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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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be­zweifle, dass er da­zu fä­hig ist«, un­ter­brach El­si­ne.
    »Viel­leicht ist er es. Viel­leicht auch nicht. Wenn er dies oder et­was Ähn­li­ches tut, was meint Ihr, wie vie­le von de­nen, die hier la­gern, wür­den dies über­le­ben?«
    »Ich ge­be es nur un­gern zu«, seufz­te El­si­ne. »Doch ich muss Euch recht ge­ben.« Ich hör­te einen Stuhl knar­ren. »Wir soll­ten ihn schla­fen las­sen. Auch wenn er heu­te nicht kämp­fen wird, muss er sich gleich­wohl er­ho­len.« Ir­gend­wie spür­te ich ih­ren Blick auf mir. »Wir brau­chen ihn noch. Ihn und sein Schwert.«
    Ich hät­te sie ger­ne noch ge­fragt, wie sie das mein­te, doch dann ent­fern­ten sich ih­re Schrit­te von mir. Ent­fernt hör­te ich Ge­räusche und Stim­men, das La­ger wach­te auf, es war wohl schon Mor­gen  … und noch wäh­rend ich dies dach­te, schlief ich wie­der ein.
     

3
 
Der Stab der Maestra
     
    Dies­mal hat­te ich kei­ne Pro­ble­me da­mit auf­zu­wa­chen, was auch dar­an lie­gen konn­te, dass Zo­ko­ra ge­ra­de den Ver­band an mei­nem Bein mit ei­nem Ruck ab­ge­zo­gen hat­te.
    »Göt­ter!«, be­schwer­te ich mich, wäh­rend ich mich halb auf­rich­te­te und müh­sam nach Luft rang. Schul­ter und Sei­te mach­ten mich dar­auf auf­merk­sam, dass die Wir­kung von Zo­ko­ras Trank deut­lich nach­ge­las­sen hat­te. »Du hät­test mich war­nen kön­nen!« Da sie mei­ne De­cke zur Sei­te ge­scho­ben hat­te und ich reich­lich blank dalag, woll­te ich die De­cke wie­der über mich zie­hen und fluch­te er­neut, als gleich drei Dut­zend Feu­er in mei­ner lin­ken Hand lo­der­ten.
    »Ich ha­be dir ge­sagt, dass ich dei­ne Wun­de säu­bern will«, teil­te mir Zo­ko­ra un­be­ein­druckt mit und ließ mich um­ge­hend noch ein­mal bei­na­he von mei­ner Bett­statt sprin­gen, als sie die Wun­de zu­sam­men­press­te. »Und dass du dei­ne lin­ke Hand nicht be­nut­zen sollst, Rag­nar hat dir die Kno­chen drei­er Fin­ger zer­trüm­mert.«
    »Dar­an  …«, press­te ich her­aus, »kann ich mich nicht er­in­nern!« Jetzt wuss­te ich we­nigs­tens, warum sich mei­ne Hand so schreck­lich an­fühl­te.
    »Du hast ge­schla­fen«, teil­te mir Zo­ko­ra mit. »Das mag es er­klä­ren.«
    Ir­gend­wie hat­te ich das Ge­fühl, die­se Schlacht zu ver­lie­ren, ab­ge­se­hen da­von, dass der Schmerz mir ge­ra­de den Atem nahm. Schwer at­mend sah ich zu, wie sie fes­ter drück­te und zu­erst wäss­ri­ges, dann dunk­le­res Blut aus der Wun­de quoll. Zo­ko­ra nick­te zu­frie­den und hör­te auf zu drücken, wäh­rend ich er­leich­tert und schwer at­mend in mich zu­sam­men­sack­te.
    »Wie  …«, keuch­te ich. »Wie sieht es aus?«
    Zo­ko­ra beug­te sich über die Wun­de und roch dar­an, um dann zu­frie­den zu ni­cken. »Gut«, stell­te sie fest. »Das Gift hat sei­ne Wir­kung ver­lo­ren, und du heilst schnel­ler, als ich es er­war­tet hät­te.«
    »Schnell ge­nug, um heu­te noch zu kämp­fen?«
    »Hhm«, mein­te sie und schau­te mich nach­denk­lich an. »Der ers­te Wett­streit fin­det in zwei Ker­zen­län­gen statt. Die Hü­te­rin hat sich be­reit er­klärt, in den Ring zu tre­ten, und sie zeigt sich zu­ver­sicht­lich. Warum willst du es nicht ihr über­las­sen?«
    »Weil El­si­ne mich dar­um bat.«
    »Nun, wenn das so ist  …« Sie stand auf, um von mei­nem Bett zu­rück­zu­tre­ten. »… dann ste­he auf.«
    Ich mus­ter­te sie miss­trau­isch und setz­te mich auf­recht hin, um mei­ne Bei­ne über die Bett­kan­te zu schwin­gen.
    »Komm«, sag­te sie. »Steh auf. Es ist kein Schwert­streich, nur ein klei­nes Loch, und der Mus­kel ist kaum be­schä­digt.«
    Ich ver­such­te es, mein Bein wei­ger­te sich je­doch, das Ge­wicht zu hal­ten, je­mand stieß mir ein rot­glü­hen­des Ei­sen in die Wun­de, aus der nun fri­sches Blut her­aus­schoss, und ich fiel hilf­los auf mein Bett zu­rück.
    »Da­mit hast du dei­ne Ant­wort«, sag­te sie nüch­tern und griff nach ei­nem Ver­band. »Es ist, wie ich ver­mu­tet ha­be, der Pfeil hat die Schlag­ader ge­streift, be­las­test du dein Bein zu sehr, kann sie rei­ßen und du wür­dest ver­blu­ten. Die gu­te Nach­richt ist, dass die Naht ge­hal­ten hat.« Sie schmier­te einen ekel­haft rie­chen­den Brei auf die Wun­de und

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