Schwimmen und Angeln und Spielen im Wald, dass sie beinahe sofort einschliefen. Auf
     der Fahrt nach Hause fragte Nick seinen Vater, wo er das eigentlich wusste, wie man in der Natur klarkam. Knurrend antwortete
     sein Vater, das habe er auf die harte Tour gelernt, also die einzig richtige: nämlich bei der Marineinfanterie.
    Die Marineinfanterie. Allein schon das Wort hatte Nick fasziniert. Für ihn war es gleichbedeutend mit der Lieblingsfarbe im
     Buntstiftkasten: aquamarin. Er stellte sich seinen Vater in einer hellblauen Uniform vor, wie er im Schnee stand. Als Nick
     dann älter wurde, fing er an, sich über die Marineinfanterie schlau zu machen, und seine Bewunderung für seinen Vater wuchs.
     Die Beschreibungen der Grundausbildung waren so unvorstellbar, dass sie ihm regelrecht Angst einflößten. Er versuchte sich
     vorzustellen, wie er selbst in Habachtstellung vor einem Ausbilder stand, der ihm ins Gesicht brüllte. Wie er unter Stacheldraht
     hindurchkroch oder den Hindernislauf absolvierte, über Wände kletterte und sich an Tauen hochzog. Er wusste, das würde er
     nie schaffen. Und obwohl er es abzutun versuchte, wusste er irgendwie auch, dass sein Vater ebenfalls glaubte, Nick würde
     das nie schaffen.
    Dafür hatte er anderes geschafft. Er hatte sich gezwungen, beim Baseball mitzumachen, und sich weiszumachen versucht, dass
     ihm das sogar Spaß machte. Aber eigentlich hasste er diesen bis aufs Messer gehenden Wettbewerb zwischen den Jungen und selbst
     ihren Eltern, die derben Witze in der Umkleidekabine, die lächerlichen »Tiefschurze« und die Peinlichkeit, dass seine Mutter
     so etwas auch noch waschen musste. Nick war der klassische Bankdrücker. Eigentlich saß er immer nur auf derBank. Besser gesagt, er stand neben dem Trainer und hoffte gleichzeitig, dass der Trainer ihn einwechselte und dass er es
     nicht tat. Normalerweise kam er nur ins Spiel, wenn seine Mannschaft schon so hoch führte, dass sie nicht mehr verlieren konnte.
     Einmal schubste ihn der Trainer sogar regelrecht beiseite. »Jetzt komm schon, Warrington, du stehst mir im Weg. Setz dich
     hin, ja?«
    Es gab nur einen glorreichen Moment, und der stammte noch aus seiner Zeit in der
Little League
. Eines Tages – er wusste selbst nicht, warum – wechselte ihn der Trainer ins Center Field ein. Eine halbe Spielrunde verbrachte
     Nick nur damit, auf seinen Handschuh zu klatschen und zu hoffen, dass der Pitcher ihm nicht eine Kerze servierte. Am Ende
     des Innings war er mit dem Schlagen dran. Als er schon zwei Bälle hatte passieren lassen, rief der Pitcher: »Der zögert, der
     traut sich nicht. Der schlägt garantiert nicht. Der ist gleich draußen.« Beim nächsten Schlag schloss Nick die Augen und holte
     aus. Er spürte, wie etwas seinen Schläger traf, und dachte zuerst, er hätte den Kopf des Pitchers getroffen. Dann machte er
     die Augen auf. Drüben an der zweiten Base war mächtig was los. Der zweite Baseman rannte, der Centerfielder wechselte nach
     rechts, und plötzlich brüllten ihm alle möglichen Leute zu, er solle loslaufen. Er rannte zur ersten Base, seine Beine sausten
     nur so, wie in einem Traum. Aber es war kein Traum, er kam wirklich voran. An der ersten Base ruderte einer seiner Mannschaftskameraden
     mit dem Arm in der Luft, das Zeichen, das er bis zur zweiten vorlaufen sollte. Als er zur zweiten kam, brüllten ihm die Leute
     zu, dort stehenzubleiben, bloß nicht weiter, also blieb er stehen. Er passte gut auf, dass er auch ja auf dem Base-Kissen
     stand. Dann kam der

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