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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ih­re Pfer­de so aus­zu­bil­den.«
    »Es fehlt ih­nen auch das Gold da­zu«, mein­te ich, wäh­rend ich mei­ne Schul­ter vor­sich­tig be­weg­te. »Ein Pferd wie Zeus ist nicht bil­lig, für die glei­che Sum­me Gol­des kann man zehn an­de­re Pfer­de be­kom­men.«
    So weit war al­les zu er­tra­gen. Bis auf mei­ne lin­ke Hand. Ich hob sie an, um sie zu be­gut­ach­ten, und fand sie dick ban­da­giert vor.
    »Was auch im­mer du für ihn be­zahlt hast«, sag­te Se­ra­fi­ne in­brüns­tig. »Er war je­des Kup­fer­stück wert.«
    »Zeus stammt aus ei­ge­ner Zucht«, er­klär­te ich vol­ler Stolz, wäh­rend ich vor­sich­tig mei­ne Schul­ter be­weg­te. Das Po­chen schi­en mir nicht mehr so schlimm wie zu­vor. »Ich ha­be ihn selbst aus­ge­bil­det.«
    Va­rosch pfiff lei­se durch die Zäh­ne. »Du über­raschst mich im­mer wie­der, Ha­vald.«
    »Zu­rück zu die­sen dunklen El­fen«, sag­te En­ke. »Zo­ko­ra, du glaubst, dass sie we­der in Ar­kins Diens­ten ste­hen noch den Gott der Dun­kel­heit an­be­ten?«
    Zo­ko­ra schüt­tel­te den Kopf. »Ich ver­mu­te es. Aber es mag sein, dass ich mich täu­sche. Sie ha­ben Rag­nar und Ha­vald an­ge­grif­fen und See­len­rei­ßer ge­stoh­len, wir müs­sen al­so da­von aus­ge­hen, dass sie uns feind­lich ge­sinnt sind.« Sie schau­te zu mir her­über. »Er­zäh­le mir ge­nau, was ge­sche­hen ist, Ha­vald.«
    Folg­sam be­rich­te­te ich ihr von dem An­griff, auch wenn es mir schwer­fiel, mei­ne Ge­dan­ken zu­sam­men­zu­hal­ten.
    »Al­so hat die Mae­stra ih­nen ein Tor hier­her ge­öff­net«, fass­te Se­ra­fi­ne zu­sam­men. »Aber dank Zeus kam sie nicht mehr da­zu, ih­nen den Weg zu­rück zu öff­nen. Die drei, die über­lebt ha­ben, müs­sen zu Fuß dort­hin zu­rück, wo­her sie auch im­mer ge­kom­men sind.«
    En­ke nick­te und griff hoch zu ih­rem Ra­ben, um ihm sanft über das Ge­fie­der zu strei­chen. »Geh sie su­chen, Kon­rad.«
    »Kra­ha«, rief Kon­rad und hüpf­te von ih­rer Schul­ter, um zum Zelt­ein­gang zu flat­tern, wo er lan­de­te, mit dem Schna­bel das Lei­nen zur Sei­te schob und sich durch den Spalt zwäng­te.
    »Sie wer­den sich ver­ber­gen«, mahn­te Zo­ko­ra. »Wir ler­nen die Kunst der Schat­ten schon sehr früh.«
    »Ich weiß, Kind«, mein­te die al­te En­ke ge­las­sen und klap­per­te mit ih­ren Strick­na­deln, wäh­rend sich Zo­ko­ras Au­gen zu­sam­men­zo­gen. »Doch es ist bald Tag, und es wä­re nicht das ers­te Mal, dass Kon­rad dunkle El­fen zur Stre­cke bringt.« Der Blick, den sie Zo­ko­ra zu­warf, mach­te deut­lich, dass sie Zo­ko­ras Stamm mein­te. »Manch­mal wa­ren sie vor­wit­zig ge­nug, um mich zu ver­är­gern.«
    »Das ist vor­bei«, er­in­ner­te Zo­ko­ra sie. »Wir ha­ben Frie­den ge­schlos­sen.«
    »Wenn du es sagst, Kind­chen«, nick­te die al­te En­ke. »Dann wird es wohl so sein.«
    »So ist es«, sag­te Zo­ko­ra kühl. »Es sei denn, du nennst mich wie­der Kind.«
    Ihr Blick war al­les an­de­re als freund­lich, den­noch muss­te ich ki­chern.
    »Ha­vald?«, frag­te Se­ra­fi­ne.
    »Nichts«, grins­te ich, wäh­rend ich ge­gen einen Lach­reiz kämpf­te. »Sie hat Zo­ko­ra eben Kind­chen ge­nannt.«
    »Ja.« Zo­ko­ra wand­te den Blick nicht von der al­ten En­ke ab. »Wir ha­ben es al­le ge­hört, du brauchst es nicht zu wie­der­ho­len. Ich mag es nicht.«
    »Dann soll­te ich es wohl sein las­sen«, mein­te En­ke un­ge­rührt und sah Zo­ko­ra di­rekt in die Au­gen. »Ich weiß, dass du dei­nen Stamm an die Ober­flä­che füh­ren willst. Doch ob­wohl Men­schen sterb­lich sind, le­ben ih­re Er­in­ne­run­gen wei­ter. In den Süd­lan­den gibt es kei­ne Hei­mat für dei­ne Schwes­tern, Zo­ko­ra, es klebt zu viel Blut an eu­ren Hän­den.«
    Zo­ko­ra nick­te lang­sam. »Das ist mir be­kannt. Wenn wir Frie­den wol­len, müs­sen wir un­se­re Hei­mat ver­las­sen. Ob­wohl das Land, das ihr be­an­sprucht, einst das un­se­re war.«
    »Nun«, sag­te die al­te En­ke ge­las­sen. »Es ge­hör­te einst euch, dann uns und jetzt  …« Sie zuck­te mit den Schul­tern, als sie zu mir hin­über­sah. »… be­an­sprucht es Il­li­an Le­ta­san für sich, und Tha­lak will es er­obern. Es scheint der Lauf der Welt zu sein, dass nichts von

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