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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Mae­r­bel­li­nae ist So­lan­te? Bist du dir si­cher? Wenn sie Eu­re Göt­tin ist, warum trieb sie sich so­lan­ge in As­kir her­um?«
    »Der Dieb Wie­sel hat sie mir be­schrie­ben«, er­klär­te Zo­ko­ra mir. »Ab­ge­se­hen da­von, dass So­lan­te kei­ne Kno­chen durch die Na­se trägt, stimmt sei­ne Be­schrei­bung mit un­se­rer Göt­tin über­ein, bis hin zu dem, dass er sagt, sie kön­ne sich in ei­ne große Kat­ze ver­wan­deln.« Sie hob ihr Kinn und sah mich stra­fend an. »Wenn sie es ist, trieb sie sich nicht her­um, son­dern hat­te ih­re Grün­de. Sag mir, warum hast du En­ke eben nach ihr ge­fragt?«
    »Weißt du«, sag­te ich lei­se und zog sie wie­der in das Zelt hin­ein. »Astar­te war nicht im­mer so, wie wir sie heu­te se­hen. Ich ver­fü­ge über Er­in­ne­run­gen an ei­ne Zeit, in der wir Men­schen sie uns an­ders vor­stell­ten. Als ei­ne Frau in mitt­le­rem Al­ter, als die Mut­ter, nicht die Göt­tin der Lie­be.«
    Zo­ko­ra mus­ter­te mich prü­fend. »Dir geht es gut? Du bist nicht plötz­lich vom Wahn be­fal­len?«
    »Das nicht«, seufz­te ich. »Doch ich ha­be das Ge­fühl, dass die Göt­ter uns nä­her sind, als ich bis­lang glaub­te.«
    »Was mich nicht wun­dern wür­de«, mein­te Va­rosch, der da­mit be­wies, dass sei­ne Oh­ren de­nen von Zo­ko­ra mitt­ler­wei­le kaum noch nach­stan­den. »Doch die al­te En­ke?« Er schüt­tel­te den Kopf. »Ich bin ein Pries­ter Bo­rons, ich soll­te Gött­lich­keit be­mer­ken, wenn sie vor mir sitzt und strickt.«
    »Was noch im­mer nicht er­klärt  …«, be­gann Zo­ko­ra.
    »Du hast es selbst ge­sagt«, un­ter­brach ich sie. »So­lan­te und Astar­te sind Aspek­te der­sel­ben Göt­tin.«
    »Mag sein«, sag­te Zo­ko­ra er­ha­ben. »Aber sa­ge mir, warum sich So­lan­te aus­ge­rech­net als Mensch zei­gen soll­te? Es er­gä­be so gar kei­nen Sinn.«
    »Weil die dunklen El­fen den Men­schen so sehr über­le­gen sind?«, frag­te Va­rosch et­was spitz.
    »Rich­tig«, mein­te Zo­ko­ra un­ge­rührt. »Ich sag­te ja, es er­gibt kei­nen Sinn.«
    »Rag­nars Volk glaubt, dass Astar­te ei­ne Toch­ter des All­va­ters ist«, teil­te ich ih­nen ge­wich­tig mit. »Er gab ihr einen Ra­ben als Be­glei­ter, der über sie wa­chen soll­te, so­lan­ge sie un­ter den Men­schen wan­delt.«
    »Kra­ha«, hör­te ich und sah dort­hin, wo ein Ra­be auf ei­ner Quer­stan­ge un­se­res Zel­tes saß. »Kra­ha!« Zu­vor hat­te ich es nicht für mög­lich ge­hal­ten, dass ein Ra­be so la­chen konn­te, dass er fast noch von sei­ner Stan­ge fiel.
    »So«, mein­te die al­te En­ke spä­ter, mit ei­nem Blit­zen in den Au­gen. »Du glaubst, ich bin Astar­te?«
    »Nun  …«, be­gann ich, doch sie ließ mich nicht zu Wor­te kom­men.
    »Er­klä­re mir ei­nes, Ha­vald«, lach­te die He­xe ver­gnügt. »Wenn ich Astar­te bin, warum ha­be ich es dann nö­tig, in eu­er Zelt zu kom­men, um mir Tee oder Kaf­je zu steh­len?«
    »Gu­te Fra­ge«, grins­te Se­ra­fi­ne, die das al­les wohl sehr er­hei­ternd fand.
    »Kra­ha«, mein­te Kon­rad noch da­zu, und ich hielt ab­weh­rend mei­ne Hän­de hoch.
    »Ist ja schon gut«, grum­mel­te ich. »We­nigs­tens ha­be ich euch al­le da­mit recht er­hei­tert.«
    »Was auch drin­gend nö­tig ist«, sag­te die al­te En­ke und wur­de sehr schnell wie­der ernst. »Wäh­rend wir uns in der Fes­tung der Ti­ta­nen bei ei­nem Aben­teu­er ver­gnüg­ten, scheint plötz­lich die gan­ze Welt in Brand ge­ra­ten zu sein, und je­der fragt nach dir. Ich hör­te, dass Ase­la dich in der Fel­sen­fes­te spre­chen will?«
    Ich seufz­te. »Das ist rich­tig. Wir bre­chen dort­hin auf, so­bald ich mit Ar­kin ge­spro­chen ha­be.«
    »Du willst noch im­mer an sei­nem Plan fest­hal­ten?«, frag­te Va­rosch. »Meinst du nicht, er be­merkt es, dass du nicht der Ver­schlin­ger bist? Der Fluch hat kei­nen Ein­fluss auf dich, das müss­te ihm doch auf­fal­len. Der Ver­schlin­ger hör­te sei­ne Be­feh­le, selbst wenn er mei­len­weit ent­fernt war, viel­leicht weiß Ar­kin es schon längst, al­lei­ne des­halb, weil du ihm sei­nen Tee noch nicht ge­bracht hast.«
    »Mög­lich«, mein­te ich grim­mig. »Aber selbst wenn es ihm auf­fällt, wird es zu spät für ihn sein. Der Fuchs hat uns

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