Die Festung der Titanen
eingefallen.«
Sie rollte die Karte wieder aus und beschwerte sie mit einem Dolch und einem Weinglas, um mich dann fragend anzuschauen.
»Ich hatte Gelegenheit, Aleyte, den Verschlinger, zu der Stadt der Seher zu befragen«, teilte ich ihr mit, was nicht weniger als die Wahrheit war, wenigstens der Teil davon, den ich ihr offenbaren wollte. »Zokora sagte bereits, dass der Tarn sich nur in Tir’na’coer zusammensetzen lassen würde. Ich kann Euch sagen, wo Ihr die Stadt der Seher finden könnt. Versprecht mir nur, dass Ihr, wenn Ihr den Tarn dann in den Händen haltet, versuchen werdet, diesen Krieg zu unterbinden.«
Sie nickte leicht. »Versuchen werde ich es, ich sagte bereits, dass auch Delgere sich keinen Krieg wünscht. Aber mehr als das werde ich Euch nicht versprechen.«
Viel war es nicht, doch es musste für den Moment genügen.
»Hier«, sagte ich und legte den Finger auf die Stelle, dorthin, wo sich nach Aleytes Erinnerung die Stadt der Seher befinden musste, die in seiner Erinnerung noch erhabener und noch mehr voller Wunder war als die Festung der Titanen. »Hier befindet sich die Abendröte, die Stadt der Seher. Dort, sagte Aleyte, befindet sich die Hoffnung für eine neue Zeit.«
Hinter mir gab es Laute des Erstaunens von den dunklen Elfen, als die weiße Wölfin zu der Hüterin wurde, die nun, ungeachtet der Tatsache, dass sie kein Fell mehr trug, nackt und bloß an den Tisch herantrat.
»Er hat recht«, rief sie. »Ich erinnere mich wieder, dorthin wollte ich, die Stadt der Seher!«
»Die Greifenreiter der Elfen haben die alten Siedlungen für uns auf der Karte markiert«, sagte Elsine zweifelnd. »Aber dort haben sie keine Ruinen gefunden.«
»Und doch befindet sie sich dort«, rief Aleahaenne ganz aufgelöst. »Ich weiß es! Dorthin müssen wir, deshalb sind wir hergekommen.«
»Wir kamen, um die Kor zu einen«, erinnerte Elsine sie.
»Ja«, nickte die Hüterin. »Doch dort findet Ihr den Grund!«
»Versprecht mir nur noch eins«, bat ich Elsine. Sie sah fragend zu mir hoch. »Sucht Asela auf, bevor Ihr Euch dorthin begebt, sie hat noch etwas zu dem Tarn beizutragen.«
»Das bezweifle ich«, meinte Elsine erhaben. »Es wird wenig geben, was sie mich noch lehren kann.«
»In diesem Fall, Sera«, sagte ich mit einem leichten Lächeln, »irrt Ihr Euch.«
Sie nickte abgelenkt, als die Hüterin auf der Karte mit dem Finger die Strecke entlangfuhr, die man von hier aus nehmen musste, und hörte mir schon nicht mehr zu.
Nun, dachte ich, ich hatte meinen Teil getan. Niemand fiel weiter auf, dass ich eine Verbeugung andeutete und mich leise aus dem Zelt entfernte. Bis auf Enke, die ich dabei beinahe umgerannt hätte.
»Das hast du gut getan«, lächelte sie.
»Ihr und ich sollten uns einmal unterhalten, Hexe«, teilte ich ihr mit.
»Haben wir das nicht schon?«, sagte sie, und ihr Lächeln wurde breiter. »Ist es denn vonnöten? Mir scheint, du weißt wieder, was du tust.«
»Wartet«, bat ich sie, als sie das Zelt betreten wollte.
Sie sah mich fragend an.
»Ihr kennt nicht zufällig eine große schwarze Frau, die auf den Namen Mama Maerbellinae hört?«
Sie lachte glockenhell. »Mit diesem Namen würde ich wohl nicht vergessen, ob ich sie kenne oder nicht«, meinte sie und duckte sich in das Zelt herein.
Ich sah ihr nach, seufzte und ging zu unserem Zelt zurück. Ich hatte es fast erreicht, als mir doch auffiel, dass sie meine Frage nicht beantwortet hatte. Ich stand da und überlegte, ob ich es auf sich beruhen lassen sollte, da kam Zokora aus unserem Zelt und baute sich vor mir zu ihrer vollen Größe auf.
»Du hast die Hexe eben nach Solante gefragt«, meinte sie und durchbohrte mich mit ihrem Blick. »Weißt du etwas, das ich nicht weiß?«
»Nein«, sagte ich. »Nur hast du mir gerade etwas gesagt, das ich nicht wusste. Mama
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