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Die Festung der Perle

Die Festung der Perle

Titel: Die Festung der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Herrscherin dieses Landes?«
    »Ich bin lediglich eine Führerin und ein Steuermann.«
    »Dieses wahnsinnige Wesen beugt sich aber deinem Befehl.« Oone stand auf und rieb sich Arme und Beine. Sie schaute zum Perlkrieger hinüber, der höhnisch grinste. Als Lady Zephir den Kopf in seine Richtung wandte, wurde er merklich unruhig.
    »Er ist unvollständig«, sagte Lady Zephir abweisend. »Er bewacht die Perle. Aber seine Intelligenz ist nicht von körperlicher Art, daß er seine Aufgabe nicht richtig versteht, auch nicht weiß, wer sein Freund oder Feind ist. Das arme, verunstaltete Ding kann nur äußerst begrenzt Entscheidungen treffen. Diejenigen, die ihn mit dieser Aufgabe betrauten, hatten selbst nur eine schwache Ahnung, was für eine Art Krieger sie dafür benötigen würden.«
    »Schlecht! Ich will nicht!« Der Perlkrieger kicherte. »Nie! Es geht um’s warum! Um’s warum!«
    »Hinweg!« rief Lady Zephir und drohte ihm mit dem Stab. Ihre Augen funkelten ihn über dem Gesichtsschleier an. »Diese beiden gehen dich nichts an!«
    »Sterben ist nicht klug, Mylady«, sagte der Perlkrieger und hob mit trotziger Arroganz den Kopf. »Hüte dich vor deinem eigenen Verderben! Wir lösen uns alle auf, wenn dieser die Lösung findet.«
    »Geh endlich, du dummes Ding!« Sie deutete auf das Pferd. »Und laß die Lanze hier. Du bist zerstörerisch, gefühllos und einfach grotesk.«
    »Täusche ich mich, oder ist das alles dummes Zeug, was er von sich gibt?« fragte Elric.
    »Möglich«, murmelte Oone. »Aber es ist möglich, daß eher er mehr die Wahrheit spricht, als jene, die uns beschützen wollen.«
    »Es wird Etwas kommen und diesem Etwas muß man Widerstand leisten«, sagte der Perlkrieger. Nach diesen dunklen Andeutungen stieg er auf und ritt zu der Stelle, wo die Lanze lag, nachdem er sie gegen Elric geschleudert hatte. »Nur deshalb gibt es uns.«
    »Hinweg! Hinweg!«
    Er beugte sich aus dem Sattel und griff nach der Lanze.
    »Nein!« sagte Lady Zephir mit einer Bestimmtheit, als spräche sie mit einem Kleinkind. »Ich habe dir gesagt, daß du das liegen lassen sollst. Perlkrieger, schau, was du angerichtet hast! Ich verbiete dir, diese Menschen jemals wieder anzugreifen.«
    »Also jetzt kein Bündnis! Jetzt nicht! Aber bald wird diese Freiheit ausgetauscht werden, und alle kommen zusammen!« Noch ein widerlich höhnisches Kichern, dann gab er dem Pferd die Sporen und galoppierte zurück in die Richtung, aus der er gekommen war.
    »Dann wird es Fesseln geben! O ja!«
    »Ergeben seine Worte für dich Sinn, Lady Zephir?« fragte Elric höflich, nachdem der Krieger verschwunden war.
    »Manche«, antwortete sie. Elric war nicht sicher, ob sie hinter ihrem Schleier lächelte. »Es ist nicht seine Schuld, daß sein Gehirn verformt ist. Es gibt in dieser Welt nur wenig Krieger, müßt ihr wissen. Er ist vielleicht der beste.«
    »Der beste?«
    Oones zynische Frage blieb unbeantwortet. Lady Zephir winkte ihnen mit ihrer schlanken Hand, an deren Finger herrliche Juwelen blitzten. »Ich bin hier als Steuermann. Ich kann euch zu wunderbaren Inseln übersetzen, wo Liebende für alle Zeit glücklich sind. Ich habe einen Platz, der ganz verborgen und sicher ist. Soll ich euch dorthin bringen?«
    Elric schaute zu Oone, ob sie Lady Zephirs Einladung annehmen wollte. In diesem Moment hatte er den Zweck ihres Hierseins vergessen. Er dachte nur, wie herrlich es sein würde, mit Oone etwas Zeit an einem so idyllischen Ort zu verbringen.
    »Hier ist doch Imador, oder irre ich mich, Lady Zephir?«
    »Es ist das Land, das die Traumdiebe Imador nennen, aye. Wir benutzen diesen Namen aber nicht.« Lady Zephir schien etwas verärgert zu sein.
    »Wir danken nochmals für deine Hilfe, Mylady«, sagte Elric. Er fand Oones Worte zu barsch und wollte sich für sie entschuldigen. »Ich bin Elric von Melniboné\ und dies ist Lady Oone von der Zunft der Traumdiebe. Wir suchen die Festung der Perle, mußt du wissen.«
    »Aye. Diese Straße kann euch direkt zur Festung der Perle führen, aber vielleicht ist das nicht der beste Weg. Ich werde euch führen, welchen Weg auch immer ihr nehmen wollt.« Sie klang geistesabwesend, beinahe so, als sei sie schon halb eingeschlafen. Ihr Tonfall war träumerisch. Elric vermutete, sie sei beleidigt.
    »Wir verdanken dir viel, Lady Zephir. Dein Rat ist uns sehr wertvoll. Was schlägst du vor?«
    »Nun, daß du zuerst eine Armee aufstellst. Die ist nötig für eure Sicherheit. Die Verteidigungsanlagen der Festung

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