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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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als wä­re Zo­ko­ra ge­nau das: über­rascht. »Warum soll­te ich?«, frag­te sie ernst­haft.
    »Kürz­lich erst hast du ei­nem von Rag­nars Wolfs­krie­gern die Hand ge­bro­chen, weil er dir zu na­he kam!«, er­klär­te Se­ra­fi­ne noch im­mer vol­ler Un­glau­ben, wäh­rend es sich die al­te En­ke in ih­rem Stuhl ge­müt­lich mach­te und mit ei­nem Lä­cheln ihr Strick­zeug aus ih­rer Ta­sche hol­te.
    »Ich muss­te Gren­zen wah­ren«, ließ Zo­ko­ra sie wis­sen. »In ei­ner Spra­che, die er ver­stand. Ich wür­de nicht wol­len, dass du mich fürch­test, He­lis.«
    »Ich fürch­te dich nicht«, sag­te Se­ra­fi­ne ver­le­gen. »Ich mein­te nur  …«
    »Wir sind Freun­de«, sag­te Zo­ko­ra, lä­chel­te und zeig­te Zäh­ne. »Freun­de soll­ten vor­ein­an­der kei­ne Furcht ver­spü­ren. Oder täu­sche ich mich dar­in? Freund­schaf­ten sind neu für mich, sag mir, wenn ich mich ir­re.«
    Se­ra­fi­ne mus­ter­te sie miss­trau­isch. »Foppst du mich ge­ra­de?«
    »Du weißt doch, ich ver­ste­he kei­nen Spaß«, sag­te Zo­ko­ra un­ge­rührt. »Wie soll ich dich da fop­pen kön­nen?«
    Se­ra­fi­ne blin­zel­te, und Va­rosch lach­te laut.
    »Ahem«, räus­per­te sich die al­te En­ke. »Wir spra­chen eben von dem An­griff.«
    »Rich­tig«, nick­te Zo­ko­ra und griff nach ih­rer blu­ti­gen Rüs­tung, um et­was aus ei­ner Ta­sche her­aus­zu­zie­hen, das sie dann hoch­hob, da­mit wir es bes­ser se­hen konn­ten. Es wa­ren zwei läng­li­che An­hän­ger aus Ob­si­di­an, die ei­ne el­fi­sche Ru­ne tru­gen. »Wir ha­ben die­ses Haus­zei­chen schon ein­mal ge­se­hen. Weißt du noch, wo?«
    Ich brauch­te einen Mo­ment, um mich dar­an zu er­in­nern. »Die El­fe, die wir in den Eis­höh­len un­ter­halb der Don­ner­ber­ge ge­fun­den ha­ben?«
    Zo­ko­ra nick­te.
    »Ja­ra­na okt Ta­li­san. Sie ge­hör­te dem glei­chen Haus an.«
    Se­ra­fi­ne sah fra­gend auf. »Ich er­in­ne­re mich nur ne­bel­haft dar­an.«
    »Was kein Wun­der ist, du warst da­mals noch in Eis­wehr ge­fan­gen und hast nur durch Sieg­lin­des Au­gen se­hen kön­nen«, er­klär­te Zo­ko­ra. Sie wog nach­denk­lich die An­hän­ger in ih­rer Hand, be­vor sie sie wie­der sorg­sam in ei­nem Beu­tel ver­stau­te. »Das Haus ist mir un­be­kannt.«
    »Ja­ra­nas Va­ter Ta­li­san führ­te die Nacht­fal­ken an«, sag­te Se­ra­fi­ne grü­belnd. »Doch ei­ni­ge von ih­nen ha­ben As­kir ver­ra­ten, wes­halb die Nacht­fal­ken auch un­ter In­ter­dikt ge­stellt wur­den und ihr Clan aus dem Buch der kai­ser­li­chen Streit­kräf­te ge­stri­chen wur­de.«
    »Ja«, nick­te Zo­ko­ra. »Doch Ja­ra­na starb Jah­re spä­ter im Kampf ge­gen die Bar­ba­ren in den Süd­lan­den. Sie diente As­kir. Es mag sein, dass ihr Haus nicht zu de­nen ge­hört, die den to­ten Gott ver­eh­ren.«
    Va­rosch hielt ei­ne le­der­ne Au­gen­bin­de hoch, in die fei­ne Lö­cher ein­ge­sto­chen wa­ren. »Das fand ich bei den bei­den To­ten. Be­vor sich Zo­ko­ras Au­gen an das Licht der Ober­welt ge­wöhnt hat­ten, trug sie auch ein sol­ches Band.«
    »Was be­deu­tet, dass dei­ne An­grei­fer ent­we­der noch in ih­ren Höh­len le­ben oder erst vor Kur­z­em an die Ober­flä­che ge­kom­men sind«, nick­te die al­te En­ke. »Es er­klärt auch, warum Zeus sie so über­ra­schen konn­te. Sie kann­ten kei­ne Kriegs­pfer­de.«
    »Was nicht dar­an liegt, dass sie in Höh­len le­ben«, wi­der­sprach Zo­ko­ra. »Ich wuss­te von den Kriegs­pfer­den der Rit­ter von Il­li­an, mei­ne Schwes­tern warn­ten mich vor ih­nen, be­vor ich das ers­te Mal an der Ober­flä­che auf Skla­ven­jagd ging. Es sagt al­so nur aus, dass sie we­der Il­li­an noch Alda­ne ken­nen.«
    »Alda­ne?«, frag­te die al­te En­ke.
    Ich nick­te. »Auch dort wer­den Kriegs­pfer­de noch auf die­se Art aus­ge­bil­det. Für die kö­nig­li­che Gar­de. In Alda­ne lie­ben sie die schwe­re Rei­te­rei. Zo­ko­ra hat recht, bis­lang sah ich nur in Il­li­an und Alda­ne sol­che Pfer­de. Selbst die Kor wis­sen nicht, was Zeus zu tun ver­mag.«
    »Nun, Her­grimms Blut­rei­ter sind nichts als ei­ne Meu­te blut­rüns­ti­ger Hun­de«, mein­te Se­ra­fi­ne vol­ler Ab­scheu. »Ih­nen fehlt es an Ge­duld,

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