Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die fernen Tage der Liebe

Die fernen Tage der Liebe

Titel: Die fernen Tage der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James King
Vom Netzwerk:
ein Drittel von dem spekuliert, was wir für das Haus kriegen würden.«
    »Oha.« Marcy lachte und weinte gleichzeitig. »Jetzt kommt alles raus. Wir sind echt das Letzte.«
    Sie kramte ihre Handtasche hervor und holte ihr Mobiltelefon heraus. Dabei tat sie so, als hätten Nicks Worte sie schließlich
     von der Richtigkeit eines Vorhabens überzeugt, über das sie schon eine Weile nachgedacht hatte. Sie fing an zu wählen.
    »Wen ruft du an?«, fragte Nick.
    »Dreimal darfst du raten«, antwortete Marcy.
    Sie wartete Aprils Ansage ab und sprach dann ihre Nachricht: »April, ich habe mit deinem Vater über das gesprochen, was hier
     los ist. Er will mit dir reden. Aber weder gebe ich ihm deine Mobilnummer noch dir seine, bevor wir nicht miteinander gesprochen
     haben. Wir beide. Also ruf mich sofort an.«
    Sie klappte das Telefon zu und atmete tief durch. Nick schwieg dazu.
    »Du findest das nicht richtig«, konstatierte Marcy.
    Nick konzentrierte sich weiter auf die Straße, setzte den Blinker und wechselte auf den linken Fahrstreifen, um den von einer
     Auffahrt kommenden Verkehr sich einfädeln zu lassen. »Du musst selbst wissen, was du tust«, sagte er.
    Ein paar Augenblicke verstrichen, dann fragte sie: »Warum glaubst du, dass er das macht? Was sollen diese schwachsinnigen
     Nachrichten, bei denen jeder erst den anderen anrufen muss, um herauszukriegen, was sie bedeuten? Und warum besteht er drauf,
     dass wir alle drei kommen, nachdem wir herausgefunden haben, was sie bedeuten?«
    Nick schwieg weiter.
    »Er stirbt, nicht wahr?«
    »Sieht mir ganz so aus.«
    »Jedenfalls eine ziemlich theatralische Art, damit umzugehen. Aber ich kann nicht ewig so weitermachen. Wir müssen irgendetwas
     unternehmen. Ich kann doch nicht einfach nach Ohio zurückfahren und dann da herumsitzen und abwarten.«
    »Da hast du recht. Aus diesem Grund fahre ich ja auch, falls dir das noch nicht aufgefallen ist, schon seit einer Stunde nicht
     mehr auf der Interstate 80.«
    »Wo zum Teufel sind wir?«
    »Ich hätte es unanständig gefunden, wenn wir an Chicago vorbeigefahren wären, ohne haltzumachen und unserem verloren geglaubten
     Bruder einen Besuch abzustatten.«
    »Du meinst, wir sollen einfach bei ihm auf der Matte stehen?«
    »Warum denn nicht? Wenn wir vorher anriefen, würde er sich nur irgendwas einfallen lassen, wie er um ein Treffen herumkommt,
     wie immer.«
    »Da bin ich mir gar nicht so sicher. Er hört sich in letzter Zeit so anders an. Irgendwas stimmt nicht mit ihm.«
    »Ein Grund mehr. Vielleicht können wir Dad anrufen, wenn wir alle drei zusammen sind, und ihn fragen, was er eigentlich will.«
    Marcys Telefon klingelte. Es kam ihr vor, als bräuchte sie eine Ewigkeit, um es aus der Handtasche zu kramen. Während sie
     fieberhaft wühlte, ermahnte sie sich, ruhig zu bleiben.
Denk dran, du bist die Mutter. Lass dich nicht provozieren. Tu so, als sei sie eine Kundin.
    Sie fand ihr Telefon und klappte es auf. Ohne erst nachzusehen, wer anrief, sprach sie hinein: »Das war ja fix.«
    Am anderen Ende kam zunächst gar nichts, dann: »Wie ist seine Nummer?«
    »Mir geht es gut, April. Wie nett, dass du einen Gedanken daran verschwendest, wie ich wohl damit klargekommen bin, dass meine
     Tochter verschwunden ist.« Marcy sah, wie Nick das Gesicht verzog. Er hatte ja recht. So fing man ein solches Gespräch einfach
     nicht an. Sie versuchte sich zusammenzureißen.
    »Du hast gesagt, dass du mir seine Nummer gibst, wenn ich dich anrufe«, sagte April. »Also, ich rufe an.«
    »Und ich will sofort wissen, wo du steckst. Onkel Mike ist vollkommen umsonst aus Ohio abgeflogen, aber ihr wart nicht da,wo ihr angeblich sein würdet. Es reicht jetzt, April. Genug ist genug.«
    »Ich weiß gar nicht, wovon du redest«, antwortete April. »Ich habe nie behauptet, ich würde irgendwo sein. Jetzt gib mir Daddys
     Nummer. Du hast es versprochen.«
    »Nicht die Bohne habe ich dir versprochen, Fräulein.«
    Nick machte eine Handbewegung:
Beruhige dich.
    Doch das tat Marcy nicht. »Ich will, dass du mir jetzt sagst, wo du bist, und dort bleibst, bis Onkel Nick und ich kommen
     und dich holen. Hast du überhaupt eine Vorstellung, welche Sorgen und Unannehmlichkeiten …«
    »Du gibst mir Daddys Nummer also nicht?«
    »Hör gefälligst zu, April. Ich bin noch nicht fertig.«
    »Du hast Daddys Nummer ja gar nicht.«
    »Jetzt vergiss mal einen Moment deinen Vater, April, und hör …«
    »Das könnte dir wohl so passen, was?«
    Marcy

Weitere Kostenlose Bücher