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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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und ich hielt den Schä­del­stein hoch. »Be­sorgt mir einen Stein in die­ser Grö­ße, bringt ihn mir, und ver­ge­sst im An­schluss, was ich von Euch woll­te.«
    »Aye, Ser«, sag­te er, sa­lu­tier­te und ver­schwand.
    Ar­kin sah ihm über­rascht nach und schau­te mich gleich dar­auf fra­gend an. »Wie habt Ihr das ge­macht?«
    Ich bleck­te die Zäh­ne. »Über­zeu­gungs­kraft.«
    »Ich ver­ste­he«, gab er lang­sam zu­rück. »Ist dies mein Schick­sal? Ist es nun an mir, Eu­re Be­feh­le zu be­fol­gen?«
    »Ihr nehmt es er­staun­lich ge­las­sen auf«, mein­te ich.
    »Ich hat­te fast einen Tag lang Zeit, mich dar­auf vor­zu­be­rei­ten«, mein­te er und schenk­te sich aus ei­ner Ka­raf­fe ein. »Wein?«
    Ich nick­te. »Warum nicht?«
    Er schob ein Glas zu mir hin­über und setz­te die Ka­raf­fe ab. »Es gibt in je­der La­ge einen Vor­teil, den man dar­aus zie­hen kann«, sag­te er und trank einen Schluck. »Man muss ihn nur su­chen. Da­bei hilft es, klar zu wis­sen, was man will.« Er lä­chel­te et­was schief. »Ich will le­ben  … und ich will auch mei­ne Trup­pen nicht ver­re­cken se­hen. Bes­ten Dank üb­ri­gens, die ers­te Nach­schub­ko­lon­ne traf heu­te Mor­gen wie­der ein.«
    »Ich hal­te mein Wort«, teil­te ich ihm mit. »Hät­tet Ihr Eu­res ge­hal­ten, wä­ret Ihr nicht in die­ser La­ge.«
    Us­mar kam her­ein, hielt mir einen Stein hin und sa­lu­tier­te. »Eu­er Stein, Ser, Lan­zen­ge­ne­ral, Ser!«, sag­te er vol­ler Ei­fer, um dann zu blin­zeln und Ar­kin fra­gend an­zu­se­hen. »Kriegs­fürst?«, frag­te er et­was un­si­cher.
    »Es ist nichts«, er­wi­der­te Ar­kin ru­hig. »Ihr dürft weg­tre­ten.«
    Us­mar sa­lu­tier­te und ver­ließ das Zelt mit schnel­len Schrit­ten.
    »Was hat es mit dem Stein auf sich?«, frag­te Ar­kin neu­gie­rig.
    Als Ant­wort nahm ich den Schä­del­stein und leg­te ihn ne­ben den Stein, den mir Us­mar eben ge­bracht hat­te, und griff so­wohl nach ei­nem Ta­lent als auch nach et­was Ma­gie, von der es hier noch im­mer nicht all­zu viel gab. Es reich­te aus, um mit dem Stein den kris­tal­le­nen Schä­del nach­zu­for­men und ihn in einen eben­sol­chen Kris­tall zu ver­wan­deln.
    »Hier«, sag­te ich und reich­te Ar­kin den falschen Stein zu­rück, wäh­rend ich den Stein, der die See­le von Aley­tes Ge­lieb­te noch im­mer hielt, sorg­sam in einen Beu­tel pack­te. »Für den Fall, dass der Kai­ser sich fragt, wo der Schä­del­stein ge­blie­ben ist.«
    Der Kriegs­fürst mus­ter­te den falschen Schä­del und sah dann zu mir auf.
    »Ein be­ein­dru­cken­des Kunst­stück«, stell­te er fest. »Al­so wollt Ihr mich nicht tö­ten? Sonst wä­re das hier  …«, er wies mit ei­ner Ges­te auf den Stein, »nicht nö­tig.«
    »Es kommt auf Euch an«, teil­te ich ihm mit. »Ihr habt die Wahl zwi­schen drei Mög­lich­kei­ten. Die Ers­te ist, Ihr führt Eu­re Le­gio­nen zur Fes­te Braun­fels, nur wer­det Ihr Euch auf dem Weg dort­hin ver­ir­ren und wer­det zu­se­hen müs­sen, wie Eu­re Sol­da­ten ver­hun­gern. Doch kei­ne Angst, Ihr wer­det der Letz­te sein, der stirbt.«
    Er nick­te grim­mig.
    »Die an­de­re Wahl?«
    »Ihr er­gebt Euch, legt die Waf­fen nie­der, be­gebt Euch in Ge­fan­gen­schaft. So­fern ei­ni­ge Eu­rer Leu­te be­reit sind, in ei­nem Tem­pel ei­nes un­se­rer Göt­ter dem to­ten Gott ab­zu­schwö­ren, kön­nen sie auf Eh­ren­wort ent­las­sen wer­den. Die­je­ni­gen von Euch, die nicht ab­schwö­ren wol­len, wer­den wir wahr­schein­lich hin­rich­ten müs­sen. Wir ha­ben schlech­te Er­fah­run­gen da­mit ge­macht, den Fa­na­ti­kern un­ter euch Gna­de zu er­wei­sen.«
    Er nick­te wie­der.
    »Was ist die drit­te Wahl?«
    »Ihr lauft über«, sag­te ich grob. »Ihr wech­selt die Fah­nen, leis­tet einen Eid auf As­kir und kämpft auf un­se­rer Sei­te.«
    Er schi­en we­der em­pört noch an­ge­wi­dert von dem Vor­schlag, viel­mehr sah er nur grü­belnd drein. »Es gibt nicht vie­le un­ter uns, die so fa­na­tisch sind, dass sie lie­ber ster­ben, als ei­nem to­ten Gott ab­zu­schwö­ren«, mein­te er nach­denk­lich. »Aber es gibt ge­nü­gend. Sie wer­den nicht für As­kir kämp­fen wol­len.«
    »Das ist nicht mein Pro­blem«, sag­te ich bru­tal. »Ihr habt einen

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