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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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mehr ah­nen konn­te, was sich hier einst zu­ge­tra­gen hat­te. Es gab das ei­ne oder an­de­re Schlacht­feld, auf dem ich selbst ge­kämpft hat­te, auf dem es ganz ge­nau so war. Und den­noch wa­ren es meist stil­le Or­te, die man mei­den woll­te.
     

32
 
Die Felsenfeste
     
    »Göt­ter!«, ent­fuhr es Va­rosch. »Was ist denn hier ge­sche­hen?«
    Das­sel­be frag­te ich mich auch. Wir hat­ten die Ram­pe hin­auf zur Fel­sen­fes­te er­reicht, nur dass sie aus­sah, als hät­te Ase­la nie­mals ih­re Ma­gie ge­wirkt. Von her­ab­ge­fal­le­nen Trüm­mern und tie­fen Spal­ten über­zo­gen schi­en es kaum vor­stell­bar, dass schwe­re Han­dels­wa­gen die­se Ram­pe je­mals hat­ten be­wäl­ti­gen kön­nen. Tat­säch­lich war es so­gar zwei­fel­haft, ob es uns ge­lin­gen konn­te.
    Zo­ko­ra, die wei­ter auf die Ram­pe zu­ge­rit­ten war, zü­gel­te ihr Pferd und sah ihn fra­gend an. »Was meinst du?«
    »Die Ram­pe.«
    »Was ist mit ihr?«
    Va­rosch fluch­te, Se­ra­fi­nes Au­gen wei­te­ten sich, ich un­ter­drück­te einen Seuf­zer, und die al­te En­ke fing zu la­chen an. »Es ge­schieht mir nicht oft, dass ich ein Op­fer von Il­lu­sio­nen wer­de«, schmun­zel­te sie. »Die­se Eu­le  … ich muss zu­ge­ben, sie ver­steht sich auf die Ma­gie.«
    »Wo­von sprecht ihr?«, frag­te Ma­hea un­ver­stän­dig.
    Se­ra­fi­ne schau­te fra­gend zu Zo­ko­ra hin. »Die Ram­pe ist un­ver­än­dert?«
    Zo­ko­ra nick­te und wies mit ih­rer Hand auf zwei Fels­bro­cken. »Bis auf das Wach­haus dort, in dem sich eu­re Sol­da­ten ge­ra­de über euch er­hei­tern.«
    Kaum dass sie es sag­te, war es, als ob je­mand einen Schlei­er weg­ge­zo­gen hät­te, und wir konn­ten die Ram­pe und die la­chen­den Sol­da­ten se­hen.
    »Wie ist das mög­lich?«, frag­te Ma­hea un­gläu­big.
    »Die Eu­le Ase­la muss ei­ne Il­lu­si­on über die Ram­pe ge­legt ha­ben«, er­klär­te Se­ra­fi­ne knapp und trieb ihr Pferd vor­an. »Sie ist of­fen­sicht­lich gut dar­in.«
    Ja. Oh­ne Zwei­fel. Ich hät­te ge­dacht, dass ich mit mei­nen neu ge­won­ne­nen Ta­len­ten die Il­lu­si­on frü­her hät­te er­ken­nen müs­sen, doch dem war wohl nicht so.
    Selbst wenn man über Wis­sen ver­fügt, muss man noch ler­nen, es auch rich­tig ein­zu­set­zen. Ich kann­te die­se Stim­me nicht, sie ge­hör­te zu ei­nem über­heb­li­chen Ge­lehr­ten, der schon vor Jahr­tau­sen­den ver­gan­gen war.
    Lasst mich in Ru­he , ge­bot ich ih­nen al­len grim­mig. Lie­ber lern­te ich selbst und be­ging mei­ne ei­ge­nen Feh­ler, als stän­dig in mei­ne Ge­dan­ken hin­ein­ge­re­det zu be­kom­men.
    Se­ra­fi­ne und ich er­wi­der­ten den Sa­lut der Wa­chen, doch als sie mich über­rascht an­sa­hen, wur­de ich dar­an er­in­nert, dass ich kei­ne Uni­form trug, of­fen­bar hat­ten sie mich nicht er­kannt. Was dann auch Se­ra­fi­nes vor­wurfs­vol­len Blick er­klär­te. Ich war zu mü­de, um et­was da­zu zu sa­gen, al­so ritt ich wort­los die Ram­pe hin­auf.
    Ein Schwert­leut­nant er­war­te­te uns am obe­ren En­de der Ram­pe, um un­se­re Pfer­de ent­ge­gen­zu­neh­men. Er warf einen Blick auf uns und nick­te, wäh­rend ich mich über­rascht um­sah. So­lan­ge war es noch nicht her, dass wir von hier aus zu Ar­kins Wett­kampf um den Tarn auf­ge­bro­chen wa­ren, doch es hät­ten auch Wo­chen oder Mo­na­te sein kön­nen, ich er­kann­te das La­ger nicht mehr wie­der.
    »Die Eu­le hat uns mit­ge­teilt, dass ihr auf dem Weg hier­her seid«, teil­te er uns mit. »Die Lan­ze­no­bris­tin hat eu­re Quar­tie­re vor­be­rei­ten las­sen. Sie lässt euch aus­rich­ten, dass ei­ne Be­spre­chung für die drit­te Glo­cke an­ge­setzt ist. Sie steht euch zur Ver­fü­gung, Lan­zen­ge­ne­ral, aber wenn es nichts Drin­gen­des zu be­spre­chen gibt, schlägt sie vor, dass ihr euch zu­erst von eu­rer Rei­se er­ho­len soll­tet.«
    »Dan­ke«, sag­te ich und sah mich su­chend um.
    »Die Of­fi­zier­s­quar­tie­re wur­den ver­legt«, teil­te uns der Leut­nant höf­lich mit. »Wenn Ihr er­laubt, füh­re ich euch zu eu­ren Quar­tie­ren.«
    Wo sich die­se be­fan­den, war leicht zu er­ra­ten, als wir die Kon­tu­ren ei­ner kai­ser­li­chen Wehr­sta­ti­on aus der

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