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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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lan­ge ge­nug an der Na­se her­um­ge­führt, jetzt le­ge ich ihn an die Lei­ne.«
    Ich wand­te mich der al­te En­ke zu. »Ich ver­ste­he nun ei­ni­ges mehr von der Ma­gie als zu­vor und auch von Il­lu­sio­nen, den­noch  … Ihr be­herrscht sie bis zur Meis­ter­schaft. Ich weiß, dass es mög­lich ist, je­man­den ma­gisch un­ter Be­ob­ach­tung zu hal­ten  … Ihr habt ein­mal ge­sagt, dass Ihr es bei uns ver­hin­dert. Darf ich Euch fra­gen, wie Ihr das tut?«
    »In­dem ich zei­ge, was ich will, was man von uns sieht«, sag­te die He­xe ru­hig. »Es ist ein­fach, wenn man weiß, wie.«
    »Wollt Ihr es mir er­klä­ren?«, frag­te ich sie höf­lich.
    »Das ist das Min­des­te, was ei­ne Göt­tin für Euch tun kann, Ser Ro­de­rik«, grins­te sie. »Dann kommt her und schaut in die­ses Glas  …« Sie sah zu Va­rosch hin, der noch im­mer lach­te. »Er­hei­te­re dich nicht zu sehr«, sag­te sie mah­nend. »So lan­ge ist es noch nicht her, dass mich ein jun­ger Bur­sche ei­ne Göt­tin nann­te! Er schrieb so­gar ei­ne Bal­la­de dar­über.«
    »Ich er­in­ne­re mich nur an die Bal­la­de von der gar schreck­li­chen He­xe«, grins­te Va­rosch.
    »Dann fra­ge mal dei­ne Freun­din Sieg­lin­de nach der Bal­la­de von der Wie­sen­frau«, lä­chel­te die al­te En­ke. »Sie soll­te sie ken­nen.« Ihr Lä­cheln wur­de brei­ter. »Oder bes­ser, fra­ge Ja­nos. Er mag zo­ti­ge Bal­la­den mehr als sie.«
    Ich kann­te die Bal­la­de. Sie han­del­te von ihr? Un­gläu­big sah ich sie an. Zo­tig war das falsche Wort da­für, ich hoff­te nur, dass mei­ne Oh­ren nicht zu sehr glüh­ten!
     

26
 
Ein Schicksalsband für eine dunkle Seele
     
    »Ihr scheint wohl­ge­mut, Lan­zen­ge­ne­ral«, be­grüß­te mich der Kriegs­fürst, als Schwert­ma­jor Us­mar mich in Ar­kins Zelt führ­te und sich so­gleich mit ei­ner stei­fen Ver­beu­gung zu­rück­zog. »Of­fen­bar ver­lief Eu­er Aben­teu­er in der Fes­tung der Ti­ta­nen nach Eu­rem Wunsch.«
    »Dar­an liegt es nicht«, teil­te ich ihm mit, als ich mir auf sei­ne Ges­te hin einen Stuhl her­an­zog und mich setz­te. »Mein Freund Va­rosch gab eben ei­ne Bal­la­de zum Bes­ten, die uns al­le et­was auf­ge­mun­tert hat. Was die Fes­tung der Ti­ta­nen an­geht, die Pries­ter wer­den Euch kei­nen Är­ger mehr be­rei­ten, der Zu­gang zum Grab ist un­ter Ton­nen von Ge­stein und Trüm­mern ver­gra­ben, und der Kai­ser hat Euch ver­zie­hen. Ei­gent­lich müss­tet Ihr es sein, der ei­ne gu­te Lau­ne ha­ben soll­te.«
    Er nick­te lang­sam. »Ei­gent­lich, ja. Ein selt­sa­mes Wort, die­ses ei­gent­lich. Denn ei­gent­lich hat­te ich je­mand an­de­ren er­war­tet.« Er trat an ei­ne Kis­te her­an und ent­nahm die­ser den Kris­tall­schä­del, den er dann vor mir auf die Ecke sei­nes Rei­se­schreib­ti­sches stell­te. »Sagt Ihr mir, wie es Euch ge­lang?«
    »Wie lan­ge wisst Ihr es schon?«, stell­te ich ihm die Ge­gen­fra­ge.
    »Noch be­vor Ko­laron den Schä­del vor mei­ne Fü­ße fal­len ließ und mir selbst­ge­fäl­lig in ei­ner Vi­si­on mit­teil­te, was er nun von mir wünscht. Der Fluch  …« Er zö­ger­te, such­te nach den rich­ti­gen Wor­ten. »Der Fluch schuf ei­ne Ver­bin­dung zwi­schen mir und Aley­te. Ich re­spek­tier­te ihn, müsst Ihr wis­sen.«
    Wenn ich mir die Er­in­ne­rung des El­fen an­sah, ent­sprach dies nicht so ganz dem, was Aley­te von Ar­kin ge­dacht hat­te.
    »Wie ist es Euch ge­lun­gen?«, frag­te er er­neut.
    »Die Göt­ter ha­ben mich zum En­gel des To­des be­stimmt«, teil­te ich ihm schul­ter­zu­ckend mit und leis­te­te Aley­te ge­dank­lich Ab­bit­te, als ich wei­ter­sprach. »Ich hat­te mein Schwert wie­der­ge­fun­den, ein Schlag ge­nüg­te.« Ich beug­te mich vor. »Nicht ganz das, was Ihr er­hofft hat­tet?«
    »Dass der Kai­ser den Schä­del­stein fand, ist un­glück­lich ge­we­sen«, mein­te er. »Es hat mir einen gu­ten Plan zer­stört, aber selbst da­nach be­stand noch Grund zur Hoff­nung. Warum habt Ihr nicht zu­min­dest ver­sucht, den Kai­ser zu er­schla­gen?«
    »Wäh­rend er ei­ne Pup­pe ritt? Das hät­te we­nig ge­bracht. So ist es bes­ser«, teil­te ich ihm mit. »Us­mar!«, rief ich dann laut.
    Der Schwert­ma­jor steck­te den Kopf her­ein,

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